Anbieterwechsel sichert Kosteneinsparung

 Bild in Originalgröße anzeigen  „EEG-Umlage und Börsenstrompreis müssen als Paket betrachtet werden. Beide bilden gewissermaßen den Basispreis für Strom, der nach wie vor niedriger ist als im Jahr 2014. Es zeigt sich, dass viele Anbieter die gesunkenen Börsenstrompreise nicht an die Endkunden weitergeben, gleichzeitig aber Preiserhöhungen dreist mit Verweis auf die gestiegene EEG-Umlage rechtfertigen.

Diese Unehrlichkeit darf sich nicht auszahlen. Für Kunden mit steigenden Tarifen lohnt sich in der Regel ein Anbieterwechsel. Grünstromanbieter sind oft deutlich billiger als der Grundversorger“, machte Hermann Albers, Präsident Bundesverband Windenergie (BWE), vor dem Hintergrund der Debatte um die EEG-Umlage deutlich.

Gleichzeitig forderte der BWE-Präsident die Struktur der EEG-Umlage zu überarbeiten. Die in den vergangenen Jahren deutlich ausgeweiteten Ausnahmenregelungen für Teile der Industrie sollten nicht länger einseitig Privathaushalten, Gewerbe, Handel und Mittelstand aufgebürdet werden. Hierfür braucht es eine breitere Verteilung die sich über eine Finanzierung aus dem Bundeshaushalt gut erreichen ließe. „Diesen Teilaspekt der Kostenumwälzung im Zuge der Energiewende hat sich Deutschland bereits als Beihilfe über die EU-Kommission genehmigen lassen. Insoweit wäre es nur folgerichtig, diese Subvention auch aus der Umlage für die übrigen Stromkunden herauszulösen“, forderte Hermann Albers, der damit den Vorschlag aus dem Bundesverband Erneuerbare Energie unterstützt.

„Zudem ist es erforderlich, dass im Lichte der Zustimmung zum Weltklimavertrag in Paris eine sachgerechte CO2-Steuer für faire Marktbedingungen im Energiesektor sorgt. Spätestens die nächste Bundesregierung muss hier handeln!“, so Hermann Albers.

Den aktuellen Prognosen zufolge betragen die reinen Förderkosten für Windenergie an Land im kommenden Jahr 0,42 Cent je kWh – und damit nur 1,4 Prozent des durchschnittlichen Haushaltsstroms (Grafik). Für einen Drei-Personen-Haushalt mit 3.500 kWh bedeutet dies, dass er mit ungefähr 1,23 EUR im Monat bzw. 14,70 EUR im Jahr dazu beiträgt, die Gewinnung sauberen Windstroms in Deutschland zu ermöglichen. Diesem geringen Kostenanteil steht ein deutliches Plus an Leistung gegenüber. Denn die bisherige Förderung der Windenergie an Land trug dazu bei, dass die Branche innerhalb nur weniger Jahre einen technologischen Fortschritt meistern konnte, der sie heute fast 15 Prozent am deutschen Strombedarf stemmen lässt.

Geschätzte Werte für den durchschnittlichen Haushaltsstrompreis, basierend auf Angaben und Prognosen des

Bundesverbandes Erneuerbare Energie e.V. (BEE) und des Bundesverbandes Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW).

Quelle: BWE e.V., 12.10.2016
www.wind-energie.de
vgl. Mehr Wettbewerb, mehr Innovation, sinkende Kosten
s. „Stromspiegel für Deutschland 2016“ veröffentlicht