Solar- und Kernenergie im Mai gleichauf

 Solarstromrekord im Mai / Nachfrage nach Solarstromanlagen zieht an / Investition in Photovoltaik und Batteriespeicher nach Preisrückgang inzwischen wieder attraktiv

Im Mai haben die in Deutschland installierten Photovoltaik-Anlagen die Rekordmenge von rund 5,57 Terawattstunden Strom produziert. Dies entspricht einem Anteil von 12,3 Prozent an der Nettostromerzeugung. Damit lagen sie mit den Kernkraftwerken (5,65 Terrawattstunden und 12,5 Prozent der Nettoerzeugung) quasi gleichauf. Dies geht aus Berechnungen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE hervor. Die Nachfrage nach Solarstromanlagen und Batteriespeichern zog in Deutschland nach Auskunft des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) in den letzten Monaten spürbar an, was maßgeblich auf gesunkene Preise zurückzuführen ist.

„Solarenergie ist preiswert geworden und entwickelt sich zu einer wichtigen Säule der Energieversorgung. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt für den Einstieg in die eigene Solarenergieversorgung“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. Ein Großteil der Solarenergie-Potenziale im Strom-, Wärme- und Mobilitätssektor liege jedoch noch brach und müsse jetzt konsequent gehoben werden, um die Klimaschutzziele zu erreichen, so Körnig. Nach Einschätzung von Wissenschaftlern am Fraunhofer IWES kann die installierte Solarstromleistung in Deutschland bis zum Jahr 2050 auf über 300 Gigawatt ausgebaut werden. Derzeit liegt sie bei rund 42 Gigawatt.

Nach aktuellen Meldedaten der Bundesnetzagentur war der Photovoltaik-Zubau in den ersten vier Monaten dieses Jahres mit rund 480 Megawatt rund 64 Prozent größer als im Vorjahreszeitraum. Beflügelt wird die wachsende Nachfrage durch die seit Herbst 2016 erneut gesunkenen Systemkosten. „Solarstrom vom Eigenheim- oder Gewerbedach gibt’s inzwischen meist bereits für die Hälfte der Preise regionaler Versorgertarife“, so Körnig. „Im Kraftwerksmaßstab kann Solarstrom in Deutschland bereits für rund 6 Cent je Kilowattstunde erzeugt werden. Das Preis-Leistungsverhältnis der Solarenergie liegt damit auf Augenhöhe mit neuen konventionellen Kraftwerken.“

Mit Hilfe eines Solarstromspeichers lassen sich große Anteile des selbst erzeugten Stroms auch selbst verbrauchen. Bereits jeder zweite Eigenheimbesitzer, der sich eine neue Solarstromanlage installiert, kombiniert diese inzwischen mit einem Heimspeicher. Die durchschnittlichen Preise für stationäre Batteriespeicher sanken in den letzten vier Jahren um 40 Prozent. Die Preise gewerblicher Batteriespeicher haben sich in diesem Zeitraum sogar halbiert. Das geht aus einem Preisindex hervor, den der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. 2013 mit Unterstützung der Messe Intersolar/EES Europe aufgebaut hat.

Vom 17. bis 25. Juni können sich tausende Bürgerinnen und Bürger im Rahmen der diesjährigen Woche der Sonne deutschlandweit bei lokalen Veranstaltungen über Erneuerbare Energien informieren. Mit Tagen der offenen Tür, Anlagenbesichtigungen, Informationsveranstaltungen, Vorführungen oder Sommerfesten werben Handwerksbetriebe, Unternehmen und regionale Initiativen für den Einsatz von Solarenergie, Holzpellets, Wärmepumpe und Speichern im eigenen Zuhause. Die Teilnahme an der Woche der Sonne ist kostenlos. Die in Eigenregie durchgeführten Veranstaltungen können in den zentralen Veranstaltungskalender auf www.woche-der-sonne.de eingetragen werden. Alles Wichtige rund um die Woche der Sonne findet man ebenfalls auf www.woche-der-sonne.de.

Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e.V., 12.06.2017
www.solarwirtschaft.de

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