Einstieg in Rückbau des fossilen Kraftwerksparks begonnen

„Mit der am Wochenende verkündeten Einigung des Bundeswirtschaftsministeriums und dreier Energiekonzerne zur Herausnahme von Braunkohlekraftwerken in einem Umfang von 2,7 Gigawatt hat der Einstieg in den Rückbau des fossilen Kraftwerksparks begonnen.

Dies ist ein gutes Signal, auch wenn wir uns gewünscht hätten, dass es parallel zum weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien einen klar skizzierten und gesetzlich verankerten Ausstiegsprozess aus der Braunkohleverstromung für die nächsten 25 Jahre gibt. An dieser Stelle muss die Bundesregierung nachbessern“, so Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie (BWE).

Das Bundeswirtschaftsministerium hat zur Ausgestaltung der Einigung mit den Energiekonzernen Mibrag, RWE und Vattenfall noch für November einen Gesetzentwurf angekündigt. Bei den Kraftwerken handelt es sich um hochemittierende, sehr alte Braunkohlekraftwerke, die teilweise ohnehin zur Stilllegung vorgesehen waren. Umweltpolitiker hatten einen stärkeren Rückbau gefordert, um bis zu 70 Mio. Tonnen CO2 einzusparen und so die deutschen CO2-Reduktionsziele voll einzuhalten. Angesichts der hohen Einspeisung von Windstrom in 2014 und 2015 wird eine Anpassung des Kraftwerksparks immer relevanter. Auf Erzeuger- und Nachfrageseite existieren verschiedene Technologien, die durch ihren Einsatz Flexibilität ins Energiesystem bringen können und aus Sicht des BWE genutzt werden sollten.

„Der erfolgreiche Zubau Erneuerbarer Energien ging bisher nicht mit einem sinnvollen Rückbau konventioneller Kapazitäten einher. Deshalb gibt es auf dem deutschen Energiemarkt deutliche Überkapazitäten, die zu Börsenstrompreisen führen, die keiner Technologie eine Refinanzierung von Investitionen ermöglicht. Die 2016 beginnende Herausnahme von Braunkohlekapazitäten ist deshalb überfällig. Dass die Betreiber der stillzulegenden Anlagen dafür eine Vergütung von rund 1,61 Milliarden Euro erhalten ist eine bittere Pille. Der weitere Rückbau von nicht mehr benötigten fossilen Kraftwerken, die durch massive CO2-Emissionen das Klima belasten, muss ohne weitere Alimentierung erfolgen“, forderte Hermann Albers.

Quelle: Bundesverband WindEnergie e.V., 26.10.2015
www.wind-energie.de

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