25 Jahre BEE: „Wir wollen die Erfolgsstory der Erneuerbaren Energien weiterführen“

Mit vielen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Verbänden und langjährigen Wegbegleitern hat der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) am gestrigen Dienstagabend sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. Der Präsident und das Team des BEE möchten Sie mit Fotos und Zitaten der Gastredner an den Feierlichkeiten teilhaben lassen.

BEE-Präsident Dr.-Ing. E.h. Fritz Brickwedde eröffnete den Empfang und gab einige Einblicke in die Erfolge und Hürden der 25-jährigen Verbandsarbeit. Ein Blick in die alten Unterlagen, darunter zum Beispiel Reden zur Gründung oder Zeitungstexten, zeigt, dass vieles nichts von seiner Gültigkeit verloren hat.

Nur kurze Zeit nach dem Stromeinspeisungsgesetz gegründet, hat der BEE bereits in seiner Weinheimer Erklärung Quoten für einzusparende Treibhausgasemissionen mit Jahresfristen veröffentlicht. „Dafür wurde man damals verhöhnt“, gibt Brickwedde die Erinnerungen der Gründungsmitglieder wieder. Die Ziele von damals seien heute noch genauso gültig, da sie im Kern die Lebensgrundlagen der Menschen erhalten sollen. Um der Zerstörung der Umwelt und des Klimas entgegenzuwirken, plädiert der BEE damals wie heute für große Anstrengungen beim Umbau des Energiesystems mit dem Ziel einer sauberen, dezentralen Energieversorgung. Die externen Kosten der fossilen Energieerzeugung transparent zu machen und in den Energiepreis zu integrieren, war und ist einer der wesentlichen Hebel, um die Erneuerbaren Energien wettbewerbsfähig zu machen und ihren Ausbau zu beschleunigen.

Brickwedde erinnert an eine kürzlich gehaltene Rede Horst Köhlers, in der dieser die Frage aufwirft, ob die Klimaveränderung nicht eines der größten Marktversagen darstellt. Brickwedde: „Erneuerbare Energien sind nicht nur ein Instrument für Klimaschutz. Sie sind ein Wirtschaftsfaktor.“ Gerade deshalb sei es so wichtig, die Energiewende als Gemeinschaftsprojekt und mitgetragen von der Bevölkerung weiterzuführen.

Mit der offiziellen Verabschiedung Dr. Hermann Falks, der den BEE Mitte November als Geschäftsführer verlassen hatte, endete der Jubiläumsempfang. Brickwedde dankte Falk herzlich für seine Arbeit und würdigte seine großen Erfolge, die er in seiner Amtszeit erreicht hat. Falk habe zusammen mit seinem Team einige EEG-Novellen positiv begleitet, den BEE konsequent weiterentwickelt und den Integrationsprozess engagiert nach vorne getrieben.

Einzelne Zitate der Redner:
Dr.-Ing. E.h. Fritz Brickwedde, Präsident Bundesverband Erneuerbare Energie:
„Möglicherweise sind das Stromeinspeisungsgesetz und das EEG die größten entwicklungspolitischen Projekte, die Deutschland je initiiert hat.“

„Der BEE will einen sukzessiven, geordneten Ausstieg aus der Kohle. Es wird vielleicht Jahrzehnte dauern, aber der Ausstieg muss jetzt begonnen werden – begleitet von einem Strukturprogramm für die betroffenen Regionen.
Die Kohleverstromung muss marktwirtschaftliche Signale senden, deshalb setzen wir uns für die CO2-Bepreisung ein.“

„Ich freue mich, dass der BEE bislang nur vier Präsidenten hatte – vergleichen Sie das mal mit Italien“, begrüßt Dr.-Ing. E.h. Fritz Brickwedde, der amtierende Präsident des BEE, seine drei Vorgänger Uwe Carstensen (Amtszeit 1991 – 1999), Johannes Lackmann (Amtszeit 1999 – 2008) und Dietmar Schütz (Amtszeit 2008 – 2013).

Prof. Klaus Töpfer, früherer Bundesumweltminister (CDU)
„Die Erneuerbaren Energien wurden auch nach dem Stromeinspeisungsgesetz nicht ernst genommen, was zu dramatischen Fehlentwicklungen in den Unternehmen geführt hat. Exakt das Gleiche macht heute die Automobilindustrie.“

„Je näher du an der Energiewende bist, desto weniger Leitung brauchst du“, kommentiert Töpfer die Anforderungen an die Infrastruktur im Erneuerbare-Energien-System.

Dr. Wolfgang Daniels, Vize-Gründungspräsident des BEE:
„Nach dem Stromeinspeisungsgesetz war uns Kämpfern für die Erneuerbaren Energien schnell klar, dass wir zusammen weiterarbeiten müssen.“

„Die Zukunft der Erneuerbaren Energien liegt in den Beteiligungsmodellen. Wir müssen mit den Skeptikern vor Ort sprechen, sie einladen und beteiligen.“

Ingbert Liebing, Mitglied des Bundestags für die CDU
„Unser Anspruch an die Energiewende muss sein, als Industrienation unseren wirtschaftlichen Wohlstand zu erhalten und auszubauen. Das ist unser Signal an die Weltgemeinschaft.“

„Es ist für uns, die Politik, sehr gut, einen starken Partner bei den Erneuerbaren Energien zu haben. Die unterschiedlichen Interessen, die Sie zweifelsohne haben, vorher zu bündeln, ist ein wichtiger Schritt.“

Eva Bulling-Schröter, Sprecherin für Energie- und Klimapolitik, Mitglied des Bundestages für Die Linke:
„Die Transformation des Energiesystems und der Ausstieg aus der Kohle machen vielen Menschen Angst. Ich komme von dort, wo die großen Audis gebaut werden: aus Ingolstadt. Auch dort brauchen wir Transformation und auch dort machen sich viele Sorgen. Wir müssen den Menschen Sicherheit geben und immer wieder erklären, welche großen Chancen mit der Energiewende verbunden sind und dass auch wir existenzsichernde Arbeitsplätze wollen.“

Fotos des BEE-Jubiläumsempfangs können Sie hier abrufen

Die Weinheimer-Gründungserklärung finden Sie hier

Als Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Deutschland bündelt der BEE die Interessen von 41 Verbänden und Unternehmen mit 30 000 Einzelmitgliedern, darunter mehr als 5 000 Unternehmen. Zu unseren Mitgliedern zählen u. a. der Bundesverband WindEnergie, der Bundesverband Solarwirtschaft, der Fachverband Biogas und der Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke. Wir vertreten auf diese Weise 355 400 Arbeitsplätze und mehr als 3 Millionen Kraftwerksbetreiber. Unser Ziel: 100 Prozent Erneuerbare Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr.

Quelle: BEE e.V., 14.12.2016

vgl. Vom Stromeinspeisegesetz zur Energiewende – ein Rückblick

s. 30 Jahre nach Tschernobyl: EEG-Novelle entscheidet über Gelingen der Energiewende