Energiewende braucht stabilen Anstieg Erneuerbarer Kapazitäten

Expansion of onshore wind energy in Germany in the first half of 2016Mit dem Klimaschutzplan 2050 hat die Bundesregierung erste Akzente für eine alle Sektoren übergreifende Strategie für den Klimaschutz und die Fortsetzung der Energiewende aufgezeigt. Schon im Sommer 2016 hatte Prof. Volker Quaschning darauf hingewiesen, dass für das beim Pariser Klimagipfel beschlossene 1,5°C-Ziel die Energieversorgung in den Sektoren Strom, Wärme und Verkehr bis 2040 vollständig mit erneuerbaren Energien gedeckt werden müsste.

Der Bedarf an Erneuerbaren Energien wird entsprechend und trotz aller Effizienzgewinne insgesamt deutlich wachsen. Deshalb braucht es einen stabilen Anstieg der installierten Kapazitäten, insbesondere beim Leistungsträger Wind an Land. NATURSTROM AG und Deutsche Umwelthilfe haben heute zurecht darauf aufmerksam gemacht, dass unzureichende Rahmenbedingungen einen Einbruch bei der installierten Leistung nach 2020 befürchten lassen.

„Wir befassen uns im Verband intensiv mit den Herausforderungen für den technischen und wirtschaftlichen Weiterbetrieb von Windenergieanlagen, die ab Ende 2020 schrittweise aus dem EEG-System herausfallen. In der Tat wird die Vermarktung bei gegenwärtigen Börsenstrompreisen in den meisten Fällen nicht für einen wirtschaftlichen Weiterbetrieb ausreichen. Damit besteht die reale Gefahr, dass die installierte Leistung des Windkraftwerksparks angesichts des Ausschreibungsvolumens in Summe sinkt. Dies würde den Zielen der Bundesregierung zum verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien in allen Sektoren entgegenstehen. Deshalb besteht ein akuter politischer Handlungsdruck“, so Hermann Albers Präsident Bundesverband WindEnergie.

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Bis 31.12.2020 sind alle Anlagen, die vor dem 1.1.2000 errichtet waren, in der EEG-Vergütung abgesichert. Danach fallen zum 31.12.2020 zunächst ca. 4.500 MW aus dem EEG-System, ab 1.1.2024 könnten bis zu 14.000 MW betroffen sein. Ob und ggf. wie sich diese Anlagen technisch weiter betreiben lassen, diskutiert der Arbeitskreis Weiterbetrieb im Bundesverband WindEnergie. Wichtige damit verbundene technische Fragen sind in den „Grundsätze zum Weiterbetrieb von Windenergieanlagen“ zusammengestellt und erläutert. Eine Neuauflage ist in Vorbereitung.

„Energie-  wie klimapolitisch müssen die zur Verfügung stehenden Erneuerbarer Kapazitäten zügig ausgebaut werden. Einen Einbruch können wir uns nicht leisten! Der BWE wird noch vor der Bundestagswahl Vorschläge unterbreiten, wie einerseits ein energiepolitisch sinnvoller Weiterbetrieb der betroffenen Anlagen möglich ist, andererseits den betroffenen Betreibern auch ein Weg für ein Repowering eröffnet werden kann, der zugleich industriepolitische Akzente setzt“, kündigte Hermann Albers an.

Quelle: Bundesverband WindEnergie e.V., 1.3.2017
www.wind-energie.de

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