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Studie bestätigt erhebliche Verwerfungen in NRW-Windkraftbranche: Zukunft der Bürgerenergie gefährdet

Die im vergangenen Jahr erstmals durchgeführten Ausschreibungen bei der Windenergie führen zu einer Verdrängung kleiner, bürgernaher Akteure und begünstigen wenige große Projektierer. Auch die für 2018 eingeführten Änderungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) werden daran nichts ändern können. Das geht aus der heute vorgestellten Studie „Bürgerwind in NRW“ des Weltwindverbandes (WWEA) sowie des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) hervor. Die Verbände fordern angesichts dieser Entwicklung die rasche Einführung einer De-minimis-Regelung, um die akzeptanzfördernde Bürgerenergie zu schützen.

Jan Dobertin, Geschäftsführer des LEE NRW, sieht die NRW-Landesregierung in der Pflicht: „Bürgerenergie bindet die Menschen ein und ist für den Erfolg der Energiewende nicht zu unterschätzen. Daher sollte die Landesregierung alles unternehmen, diesen starken Akzeptanzfaktor zu unterstützen und von weiteren Einschränkungen der Windenergie abrücken.“

Strukturbruch in der NRW-Windkraftbranche befürchtet

Die nordrhein-westfälische Windenergiebranche warnt eindringlich vor Entlassungen und massiven Umsatzeinbrüchen, sollte das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nach der Bundestagswahl nicht schnell angepasst werden. Als Notmaßnahme zur Sicherung der 18.500 Arbeitsplätze in NRW fordert der LEE NRW eine kurzfristige Anhebung des geplanten Ausschreibungsvolumens für das Jahr 2018.

„Die Ausschreibungen für Windenergie haben bereits in diesem Jahr zu erheblichen Arbeitsplatzverlusten in NRW geführt. Immer mehr Unternehmen kündigen an, Stellen abbauen zu müssen. Zu allem Überfluss will die schwarz-gelbe Landesregierung die Bedingungen noch weiter verschärfen – im Land und im Bund. Wenn das passiert, wird es einen schweren Strukturbruch geben“, sagte Dipl. Ing. Reiner Priggen, Vorsitzender des LEE NRW, bei einer Pressekonferenz in Düsseldorf.