Gemeinsame Erklärung zum Ausbau der Offshore-Windenergie: Potenziale auch an Land freisetzen

Logo des Bundesverband WindEnergie e.V.

Im Rahmen des North Sea Wind Summit im dänischen Esbjerg haben die Regierungschefs von Dänemark, Belgien, Deutschland und den Niederlanden heute eine gemeinsame Erklärung zum Ausbau der Offshore-Windenergie unterzeichnet. Ziel ist die gezielte Beschleunigung der Offshore-Windenergie sowie der dazugehörigen Infrastruktur.

Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie BWE: „Die Erklärung setzt den REPowerEU-Vorschlag der Europäischen Kommission um. Das Ziel Vervielfachung der installierten Kapazität wird noch einmal unterlegt, um die Transformation der europäischen Energieversorgung zu beschleunigen. Dass das Thema mit dieser Erklärung auf der höchsten Ebene verankert wird, ist ebenfalls ausdrücklich zu begrüßen und der Bedeutung der Windenergie für den zukünftigen europäischen Energiemix angemessen.“

Zielsetzung der Erklärung ist eine Vervierfachung der in der Nordsee installierten Gesamtkapazität bis zum Jahr 2030 und eine Verzehnfachung bis 2050. Der Plan der EU-Kommission sieht einen massiven Ausbau der Windenergiekapazitäten bis zum Jahr 2050 vor: 1.000 GW für die Windenergie an Land und 300 GW für die Windenergie Offshore. Die Nordsee soll damit mindestens die Hälfte der für die Klimaneutralität der EU benötigten Offshore-Windenergie liefern. Die unterzeichnenden Staaten setzen sich zudem für beschleunigte Genehmigungsverfahren und eine Intensivierung der Kooperation bei der Schaffung neuer Energieinseln ein. Der Ausbau der Offshore-Windenergie soll gezielt dazu beitragen, die Elektrifizierung des Verkehrs und der Industrie, sowie die Wärmewende voranzutreiben und eine groß angelegte Produktion von grünem Wasserstoff sowie grünem Treibstoff für die Schifffahrt und die Luftfahrt ermöglichen.

„Die angestrebte internationale Kooperation beim Ausbau der Windenergie Offshore wird einen klaren Beitrag dazu leisten, die Branche und ihre europäischen Akteure noch enger zu vernetzen. Vor diesem Hintergrund ist es bedauerlich, dass das Vereinigte Königreich als Nordsee-Anrainerstaat und einer der größten staatlichen Akteure im Offshore-Segment die Erklärung nicht mitzeichnet“, so Hermann Albers weiter.

Die definierten Ziele böten den Unternehmen der Offshore-Windenergie dringend benötigte Planungs- und Investitionssicherheit und trügen somit dazu bei, europäische Produktionskapazitäten und Industrieinfrastrukturen zu sichern und zukunftsfest aufzustellen.

„Dabei müssen für die Erzeugung von grünem Wasserstoff die Potenziale der landgebundenen Windenergie mit in den Blick genommen werden. Die Windenergie an Land kann über erzeugungsnahe und netzdienliche Elektrolyse einen starken Beitrag leisten. Da grüner Wasserstoff als einer der Leistungsträger der Industrie in der Energiewende erforderlich ist und zugleich die Wertschöpfungstiefe erhöht, sollten hier ebenfalls alle Möglichkeiten zu seiner Erzeugung ausgeschöpft werden. Windenergie kann neben der Erzeugung von grünem Strom und grünem Wasserstoff im Rahmen der Sektorenkopplung auch zur Erzeugung von Wärme aus Erneuerbaren Energien ebenso wie zur nachhaltigen Transformation der Mobilität beitragen. Daher gilt es, den Fokus zu weiten“, so Hermann Albers abschließend.

Quelle: BWE e.V., 18.05.2022
www.wind-energie.de

vgl. REPowerEU: EU-Kommission zeigt Willen für die beschleunigte Transformation der europäischen Energieversorgung

s. Bayerns Windenergiepolitik bleibt im Ungefähren

s. Solarturbo jetzt starten

s. EcofinConcept sichert weitere Flächen für PPA Solarpark

vgl. EEG-Anhörung im Bundestag – Nachjustieren, um Energiewende sicher aufzustellen

s. KERNFORDERUNGEN FÜR EINE SCHNELLE ENERGIEUNABHÄNGIGKEIT, VERSORGUNGSSICHERHEIT UND KLIMANEUTRALITÄT

s. Turbo und Booster erforderlich, um bei Windenergie durchzustarten

s. Statement von BWE-Präsident Hermann Albers zu 10H

s. TAG DER ERNEUERBAREN ENERGIEN: NRW-AUTOBAHN A31 IST ERSTE ENERGIEALLEE IN DEUTSCHLAND

s. NUTZWÄLDER FÜR WINDENERGIE ZU ÖFFNEN IST FÜR DEN KLIMASCHUTZ EIN MUSS

s. Schub für niedersächsische Windenergie durch Eckpunktepapier?

s. Bundesverband Windenergie SH zur Debatte um Seeadlerschutz

s. Genehmigungen erstmals wieder rückläufig – Turbo für beschleunigte Verfahren fehlt

s. BEE zum Osterpaket: Wichtiger Schritt zum Aufbruch, aber noch Ergänzungsbedarf

s. Osterpaket: Gordischer Knoten noch nicht durchschlagen

auch „Energie-Osterpaket“: Bundestag muss nachbessern

s. Gemeinsame PM von BEE und BWE: Eckpunktepapier zum naturverträglichen Ausbau der Windenergie: Blockaden jetzt abräumen!

vgl. GRÜNER WASSERSTOFF ALS RÜCKGRAT FÜR EINE KLIMANEUTRALE INDUSTRIE UND VERLÄSSLICHE ENERGIEVERSORGUNG IN NRW

s. Sommerpaket: Jetzt Durchstarten für starke Energiesouveränität

s. Versorgungssicherheit ist auf starken Beitrag im Repowering angewiesen

vgl. Windbranche liefert: Ausschreibungsvolumen voll ausgeschöpft

s. WINDENERGIE IN NRW: „DEN WORTEN MÜSSEN ENDLICH TATEN FOLGEN“

s. EEG-Novelle: Erneuerbare Energien bieten Lösung für Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Energieimporten

vgl. „Der 1.000-Meter-Abstand zu Windenergieanlagen passt nicht mehr in die Zeit“

s. Rotmilan gegen Windkraft

vgl. Windenergieanlagen und Windparks gesucht

vgl. PRESSEMITTEILUNG EcofinConcept GmbH begleitet erfolgreich Windkrafttransaktion