Aufruf von Unternehmerinnen und Unternehmern zur Coronakrise

Klimaschutz, Solidarität und Corona lassen sich nicht gegeneinander aufrechnen!

Das wissen verantwortungsvolle Unternehmerinnen und Unternehmer. Allerdings werden bereits erste Akteure laut, die fordern, Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen oder soziale Aspekte in Lieferketten auszusetzen. Daher braucht es ein starkes Signal aus der Wirtschaft heraus, dass die Unternehmen auch weiterhin hinter sozialen und ökologischen Maßnahmen stehen.

Unternehmen zusammen für Nachhaltigkeit – wir bleiben dran!

Corona verändert unsere Welt. Die Krise hat tiefgreifende Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft. Mit den Soforthilfen wurden erste Negativeffekte abgefedert. Es kommt jetzt darauf an, die mittel- und langfristigen Konjunkturprogramme so klug auszugestalten, dass sie die notwendige Transformation der Wirtschaft voranbringen. Denn Klimaschutz, Solidarität und Corona lassen sich nicht gegeneinander aufrechnen!

Als unterzeichnende Unternehmerinnen und Unternehmer fordern wir:

1. Klimaschutz, Biodiversität, Kreislaufwirtschaft, sozial gerechte Wirtschaft und ein solidarisches Europa behalten besondere politische Priorität. Daher müssen Konjunkturprogramme mit dem 1,5-Grad-Ziel und dem Europäischen Green Deal verknüpft werden, damit es nicht zu Fehlinvestitionen und stranded assets kommt.

2. Aufbau eines Transformationsfonds für Investitionen in Klimaschutz (z.B. Gebäudesanierung, Recycling, Ökolandbau), solidarische und regionale Wirtschaft.

3. Massiver Ausbau der Erneuerbaren Energien (Solar- und Windkraft-Deckelung aufheben, Förderung von Speichertechnologien), Flankierung der Industriestrategie im Green Deal.

4. CO2-Bepreisung: CO2-Preis national (mind. 25 EUR/ Tonne in einem ersten Schritt) für Gebäude und Verkehr ab 2021 beschließen; CO2-Mindestpreis im Emissionshandel festlegen.

5. Sonderabschreibungsmöglichkeiten für Unternehmen und Privatpersonen bei Klimaschutz-, Energieeffizienz- und Digitalisierungsmaßnahmen schaffen.

6. Investitionen in Infrastruktur für öffentlichen Personen- und Güterverkehr, Umbau der Verkehrswege (u.a. Stärkung des innerstädtischen Radverkehrs).

7. Ausbau einer öffentlichen und sicheren Daten- und Netzinfrastruktur, um neue Arbeitsmethoden zu fördern und Wirtschaft wettbewerbsfähig zu halten.

8. Wirtschaftliche und medizinische Solidarität mit Entwicklungs- und Schwellenländern.

Nachhaltig zusammen!

Corona verändert unsere Welt. Die Krise zeigt uns, wie wichtig Resilienz ist und gibt uns Mut, dass große Veränderungen auch in kurzer Zeit gemeinsam gelingen können. Selbstwirksamkeit, Widerstandsfähigkeit, Subsistenz und regionale Wertschöpfungsketten werden zu neuen Qualitäten für unseren Wirtschaftsstandort.

Wir wollen als Unternehmerinnen und Unternehmer dazu beitragen, die Daseinsvorsorge unserer Gesellschaft zu sichern und die Wirtschaft so zu gestalten, dass sie zukunftsfähig ist. Daher stellen wir den Neustart der Wirtschaft unter die Vorzeichen einer solidarischen und ökologischen Transformation – und fordern entsprechende Maßnahmen von der Regierung.

Wir bleiben dran!

#nachhaltigzusammen #wirbleibendran

Zum Unterschreiben und für weiter Informationen dem Link folgen:

Quelle: https://nachhaltig-zusammen.de/