Kategorie: Branchennews

Neues aus der Szene der Erneuerbaren Energien

Bundesverband WindEnergie erwartet starke Messe in Husum

Vom 15. bis 18. September 2015 wird die Husum Wind erneut zum Schaufenster der Windbranche in Deutschland. Auf 25.000 m2 brutto präsentieren über 600 Aussteller in fünf Messehallen und im NordseeCongressCentrum ihre Produkte und Dienstleistungen. Der Bundesverband WindEnergie (BWE) informiert als Partner der Messe am Stand 1D14 über seine Arbeit und die aktuellen Entwicklungen der Branche.

„Husum gilt zu Recht als einer der zentralen Wegbereiter für die Windenergienutzung in Deutschland. Die Messe ist der Ursprung einer bis heute mutigen, engagierten Betreiberlandschaft, die sich auf eine innovationsstarke und von Mittelstand und Familienunternehmen geprägte Industrie stützt. Die Husum Wind ist die Leitmesse der Branche für den deutschen Markt“, so Hermann Albers, Präsident des BWE.

„Es ist gut, dass der deutsche Markt in den Mittelpunkt der Messe rückt. Dieser begründet gerade mit der Vielzahl der Marktteilnehmer den Erfolg der Branche. Vor allem die kleinteilige Betreiberlandschaft hat sich als echter Innovationsmotor erwiesen. Hier werden die Stärken des Mittelstands in seinem ursprünglichen Sinne sichtbar. Deshalb gilt es, bei den angekündigten gesetzlichen Veränderungen alles dafür zu tun, dass mittelständische Akteure weiter eine Chance haben“, machte Hermann Albers mit Blick auf den Systemwechsel zu Ausschreibungen deutlich.

Ergebnisse 2. PV-Ausschreibung: Bündnis Bürgerenergie kritisiert Verdrängung kleiner Bieter

Die Bundesnetzagentur hat heute die Zuschläge der zweiten Ausschreibungsrunde für PV-Freiflächenanlagen veröffentlicht. Insgesamt sind 136 Gebote eingegangen mit einem Volumen von 558 MW. Zuschläge erhielten 33 Gebote mit insgesamt 159,7 MW. Erfolgreich waren insbesondere große Bieter mit vielen Projekten in ihrem Portfolio, auch E.on und EnBW gehören zu den Gewinnern. Viele der erfolgreichen Bieter konnten mehrere Zuschläge für ihre Projekte erhalten. Noch sind nicht alle Details der Ergebnisse der zweiten Ausschreibungsrunde bekannt, auch der Preis wird erst in ein paar Tagen bekannt gegeben.

„Wie schon bei der ersten Ausschreibungsrunde für PV-Freiflächenanlagen hat kein einziges Bürgerenergieprojekt einen Zuschlag erhalten. Vielmehr zeigt sich erneut: die großen Marktakteure kassieren ab – die kleinen Anbieter werden verdrängt. So räumt die Bundesregierung kleineren Projekten mit direkter Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern keine faire Chance im Wettbewerb um neue Erneuerbaren-Anlagen ein“, kritisiert René Mono, stellvertretender Vorstandsvorsitzender im Bündnis Bürgerenergi

Ausschreibungen versuchen die Quadratur des Kreises

„Die veröffentlichten Ergebnisse der zweiten Ausschreibungsrunde für ebenerdige Photovoltaikanlagen lassen zahlreiche Fragen offen. Vieles deutet darauf hin, dass der Bundesregierung die Quadratur des Kreises nicht gelingen wird: Gleichzeitig sollen die Akteursvielfalt erhalten, die Ausbau-Mengenziele erreicht und die Kosten stabil gehalten werden. Dies erfordert teils gegenläufige Maßnahmen, so dass mit einem längeren Korrekturprozess zu rechnen ist. Die Bundesregierung muss sich die Option erhalten, das Experiment zu beenden, wenn die Nachteile bestehen bleiben“, so Dr. Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE).

Grundsätzlich seien die Ausschreibungsmengen zu niedrig. Selbst der gegenüber der EU verpflichtenden Sektor-übergreifende Erneuerbaren-Endenergieanteil von 18 Prozent wird bis 2020 voraussichtlich nicht erreicht. Im Bereich der Solarstromproduktion plant die Bundesregierung für 2015 einen Ausbau von 2,5 Gigawatt

Statement des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. zum Abschluss der zweiten Solarpark-Auktion:

Zuschlagvolumen sollte als Sofortmaßnahme mindestens verdoppelt werden

„Die hohe Zahl der Gebote zeigt, wie groß das Interesse weiterhin ist, Solarstrom zu erzeugen“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar). Vor dem Hintergrund wiederholt verfehlter Photovoltaik-Ausbauziele sei es allerdings unverständlich, dass nur ein Bruchteil der Solarparks einen Förderzuschlag erhalten. Körnig appelliert an die Bundesregierung, als Sofortmaßnahme das Zuschlagsvolumen mindestens zu verdoppeln. Damit seien keine Mehrkosten gegenüber den politisch gewünschten Ausbauszenarien verbunden. Solarstrom aus ebenerdig errichteten Solarstromanlagen sei eine besonders günstige Form der Energieerzeugung. Eine Aufstockung des Auktionsvolumens sei auch vor dem Hintergrund noch offener Realisierungsquoten bei den bezuschlagten Projekten dringend geboten, so der Branchenverband

Haftung für Atomkonzerne darf nicht nach fünf Jahren enden

Atommüll verjährt nicht. Nach 3 Milliarden Jahren strahlt ein typisches deutsches Brennelement immer noch so stark wie natürliches Uran. In der Erdgeschichte der letzten 4,5 Milliarden Jahre beutete der Mensch nur einen Wimpernschlag lang die Atomtechnik aus, hinterlässt aber auf ewig seinen Atommüll“, kommentiert Dr. Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), die heutige Verabschiedung des Nationalen Atom-Entsorgungsprogramms im Bundeskabinett

Eckpunkten zu Ausschreibungen Wind an Land fehlt Mittelstandkomponente

„Die Windenergie in Deutschland ist geprägt von einem lebendigen Mittelstand. Die Eckpunkte des Bundeswirtschaftsministeriums lassen eine Mittelstandskomponente vermissen und müssen daher nachgearbeitet werden“, machte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes WindEnergie (BWE), anlässlich der Vorlage der Eckpunkte des Bundeswirtschaftsministeriums für ein Ausschreibungssystem für Erneuerbare Energien deutlich.

„Die Branche wird getragen vom Engagement von Einzelpersonen über Bürgerenergieprojekten und Genossenschaften, von kleinen und mittleren Unternehmen, Kommunen und ihren Stadtwerken bis hin zu klassischen Energieversorgern. Diese Vielfalt der Akteure sichert einen aktiven Markt, führt zu ständigen Innovationen und treibt die technische Entwicklung voran. Die vielen mittelständischen Betreiber bilden dem Grunde nach die Entwicklungs- und Forschungsabteilungen der Hersteller und haben die deutsche Windindustrie an die Spitze der Welt geführt“, so Albers weiter.

Der BWE verweist darauf, dass die in den europäischen Beihilferichtlinien hinterlegte Ausnahmeregelung von 6 MW und 6 Erzeugungseinheiten genutzt werden muss, um den mittelständischen deutschen Betreiber- und Erzeugermarkt zu sichern. Dabei könne die Regelung durchaus mit den Kriterien der KMU-Definition verbunden werden.

Verschnaufpause für die deutsche Windindustrie

Die Windenergie an Land zeigt im ersten Halbjahr einen Rückgang. Trotzdem prognostizieren die Verbände für das Gesamtjahr 2015 einen Zubau von netto mindestens 4.000 Megawatt in Deutschland. Die Klimaziele werden so erreichbar. Doch die Hersteller sind von den starken Auf- und Abschwüngen des Marktes belastet. Sie setzen auf einen Rahmen, der künftig einen kontinuierlichen Ausbau gewährleistet.

Frankfurt/Berlin, 30. Juli 2015 – Im ersten Halbjahr 2015 wurde in Deutschland eine Windenergie-Leistung von netto rund 1.093 Megawatt zugebaut. Dies entspricht einem Rückgang um ein Drittel (34 Prozent) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit dem Rekordwert von 1.659 Megawatt. Das macht das erste Halbjahr 2015 immer noch zum zweitbesten der Geschichte der Windenergie in Deutschland. Nimmt man die Leistung der im ersten Halbjahr abgebauten und ersetzten Anlagen von 92 Megawatt hinzu, so ergibt sich ein Bruttozubau von 1.185 Megawatt.

VDMA Power Systems erwartet ein starkes zweites Halbjahr 2015 und einem Jahreszubau von netto 4.000 bis 4.500 Megawatt Leistung. Das ergibt eine Gesamtleistung der Windenergie an Land von mindestens 42.000 Megawatt am Ende des Jahres. Ausschlaggebend sind laut Bundesverband Windenergie drei drohende Restriktionen

DGRV-Jahresumfrage unter Energiegenossenschaften zeigt: Einbruch bei Gründungszahlen

Neugründungen gehen insgesamt um 60 Prozent zurück / Anzahl der Wärmenetze steigt weiter / Kommunale Energiewende nur mit Bürgern erfolgreich

Die Zahl der Neugründungen bei Energiegenossenschaften ist mit insgesamt 54 in 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 60 Prozent eingebrochen – 2013 waren es noch 129. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbands (DGRV), die heute auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) in Berlin vorgestellt wurde. „Die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes hat sich stark bremsend auf die Gründungszahlen ausgewirkt. In den vergangenen Jahren boomte noch die Idee der Bürgerenergie, nun stockt die Entwicklung“, sagt Dr. Eckhard Ott, Vorstandsvorsitzender des DGRV.

Neuer Rekord beim Stromexport

Auswertung der Stromdaten des 1. Halbjahrs 2015 zeigt: Sinkende Strompreise befeuern Nachfrage aus dem Ausland, Erneuerbare verdrängen alte Steinkohle

Deutschland hat im ersten Halbjahr 2015 so viel Strom exportiert wie niemals zuvor. Unterm Strich wurden 25 Terawattstunden – das entspricht rund acht Prozent des hierzulande von Januar bis Juni erzeugten Stroms – ins Ausland geliefert. Im ersten Halbjahr 2014 waren es noch 19 Terawattstunden gewesen, ein Jahr zuvor 15 Terawattstunden. Das zeigt eine vorläufige Auswertung des Berliner Denk- und Politiklabors Agora Energiewende.

Hessen: Energiegipfel-Ziele mit aktueller Windkraftplanung des Landes außer Reichweite

Teilregionalplan Energie Mittelhessen muss neu aufgestellt werden. Der Landesvorsitzende des Bundesverbandes WindEnergie (BWE) Hessen, Joachim Wierlemann, macht darauf aufmerksam, dass die Energiewende-Ziele der hessischen Landesregierung und des Energiegipfels mit dem entscheidenden Ausbauziel für Windkraft deutlich verfehlt werden.

„Die von Wirtschafts- und Energieminister Al-Wazir in seiner Regierungserklärung vom Juli 2014 geforderte Verdreifachung der Windkraftleistung in Hessen ist mit den Vorgaben der Landesplanung und der Genehmigungspraxis nicht erreichbar“, so Joachim Wierlemann. Aktuell zeige sich dies besonders krass an der gestern beschlossenen 2. Offenlage des Teilregionalplans Energie Mittelhessen (TRPM). In der 2. Offenlage werden ausgerechnet die windstärksten Gebiete Vogelsberg und Westerwald mit einer Verhinderungsplanung überzogen. Eine Kurzstudie von Fachanwalt Hans Karpenstein für die Regionalversammlung Mittelhessen unter dem Titel „Energiewende und TRPM zur Windkraft“ zeigt die Versäumnisse der Regionalplanung und der Genehmigungspraxis auf und macht konkrete Vorschläge zur Abhilfe, mit denen die Energiegipfel- und Regierungsziele noch erreicht werden könnten.

Offshore-Windenergie: 1.765 Megawatt neu am Netz, Ausbau verläuft nach Plan

Im ersten Halbjahr 2015 gingen 422 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von 1.765,3 Megawatt neu ans Netz. Auf See speisten damit zum 30. Juni 2015 insgesamt 668 Anlagen mit einer Leistung von 2.777,8 Megawatt Strom ein. Mit diesen Offshore-Windenergieanlagen kann das System etwa drei Millionen Haushalte mit Strom versorgen. Zudem stehen 90 Anlagen mit einer Leistung von 380,7 Megawatt vor ihrem Netzanschluss und für 84 weitere Anlagen wurden bereits Fundamente errichtet. Daher rechnet die Branche für das Jahr 2015 insgesamt mit etwa 2.250 Megawatt an neuen Offshore-Windenergie-Kapazitäten am Netz. In der deutschen Nord- und Ostsee werden zum Jahresende wie geplant Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von bis zu 3.300 Megawatt am Netz sein.

Der neue BEE

Die Weichen für den neuen BEE sind gestellt: Als Dachverband gestärkt und nunmehr offen für Unternehmen als stimmberechtigte Mitglieder, geht der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) mit gebündelter Kompetenz in die Herausforderungen der nächsten Jahre. „Die Erneuerbaren sind der Kern der Energieversorgung und wir sind der Verband, der die Transformation des Energiesystems maßgeblich prägt und begleitet“, sagt Dr.-Ing. E.h. Fritz Brickwedde, BEE-Präsident. „Gemeinsam mit unseren Spartenverbänden gehen wir diesen Weg seit Jahren entschlossen und kennen die Anforderungen im Prozess der Energiewende ebenso wie die Chancen.“ Mit Beschluss der BEE-Mitgliederversammlung vom 17. Juni 2015 wird die Zusammenarbeit

Bürgerbeteiligung bei der Energiewende ist wichtig

Ergebnisse einer Umfrage des IASS Potsdam und des VKU unter Stadtwerken

Kommunale und regionale Energieversorger messen der Bürgerbeteiligung für den Erfolg der Energiewende große Bedeutung bei. Das zeigen erste Auswertungen einer Umfrage, die der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) gemeinsam mit dem Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) Potsdam im März 2015 unter den Stadtwerken im VKU durchgeführt hat. 91 Prozent der Befragten schätzen die Bürgerbeteiligung für das Gelingen der Energiewende als „wichtig“ oder „sehr wichtig“ ein. Insgesamt beteiligten sich von 765 angefragten Unternehmen knapp 100 und damit 13 Prozent.

VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck kommentierte die Ergebnisse: „Die Energiewende ist eine immense Infrastrukturaufgabe, die gesamtgesellschaftlich zu stemmen ist. Die Ausführung ist technisch komplex und macht Eingriffe in die Landschaft notwendig, etwa durch den Bau von Erneuerbaren-Energien-Anlagen oder Stromtrassen. Das fordert den anwohnenden Bürgern Zugeständnisse ab. Bürgerbeteiligung ist ein Weg, auf dialogorientierte Weise, gemeinsame und für alle Akteure tragbare Lösungen zu finden.“

Die Umfrage ergab, dass knapp die Hälfte der befragten Unternehmen in den letzten zehn Jahren Erfahrung mit der Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern in Planung, Bau und Betrieb von Energieinfrastrukturprojekten gemacht hat – vor allem in den Bereich Solarstrom (67 Prozent), Windenergie (35 Prozent) und Biomasse (28 Prozent). IASS-Exekutivdirektor Klaus Töpfer sieht dies als positives Signal: „Dass bereits jedes zweite befragte Stadtwerk Erfahrungen mit Bürgerbeteiligung bei der Energiewende gemacht hat und diese als wichtig bis sehr wichtig wertet, freut mich besonders. Nur durch eine solche Teilhabe kann die weitere Umsetzung der Energiewende als Gemeinschaftswerk gelingen. Zugleich ist die Energiewende das Feld, in dem Formen der Bürgerbeteiligung maßgeblich ausprobiert und weiterentwickelt werden können.“

25 Jahre den Aufbau der heimischen Windenergie begleitet – Das Jahrbuch Windenergie feiert Jubiläum

Die EcofinConcept feiert im Jahr 2015 selbst ein Jubiläum – das 10jährige Bestehen des Unternehmens – und ist natürlich auch im Jubiläums Jahrbuch des BWE vertreten.

Eine umfassende Markt- und Technologieübersicht der deutschen Windindustrie bietet das neue Jahrbuch des Bundesverbandes WindEnergie. Die Publikation feiert in diesem Jahr bereits ihr 25-jähriges Jubiläum. „Mit dem Jahrbuch haben wir den Aufbau der heimischen Windenergie seit der ersten Ausgabe im Jahr 1989 nachdrücklich begleitet“, erklärt Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes WindEnergie e.V. „Das Jahrbuch ist mittlerweile eine feste Institution für die gesamte Branche und hat sich als Standardwerk etabliert.“

Die Jubiläumsausgabe wirft zunächst einen Blick zurück und beleuchtet die Windgeschichte der Pioniere von damals. Aber die Reise geht weiter, und die Erneuerbaren sind auf dem Weg, wichtigster Pfeiler der deutschen Stromversorgung zu werden. Was bringen also die nächsten 25 Jahre an Innovationen? Dieser Frage ist das Redaktionsteam der Publikation nachgegangen und hat die führenden Hersteller nach den Zukunftsaussichten der Windenergie befragt.

Zahlen und Fakten zur Windkraftanlagentechnik

Im Bereich Technik finden sich neben den Datenblättern der Hersteller auch viele wissenswerte Zahlen und Fakten zur Anlagentechnik. Doch nicht nur der technische Fortschritt treibt die Branche um, auch der Weiterbetrieb über die geplante zwanzigjährige Nutzungsdauer hinaus wird wirtschaftlich zunehmend interessanter. Voraussetzung hierfür: die Standsicherheit. Wie sie geprüft und nachgewiesen werden kann, verrät ein Artikel in der aktuellen Ausgabe des Buches.

Gemeinsamer Appell von IG Metall Küste und Bundesverband WindEnergie

Stärkeres Engagement für Windenergie in Mecklenburg-Vorpommern gefordert Schwerin. Der Bundesverband WindEnergie und die IG Metall Küste haben vor einem zögerlichen Ausbau der Windenergie in Mecklenburg-Vorpommern gewarnt. Vor der Landespressekonferenz in Schwerin forderten der Interessenverband und die Gewerkschaft, stärker die Chancen herauszustellen, die die Energiewende für die Wirtschaft und Arbeitsplätze im Land bedeuten.

„Ohne die Windenergie an Land und auf See wird die Energiewende nicht gelingen“, sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste. Es sei deshalb falsch von der Landesregierung, die Pläne für Windparks auf See drastisch einzuschränken. „Die Regierung darf sich nicht von den Interessen einzelner Gruppen wie den Hotelbesitzern leiten lassen, sondern muss deutlich stärker für die Akzeptanz der Energiewende werben“, so der Gewerkschafter. „In der Diskussion wird häufig vergessen, dass die Windkraftindustrie für Wertschöpfung und Arbeitsplätze sorgt. Dadurch wird die industrielle Basis im Land gesichert.“

Sechstausend gegen Braunkohle

Mehr Menschen als erwartet machen bei der Anti-Kohle-Kette im Rheinischen Braunkohlerevier mit. Über mehr als sieben Kilometer markieren sie damit die Linie, an der die Bagger im Tagebau Garzweiler stoppen müssten, damit Deutschland seine Klimaziele erreichen kann.

Es war die mit Abstand größte Protestaktion, die das Rheinische Braunkohlerevier zwischen Köln, Mönchengladbach und Aachen je gesehen hat. Drei Minuten nach 14 Uhr war die Kette geschlossen. Siebeneinhalb Kilometer weit hielten Menschen sich an der Hand, teilweise mit gelben Bändern verbunden.

Auch dreißig Landwirte aus der Region reihten sich mit ihren Traktoren in die Menschenkette ein. Ein Traktor war wie einer der gigantischen Schaufelradbagger ausstaffiert, bloß um den Faktor 100 kleiner als die Ungetüme, die im Tagebau Garzweiler 35 bis 45 Millionen Tonnen Braunkohle pro Jahr fördern.

Tausende waren zusammengekommen, um gegen die Förderung und Verstromung von Braunkohle im Rheinischen Revier zu demonstrieren. 6.000 waren es nach Veranstalterangaben. Gerechnet worden war mit 5.000 Demonstranten. „Das ist ein starkes Signal an die Politik in Düsseldorf, Berlin und Brüssel: Wir wollen eure Kohle nicht!“, sagte Dirk Jansen vom Umweltverband BUND Nordrhein-Westfalen. Braunkohle sei „ökologisch verheerend, sozial unverträglich und klimapolitisch fatal“.

„Wir kämpfen für unsere wertvollen Böden“, stand auf einem der landwirtschaftlichen Fahrzeuge, „Intelligente Technologie statt Großkraftwerke“ forderte ein anderes. In der Ortschaft Lützerath – in ein paar Jahren wird der Tagebau Garzweiler bis hierher vordringen, viele sind schon jetzt weggezogen – sangen Einheimische: „Kinder, lass uns tanzen, bis der Bagger kommt.“ Immer wieder tanzte auch die Menschenkette in La-Ola-Wellen. Trotz Regenwetter war die Stimmung gelöst und heiter.

„In vier Jahren müssen wir hier weg“

„Die Kette war ein großer Erfolg“, sagte Mitorganisatorin Steffi Langkamp, Kohlekraft-Expertin der Klima-Allianz, eines bundesweiten Bündnisses aus weit über hundert Organisationen, Initiativen, Kirchen-, Kommunal- und Gewerkschaftsverbänden. Menschen seien aus ganz Deutschland und sogar aus den Niederlanden, Frankreich und Polen angereist. Langkamp bekräftigte: „Die Menschen wollen den Kohleausstieg, die Kohleförderung muss gedrosselt werden.“

Auch der Landwirt Eckardt Heukamp reihte sich mit seinem Traktor in die Menge ein. Er ist einer der Letzten, die noch in Lützerath ausharren. „In vier Jahren müssen wir hier weg“, berichtet er. Heißt: Er muss sich mit Mitte 50 neues Land suchen und einen neuen Betrieb aufbauen. RWE bietet einstiges Tagebaugelände als Ersatz an. Doch Heukamps bisherige Äcker seien erheblich besser: „Hier hat sich in Jahrtausenden eine Lösschicht von 30 Metern Tiefe gebildet, RWE hat einen Meter aufgeschüttet.“ Die Körpersprache des 50-Jährigen signalisiert: Er hält das für keinen guten Tausch. Insgesamt werden über 7.000 Menschen für den Tagebau Garzweiler umgesiedelt.

Auf einer Abschlusskundgebung im Herzen der verlassenen Ortschaft Immerath sprachen vom

Tag der Erneuerbaren Energien – Wind ist preiswerter Leistungsträger der Energiewende

„Wir haben viel erreicht und noch Großes vor“, so Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie (BWE) anlässlich des morgigen Tages der Erneuerbaren Energien. „Die Erneuerbaren rücken in den kommenden Jahren in den Mittelpunkt der Energiewirtschaft. Beim Strom sichern wir bereits fast 30 Prozent des Bedarfes. Die Windenergie ist dabei mit gut 10 Prozent der preiswerte Leistungsträger der Energiewende.“

Wie der BWE-Präsident mitteilte, wird es in vielen Regionen Deutschland möglich sein am Tag der Erneuerbaren Energien moderne Windkraftanlagen zu besichtigen. Die jeweiligen Veranstaltungen werden regional oder wie z.B. in Mecklenburg-Vorpommern durch spezielle Informationsplattformen (www.energietag-mv.de/) bekannt gemacht. Es werden Windparks eingeweiht, es wird über technische Fragestellungen informiert oder es werden die Systemfragen einer Erneuerbaren Energiewirtschaft erläutert.

„Bei Mobilität und Wärme ist noch ordentlich Luft nach oben. Wenn die Energiewende über den Strommarkt hinausgedacht wird, lassen sich Fragen der Versorgungssicherheit leichter beantworten. Die Botschaft, die wir als Erneuerbare Familie und als Windbranche an diesem Tag vermitteln wollen ist: Die Energiewende gelingt

Großdemonstration für Klimaschutz und Kohleausstieg am Tagebau Garzweiler

Gemeinsame Pressemitteilung vom 20. April 2015

Tausende Teilnehmer erwartet / Kritik an Panikmache der Kohlelobby

Berlin/Düsseldorf/Erkelenz, 20.4.2015: Entschiedenen Widerstand gegen die ungebremste Braunkohleverstromung hat ein breites Bündnis von Klimaschützern für den kommenden Samstag angekündigt. Am 25. April 2015 werden Bürger aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland mit einer 7,5 Kilometer langen Menschenkette für den Stopp der Tagebaue und für den von der Bundesregierung geplanten Klimabeitrag demonstrieren. Initiiert wurde die Menschenkette am Tagebau Garzweiler vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der BUND-Jugend, Campact, GREENPEACE, der Klima-Allianz Deutschland, dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) sowie der Bürgerinitiative „Stop Rheinbraun”. Zahlreiche weitere Organisationen und Parteien unterstützen die Demonstration.

“Die Anti-Kohle-Menschenkette sendet ein klares Signal für mehr Klimaschutz an Bund und Länder. Um das deutsche Klimaziel zu erreichen, ist das von der Bundesregierung geplante Klimaschutzinstrument für Kraftwerke dringend notwendig. Die kurzsichtige Pro-Kohle-Politik von Energiekonzernen und Teilen der Gewerkschaften führt in eine Sackgasse. Deren Demonstration am kommenden Samstag in Berlin zeigt, dass RWE und Co. aus ihren Fehleinschätzungen in Sachen Energiewende nichts gelernt haben und jetzt ihre Mitarbeiter in Geiselhaft nehmen wollen“, sagte Dirk Jansen, Geschäftsleiter des BUND in NRW. „Der von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel vorgeschlagene Klimabeitrag alter Braunkohlekraftwerke ist keine Strafabgabe, sondern ein erster wichtiger Schritt zum Erreichen des nationalen Klimaziels und zum Abbau der Überkapazitäten im Kraftwerkspark”, so Jansen.

„Wer jetzt bei der Energiewende bremst, anstatt konsequent auf Energieeffizienz und Erneuerbare Energien zu setzen, setzt nicht nur die Klimaschutzziele aufs Spiel, sondern gefährdet auch die zukunftsfähige Umstrukturierung der alten Kohlereviere“, sagte Jens Sannig, Superintendent des Kirchenkreises Jülich und Vertreter der Klima-Allianz Deutschland. „Der Strukturwandel darf nicht auf dem Rücken der Beschäftigten verschleppt werden“, so Sannig. Allen Akteuren müsse klar sein, dass die Braunkohle immer mehr an Bedeutung verliere. Wer die Augen vor der Notwendigkeit eines Strukturwandels verschließe und für die Beschäftigten keine zukunftsfähigen Perspektiven schaffe, schade damit allen, die heute noch mit der Braunkohle ihren Lebensunterhalt verdienten. Die Initiatoren der Anti-Kohle-Kette appellieren deshalb an die Politik und die Gewerkschaften, sich jetzt an einen Tisch zu setzen und zu diskutieren, wie der notwendige Rückgang der Braunkohleverstromung zu einer Chance für zukunftsfähige Beschäftigung werden kann.

Die Anti-Kohle-Menschenkette sende auch eine deutliche Botschaft an die rot-grüne Landesregierung in Nordrhein-Westfalen, sagte BUND-Sprecher Jansen: „Als Bundesland mit den höchsten Kohlendioxid-Emissionen spielt Nordrhein-Westfalen beim Klimaschutz eine Schlüsselrolle. Die trotz der geplanten Verkleinerung des Braunkohletagebaus Garzweiler vorgesehene Umsiedlung von weiteren 1.600 Menschen ist weder klimapolitisch noch energiewirtschaftlich zu rechtfertigen”, sagte Jansen.