Erste 750-Kilowatt-Windenergieanlage für den Eigenverbrauch errichtet

Der westmünsterländische Hähnchenmastbetrieb Pohlkemper hat kürzlich eine 750-Kilowatt-Eigenverbrauchsanlage in Betrieb genommen. Es ist das erste Windrad dieser Art in Deutschland. Nicht nur der Anlagentyp ist eine Neuheit, sondern auch die planungsrechtliche Zulässigkeit. Es handelt sich um eine Eigenverbrauchsanlage außerhalb einer festgelegten Konzentrationszone. Sie ist als sogenannte Nebenanlage dem im Außenbereich privilegierten Landwirtschaftsbetrieb zugeordnet und genehmigt worden. Voraussetzung für die Eigenverbrauchsanlage ist, dass mindestens 51 Prozent der jährlich erzeugten Energie direkt vor Ort verbraucht werden. Den restlichen Strom kann der Betreiber für eine feste EEG-Vergütung ins Netz einspeisen, da 750-Kilowatt-Eigenverbrauchsanlagen nicht an EEG-Ausschreibungen teilnehmen müssen.

Ausgleich hoher Strompreise

Vor allem landwirtschaftlichen Betrieben und mittelständischen Unternehmen bietet die 750-Kilowatt-Eigenverbrauchsanlage eine gute Möglichkeit, hohe Strompreise und den lokalen Stromverbrauch auszugleichen. So kann der durchschnittliche Stromverbrauch des Hähnchenmastbetriebes Pohlkemper von etwa 900.000 Kilowatt pro Jahr mit den prognostizierten bis zu 1,75 Millionen Kilowatt mehr als gedeckt werden. Obwohl die Anlage des Windenergieanlagentyps DW61-750kW lediglich eine Nabenhöhe von 69 Metern und einen Rotordurchmesser von 61 Metern hat, ist diese hohe Strommenge laut dem Windenergieanlagenhersteller Emergya Wind Technologies BV (EWT) zu erwarten. Damit würden sich die Kosten für das Windrad im nordrhein-westfälischen Schöppingen in etwa zwölf Jahren amortisieren.

Quelle: energieagentur NRW, 21.01.2019
www.energieagentur.nrw

vgl. Eigenversorgung: WEA bis 750 KW

s. Standorte für Windenergieanlagen gesucht (Windparks und Einzelstandorte)