Trotz eines erwarteten Rekordzubaus von über 500 Megawatt (MW) im Jahr 2016 zeigt sich die Windenergiebranche hinsichtlich der Zukunftsaussichten skeptisch. Denn selbst mit dem diesjährigen Höchstwert werden die Ausbauziele der nordrhein-westfälischen Landesregierung für die Windenergie voraussichtlich erneut verfehlt, so die Einschätzung des LEE NRW und des Bundesverbandes WindEnergie NRW (BWE NRW) auf den Windenergietagen NRW im ostwestfälischen Bad Driburg: „Der Ausbautrend der Windenergie in NRW zeigt in den letzten Jahren eine erfreuliche Entwicklung. Dabei werden wir im Jahr 2016 einen Zubau erreichen, der dem erforderlichen Volumen für das Erreichen der Landesziele schon deutlich nahekommt. Allerdings stellt das Erneuerbare-Energien-Gesetz 2017 die Branche vor eine riesige Herausforderung und nicht nur die Wirtschaftlichkeit vieler Projekte steht in Frage. Besonders die für die örtliche Akzeptanz wichtigen Bürgerprojekte und kleinere Gesellschaften sorgen sich um die Zukunft“, sagte Klaus Schulze Langenhorst, Vorsitzender des BWE NRW.
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Nov 16
Wenn man den Wind vor lauter Bäumen nicht sieht
Der Wald gilt zurecht als Alleskönner: Er trägt in hohem Maße zum Boden-, Wasser- und Klimaschutz bei, er ist ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen, und er dient dem Menschen seit jeher mit dem kostbaren Rohstoff Holz sowie nicht zuletzt auch als Ort der Erholung. Aber der Wald hat noch mehr zu bieten: Den Wind hoch über seinen höchsten Wipfeln. Darum geht es in dem heute vorgestellten Info-Heft des Landesverbandes NRW des Bundesverbandes Windenergie (BWE NRW) und des LEE NRW. „Zum Erreichen der klimapolitischen Ziele NRWs ist der Ausbau der Windenergie auch auf bestimmten ökologisch weniger bedeutsamen Forstflächen unverzichtbar. Daher möchten wir mit der neuen Broschüre die wichtigsten Fragen zur Windenergie im Wald beantworten, gängige Vorurteile ausräumen und Chancen aufzeigen,“ sagte Jan Dobertin, Geschäftsführer des LEE NRW.
Okt 15
Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen
Millionen von Haushalte haben in den vergangenen Wochen bittere Nachricht erhalten. Mit der Post flatterte eine saftige Erhöhung der Strompreise ins Haus. Die Erklärung für den scheinbar unvermeidbaren Anstieg wurde gleich mitgeliefert: Die Energiewende mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien sei schuld. Welche versteckten Kosten wir bisher für unsere Energieversorgung getragen haben und was ein „Weiter so“ mit fossilen Brennstoffen kosten würde, wird dabei gerne vernachlässigt. Zu einfach scheint es, die Schuld der Energiewende anzuhaften. „Es kann nicht sein, dass sinkende Weltmarktpreise für Kohle und CO2-Preise auf Ramschniveau die Börsenstrompreise drücken und eine gerade deshalb steigende EEG-Umlage als Preisschild für eine angeblich viel zu teure Energiewende missbraucht wird“, sagte Jan Dobertin, Geschäftsführer des LEE NRW. „Statt jedes Jahr im Oktober eine Kostendiskussion über die Energiewende zu führen, müssen wir einen fairen Bewertungsmaßstab für unsere Energiekosten finden. Das bedeutet: Eine funktionierende CO2-Bepreisung, die die externen Kosten fossiler Energieträger endlich angemessen abbildet! Großbritannien, Schweden oder Kanada haben es bereits vorgemacht. Die Schweiz hat eine Lenkungsabgabe eingeführt. Und Deutschland? Hier wird weiter diskutiert und nicht gehandelt“, so Dobertin weiter.
Apr 28
Geplante EEG-Novelle wäre bittere Bremse für Energiewende in NRW und ganz Deutschland
LEE NRW übt in heute eingereichter Stellungnahme zum neuen EEG-Entwurf deutliche Kritik: zu geringe Ausbaumengen, Verhinderung nötiger Sektorenkopplung und Einschränkung der Akteursvielfalt – LEE-Geschäftsführer Jan Dobertin: „Novelle ist Narkosemittel für Energiewende in NRW“
Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) kritisiert in seiner Stellungnahme zur Novelle des EEG nachdrücklich die Fehlausrichtung des Gesetzentwurfes. Mit dem bisher größten Eingriff in das im Jahr 2000 eingeführte EEG deckelt das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) den Ausbau Erneuerbarer Energien auf maximal 45 Prozent bis 2025. Damit besiegelt das BMWi einen Anteil fossiler Energieträger von mindestens 55 Prozent an der Stromversorgung, einschließlich der äußerst klimaschädlichen Braunkohle. Zudem wird die Umstellung der Finanzierung Erneuerbarer Energien auf ein Ausschreibungsmodell nach Ansicht des Verbandes die Energiewende bundesweit, aber gerade auch in NRW, erheblich ausbremsen. Fünf Jahre nach Fukushima und nur wenige Tage nach der Unterzeichnung des Weltklimavertrags sind damit die nationalen und regionalen Klimaziele akut in Gefahr.
Mrz 22
Neue Studie zeigt: Bürgerenergie durch Ausschreibungen bedroht
Die ab 2017 geplanten Ausschreibungen für die Windenergie an Land drohen Bürgerwindakteure zu benachteiligen und verzerren die derzeit ausgeglichenen Wettbewerbsbedingungen zugunsten finanzstarker Akteure. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die die World Wind Energy Association (WWEA) und der LEE NRW am 22. März 2016 in Düsseldorf veröffentlicht haben. So bewerten alle in der Studie befragten Bürgerwind-Experten die Umstellung auf Ausschreibungen als negativ bis sehr negativ, während die bestehende feste Einspeisevergütung als zentrales Kriterium für den bisherigen Erfolg der Bürgerenergie gilt.
„Die Ergebnisse zeigen deutlich die Verunsicherung, die das geplante Ausschreibungsmodell mit sich bringt. Bürgerenergieprojekte sichern als zentraler Bestandteil einer verbrauchernahen Energiewende die Akzeptanz regenerativer Energien vor Ort. Die seit vielen Jahren bewährte feste Einspeisevergütung lieferte dabei für Bürgerenergieprojekte ein solides Fundament. Statt dieses nun wegzubrechen, sollten Bürgerenergieprojekte deshalb auch künftig konsequent von den Ausschreibungen ausgenommen werden“, forderte Jan Dobertin, Geschäftsführer des LEE NRW.
Bei den Ausschreibungen für die Windenergie an Land, denen der LEE NRW grundsätzlich mit großen Vorbehalten gegenübersteht, bieten Akteure bundesweit um eine festgelegte Menge an Erzeugungskapazität. Insbesondere kleinere bürgergetragene Projekte haben gegenüber großen Projektierungsunternehmen deutliche Nachteile, weil sie durch umfangreiche finanzielle Vorleistungen erheblich höhere Risiken tragen und Kosten eines eventuell gescheiterten, weil einzigen Projektes nicht auf andere Projekte umlegen können. So haben internationale Erfahrungen mit Ausschreibungen gezeigt, dass deren Umsetzung regelmäßig auch zu einer hohen Konzentration der Marktakteure geführt hat.
Mrz 16
EEG-Reform: LEE NRW begrüßt heutigen Antrag der Regierungsfraktionen zur Sicherung des nordrhein-westfälischen Windenergiezubaus
SPD und Grüne fordern Anhebung des Ausschreibungsvolumens, einen fairen Wettbewerb für alle Bundesländer sowie Ausnahmen für kleinere Windenergieprojekte in Bürgerhand – LEE NRW: Antrag soll als Basis dafür dienen, unter Leitung der nordrhein-westfälischen Ministerpräsidentin eine gemeinsame Position der mittel- und süddeutschen Bundesländer gegenüber der Bundesregierung zu formulieren
Düsseldorf, 16. März 2016 – Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) begrüßt ausdrücklich den Antrag von SPD und Grünen zum weiteren Ausbau der Windenergie in Nordrhein-Westfalen, der heute im nordrhein-westfälischen Landtag beraten wird. In ihrem Antrag fordern die Regierungsfraktionen eine Anhebung des bundesweiten jährlichen Ausschreibungsvolumens auf 2.500 Megawatt netto, ein fair ausgestaltetes Auktionsverfahren, bei dem auch Standorte im Binnenland einen Zuschlag erhalten können, sowie umfangreichere Ausnahmeregelungen für kleinere Windenergieprojekte.
„Ein bundesweites Ausschreibungsvolumen von 2.500 Megawatt netto ist eine wichtige Grundlage dafür, dass NRW überhaupt eine Chance hat, seine Ausbauziele bei den Erneuerbaren Energien in den nächsten zehn Jahren zumindest annähernd zu erreichen. Wir finden es sehr erfreulich, dass sich die Regierungsfraktionen im Landtag mit ihrem Antrag klar zu diesen Zielen bekennen und Änderungen an den derzeitigen EEG-Plänen einfordern“, sagte Jan Dobertin, Geschäftsführer des LEE NRW.
Feb 22
Netzausbau: Energiewende in NRW darf nicht ausgebremst werden
Der LEE NRW fordert umfangreiche Änderungen an den aktuellen Prognosen der Übertragungsnetzbetreiber für den künftigen Netzausbaubedarf in Deutschland. In seiner Stellungnahme zum „Szenariorahmen 2030“ kritisiert der LEE NRW insbesondere die für Nordrhein-Westfalen viel zu niedrig angesetzten Zubaumengen von Wind- und Solarenergie, die einen inadäquaten Netzausbau sowie einen insgesamt stark verlangsamten Ausbau Erneuerbarer Energien zur Folge haben könnten.
„Das aktuelle Leitszenario sieht für das Jahr 2030 einen Windenergieausbau in NRW von 7,7 Gigawatt vor, während allein bis 2025 ein Ausbau auf 11,5 Gigawatt nötig wäre, um die NRW-Landesziele zu erreichen. Damit bleibt der neue Szenariorahmen für 2030 sogar hinter den Annahmen des derzeitigen Netzentwicklungsplans zurück, der auch schon nur einen Zubau von 8,1 Gigawatt bis 2025 vorgesehen hat“, kritisierte Jan Dobertin, Geschäftsführer des LEE NRW. Der LEE NRW forderte die NRW-Landesregierung deshalb auf, gegen die Annahmen im Szenariorahmen klar Stellung zu beziehen, um einen weiterhin zügigen Ausbau regenerativer Energien in NRW sicherzustellen und das Ziel der Landesregierung, bis 2025 mindestens 30 Prozent des Strombedarfs durch Erneuerbare Energien zu decken, im Netzentwicklungsplan abgebildet zu sehen.
Alle zwei Jahre erstellen die vier Übertragungsnetzbetreiber einen Szenariorahmen, der den Bedarf des künftigen Netzausbaus in Deutschland ermitteln soll. Auf Grundlage des Szenariorahmens sowie den Stellungnahmen verschiedener Akteure erstellt die Bundesnetzagentur den Netzentwicklungsplan, der den weiteren Übertragungsnetzausbau in Deutschland regelt.
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