Deutschland schafft Klimaziele aufgrund von Corona – BEE fordert mehr Ambition

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Heute hat das Bundesumweltministerium gemeinsam mit dem Umweltbundesamt die deutsche Klimabilanz für das Jahr 2020 vorgestellt. Mit einer Reduktion der Treibhausgase um 70 Millionen Tonnen gegenüber dem Jahr 2019 wurde das Ziel für 2020, 40 Prozent Treibhausgase verglichen mit dem Jahr 1990 einzusparen, leicht übertroffen. Gut ein Drittel der Minderungen sind aber auf die Folgen der Corona-Pandemie zurückzuführen. „Wir dürfen uns beim Klimaschutz nicht auf Krisen mit wirtschaftlichen Einbrüchen stützen, sondern müssen im Gegenteil Klimaschutz mit Standortpolitik und breiter Wertschöpfung verbinden. Die Ziele müssen zuverlässig erreicht werden. Für die Zukunft bedeutet das, dass in allen Sektoren die Energiewende verstärkt voranzutreiben ist, und besonders der Gebäudesektor als Schlusslicht auf dem Weg zur Klimaneutralität aufzuholen hat“, so Dr. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie e.V. (BEE).

Ganz besonderes Augenmerk müsse nun daraufgelegt werden, dass die errungenen Fortschritte im Klimaschutz durch den notwendigen Konjunkturaufschwung nicht aufgefressen werden. „Besonders im Stromsektor, aber auch im Mobilitätssektor zeigt sich die starke Rolle der Erneuerbaren Energien. Hier ist im Stromsektor der Ausbau der Erneuerbaren Energien durch nach oben angepasste Ausbauziele (80 % bis 2030) und -mengen im EEG im Rahmen des Entschließungsantrags voranzubringen, sowie Flächen und Genehmigungen bereitzustellen, um dem höheren EU-Klimaziel und steigenden Strombedarfen Rechnung zu tragen. Im Verkehrssektor ist kurzfristig ein ambitionierteres Treibhausgasminderungsgesetz erforderlich, das einen Anteil von 50 Prozent Erneuerbaren im Jahr 2030 erlaubt. Und im Gebäudesektor ist neben einer Erhöhung des CO2-Preises ein optimierter Mix aus Ordnungsrecht und Förderung notwendig, um die Wärmewende voranzubringen. Hiermit sind auch enorme Konjunkturimpulse verbunden“, so Peter.

Weiterführende Informationen:
Alle Daten zur Entwicklung der Erneuerbaren Energien im Jahr 2020 finden Sie hier.

Als Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Deutschland bündelt der BEE die Interessen von 50 Verbänden und Unternehmen aus den Branchen der Wind-, Bio- und Solarenergie sowie der Geothermie und Wasserkraft. Wir vertreten auf diese Weise 30 000 Einzelmitglieder, darunter mehr als 5 000 Unternehmen, 316 000 Arbeitsplätze und mehr als 3 Millionen Kraftwerksbetreiber. Unser Ziel: 100 Prozent Erneuerbare Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr.

Quelle: BEE e.V., 16.3.2021
www.bee-ev.de

s. Solarparks Windparks Solaranlagen und Windkraftanlagen gesucht

vgl. NRW-REGIERUNG BLEIBT BEIM KLIMASCHUTZ WENIG AMBITIONIERT

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s. Wie man 65 Prozent Erneuerbare Energien bis 2030 in die Stromnetze kriegt

vgl. BEE-Prognose von 2009 über den Anteil von Erneuerbaren Energien im Jahr 2020 bestätigt

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