Windbranche schlägt bessere Teilhabe der Kommunen an Energiewende vor und kritisiert Stillstand in Berlin

Expansion of onshore wind energy in Germany in the first half of 2016Die Bundespolitik tritt seit einem Jahr weitgehend auf der Stelle. Die Umsetzung der wichtigen nach vorne gerichteten Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag – deren Kern das Ziel 65% Erneuerbare Energien bis 2030 darstellt – ist noch nicht im Ansatz zu erkennen. Dem bereits 2017 anerkannten Fadenriß im Zubau ab 2019 wurde bisher nicht entgegengewirkt. Die Branche fordert die Politik auf zu handeln. Gleichzeitig unterbreitet der BWE konkrete Vorschläge um die Akzeptanz zu sichern und die Einsatzmöglichkeiten der preiswerten Windenergie zu verbreitern.

„Nach den sehr erfolgreichen Jahren 2014 bis 2017 mit einem durchschnittlichen Zubau von 4.600 Megawatt Wind an Land wird der Zubau in 2018 auf 3.300 bis 3.500 erstmals stark zurückgehen. Die Fehler im Ausschreibungssystem werden den Zubau 2019 weiter einbrechen lassen. Nicht umgesetzte Sondervolumen, immer schwierigere Genehmigungsverfahren und die Beklagung viele dieser Genehmigungen bedrohen den Zubau auch in 2020. Die Politik muss jetzt endlich die richtigen Signale setzen und vor allem ein klares Zeit- und Mengengerüst vorlegen mit dem sich die Klima- und Ausbauziele 2030 erreichen lassen. Dazu gehört ein jährlicher Zubau von 4.500 bis 5.000 Megawatt Windenergie an Land. Die Energiewirtschaft ist stark reguliert und politisch bestimmt. Deshalb sind politische Entscheidungen erforderlich und überfällig, damit die Windenergie ihre Rolle als Leistungsträger der Energiewende auch erfüllen kann“, so Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie

„Mit konkreten Initiativen geben wir deutliche Impulse in die Politik. Der BWE hat einen Gesetzentwurf vorgelegt, der es Gewerbe und Industrie möglich macht, preiswerten Windstrom direkt zu beziehen. Wir sehen dafür einen wachsenden Bedarf auf Seiten der Wirtschaft, die die CO2-Freiheit in der Bilanzierung von Endprodukten nutzen will. Paralell hat der BWE einen konkreten Vorschlag zur sicheren Beteiligung der Standortkommunen vorgelegt, die die vielen erfolgreichen Maßnahmen, die die Branche heute schon umsetzt gesetzlich absichert. Es ist Zeit, dass die Bundespolitik diese Vorschläge aufgreift. Mit jedem Jahr, um welches sich die Umsetzung verzögert, wird die Zielerreichung schwerer“, so Albers.

„Es bleibt die Chance das die Windenergie als Export- und Beschäftigungsmotor die Wirtschaftskraft unseres Landes nach vorn bringt. Dafür braucht es einen klaren gesetzlichen Rahmen. Die Schranken zur Sektorenkopplung, zur Nutzung der Gasinfrastruktur, zu Mobilität und Wärme, zur direkten Belieferung von Gewerbe und Industrie müssen endlich fallen. Das schafft einen neuen Schub für die Energiewende“, so Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie.

Quelle: BWE e.V., 23.10.2018
www.wind-energie.de

s. Die Energiewende ist ein Gemeinschaftsprojekt – Initiativen aus NRW und Brandenburg untergraben die Glaubwürdigkeit energiepolitischer Ziele

s. NRW zum modernen Energiestandort entwickeln

vgl. NRW braucht klare Energiestrategie für die Zukunft

s. EU-Ziel für Erneuerbare Energien neue Messlatte für NRW

s. Das Verwirrspiel geht weiter: Neuer Windenergie-Erlass in NRW verunsichert Kommunen

vgl. Landesregierung hält am Ausbremsen der Windenergie fest

s. Sogenanntes „Entfesselungspaket“ schnürt Windenergie in NRW massiv ein