Windverband und Bergbaugewerkschaft wollen Gräben überwinden und richten Blick nach vorn

Um den Strukturwandel der Lausitz aktiv zu begleiten und die Energiewende voranzubringen haben sich die Brandenburger Landesverbände des Bundesverbandes Windenergie (BWE) und der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) verabredet, aufeinander zuzugehen und bestehende Gräben zu überwinden.

Beide Seiten seien entschlossen, die Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten und auf dieser Grundlage einen Dialog aufzubauen, betonen BWE und IG BCE. Daran ändere auch nichts, dass es weiterhin unterschiedliche Ansichten beispielsweise zu einzelnen energiewirtschaftlichen Fragestellungen oder tarifpolitischen Zielen gibt.

„Uns geht es gemeinsam darum, in einem vernünftigen Miteinander gangbare Schritte sowohl für das Gelingen der Energiewende als auch für die Zukunft der Lausitz auszuloten“, sagt Jan‐Hinrich Glahr, Vorsitzender des BWE‐Landesverbandes Berlin‐Brandenburg. Oliver Heinrich, Chef des IG BCELandesbezirkes Nordost pflichtet ihm bei: „Es gibt mehr Verbindendes, als das die gewohnte Aufteilung der Akteure in streitende Lager nahelegt.“ Sowohl die Windenergiebranche als auch die Braunkohlewirtschaft sind aktuell bedeutende Akteure für die wirtschaftliche Entwicklung in Brandenburg. Beide sichern tausende Arbeitsplätze in der Region und tragen erheblich zur Wertschöpfung und damit zum Wohlstand bei.

Insbesondere die Zukunft der bergbaugeprägten Lausitz wollen die Landesverbände des BWE und der IG BCE aktiv mitgestalten. Dabei sind sie sich einig: „Wir dürfen auf dem Weg in die Zukunft keine Chance verpassen und müssen gleichzeitig sicherstellen den bestehenden industriellen Kern nicht leichtfertig über Bord zu werfen.“ In diesem Sinne unterstützen beide Akteure die erst kürzlich gegründete Innovationsregion Lausitz GmbH (IRL)und arbeiten im Beirat der IRL mit.

Ziel der regionalen Bemühungen ist eine nachhaltige Wirtschaftsstruktur in der Lausitz zu etablieren und dauerhaft zu verankern. Grundvoraussetzung für nachhaltiges Wirtschaften ist aus Sicht der IG BCE „gute Arbeit“. „Die freie und ungehinderte Arbeit von Betriebsräten, tarifvertragliche Bindung, qualitativ hochwertige Aus‐ und Fortbildung sind Eckpfeiler einer leistungsfähigen Sozialpartnerschaft“, betont Landesbezirkschef Oliver Heinrich.

Öffentlichen Ausdruck findet das Zusammenrücken der beiden Akteure erstmals auf dem 1. Windbranchentag Berlin‐Brandenburg am 26. Mai 2016 in Potsdam. Auf Einladung des BWELandesverbandes wird Rüdiger Siebers, Gesamtbetriebsratsvorsitzender des Lausitzer Braunkohleförderers Vattenfall Europe Mining AG, für die IG BCE ein Grußwort sprechen. Anmeldungen zu dem Branchentag sind unter www.bwe‐seminare.de möglich.

Quelle: Bundesverband WindEnergie, 18. Mai 2016
www.wind-energie.de

vgl. Braunkohleplanung der Länder an nationale Klimaschutzziele anpassen

s. auch Brandenburg: Landesvorstand der SPD stellt Weichen für den weiteren Ausbau der Windenergie