Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Bayern auf historischem Höchststand

Die Bayerische Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien steigt im Vergleich zum Vorjahr um 4,7 Prozent, gleichzeitig sinkt jene aus konventionellen Energieträgern um 32,1 Prozent.

Das Fachteam des Bayerischen Landesamts für Statistik teilt mit, dass im Jahr 2022 die Bruttostromerzeugung auf 68 524 GWh sinkt. Das sind 14,5 Prozent weniger als noch im Jahr zuvor. Deutliche Rückgänge sind bei der Stromerzeugung aus Kernenergie auf 12 274 GWh (-47,8 Prozent) und aus Erdgas auf 11 599 GWh (-18,5 Prozent) zu verzeichnen. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien nimmt parallel dazu auf 40 209 GWh (+4,7 Prozent) zu. Besonders die Stromerzeugung aus Photovoltaik (+17,9 Prozent) und Windkraft (+12,3 Prozent) tragen dazu bei. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien erreicht damit ein Allzeithoch, wohingegen die Stromerzeugung insgesamt den niedrigsten Wert seit mehr als 30 Jahren in Bayern aufweist.

Fürth. Im Berichtsjahr 2022 werden nach vorläufigen Ergebnissen des Bayerischen Landesamts für Statistik in Bayern insgesamt 68 524 GWh Strom erzeugt. Das sind 14,5 Prozent weniger als im Jahr 2021. Die Stromerzeugung aus konventionellen Energieträgern liegt in Bayern im Berichtsjahr 2022 bei 28 315 GWh und sinkt damit im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 32,1 Prozent. Hingegen steigt die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien um 4,7 Prozent auf 40 209 GWh.

Mehr Strom aus erneuerbaren Energien im Jahr 2022

Der Anstieg der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien resultiert hauptsächlich aus einer höheren Stromerzeugung aus Windenergie (+12,3 Prozent auf 4 574 GWh) und besonders aus Photovoltaik (+17,9 Prozent auf 15 520 GWh). Die Wasserkraft verzeichnet in Bayern im Jahr 2022 hingegen witterungsbedingt einen Rückgang auf 10 420 GWh (-8,8 Prozent). Die Stromerzeugung aus sonstigen erneuerbaren Energieträgern und Biomasse zeigen sich mit 519 GWh (-1,4 Prozent) und 9 177 GWh (‑0,5 %) nahezu unverändert.

Insgesamt werden 2022 1 798 GWh Strom mehr aus erneuerbaren Energien produziert als im Vorjahr. Deren Anteil am bayerischen Stromerzeugungsmix erhöht sich 2022 somit auf 58,7 Prozent. Wie in den Vorjahren ist der erzeugungsstärkste erneuerbare Energieträger die Photovoltaik, die im Jahr 2022 auch die Kernenergie als bisher erzeugungsstärksten Energieträger bei der Stromerzeugung in Bayern ablöst.

Deutlicher Rückgang bei der Stromerzeugung aus Kernenergie und Erdgas

Im Vergleich zum Vorjahr nimmt die Stromerzeugung aus konventionellen Energieträgern im Berichtsjahr 2022 insgesamt um 13 386 GWh ab. Ausschlaggebend ist hier die Abschaltung des letzten Blocks des Kernkraftwerks Gundremmingen am 31.12.2021. Die Stromerzeugung aus Kernenergie sinkt dadurch um 11 223 GWh auf 12 274 GWh im Jahr 2022. Die Zuspitzung der geopolitischen Lage mit dem Ukrainekrieg und die steigenden Energiepreise, besonders beim Erdgas, spiegeln sich auch in der Stromerzeugung wieder. So nimmt die Stromerzeugung aus Erdgas in Bayern im Vergleich zum Vorjahr um 2 638 GWh ab und beträgt 11 599 GWh im Jahr 2022 (-18,5 Prozent).

Die rückläufige Stromerzeugung aus Kernenergie und Erdgas wird im Jahr 2022 nur zu einem geringen Teil durch andere konventionelle Energieträger kompensiert. Zwar steigt die Stromerzeugung aus Steinkohle (+10,4 Prozent), sonstigen konventionellen Energieträgern (+12,6 Prozent) und Heizöl (+27,4 Prozent) relativ betrachtet deutlich, insgesamt aber erhöht sich die Bruttostromerzeugung aus diesen Energieträgern nur um 476 GWh im Vergleich zum Vorjahr.

Bayerischer Strommix 2022: 58,7 Prozent aus erneuerbaren, 41,3 Prozent aus konventionellen Energieträgern  

41,3 Prozent der bayerischen Stromerzeugung basieren im Jahr 2022 auf konventionellen Energieträgern. Die Kernenergie hat einen Anteil von 17,9 Prozent am bayerischen Strommix. Im Jahr 2021 waren es noch 29,3 Prozent. Darauf folgt die Stromerzeugung aus Erdgas mit einem Anteil von 16,9 Prozent. Rund 6,5 Prozent sind Heizöl und sonstige, nicht erneuerbare Energieträger.

Rückgang der CO2-Emissionen aus der Stromerzeugung zu erwarten

Nach Einschätzung der Experten für die Treibhausgasbilanzierung im Bayerischen Landesamt für Statistik dürften im Jahr 2022 die CO2-Emissionen aus der Stromerzeugung tendenziell sinken, da die Stromerzeugung aus Erdgas in Bayern rückläufig ist. Die statistischen Daten und Auswertungen hierzu werden voraussichtlich im Frühjahr 2024 zur Verfügung stehen. Die steigende Stromerzeugung aus anderen konventionellen Energieträgern wie Steinkohle, die CO2-intensiver sind, wird an diesem Trend nichts ändern.

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik, 11.12.2023
www.statistik.bayern.de

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