SOLARENERGIE AUF DEM DACH MUSS DAS NEUE NORMAL WERDEN

LEE NRW

Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW fordert für den Ausbau der Solarenergie von Städten und Kommunen mehr Förderprogramme für die Solartechnik – die Stadt Essen verdreifacht ihre Fördermittel.

Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) begrüßt die Entscheidung des Essener Stadtrates, für dieses Jahr die Gelder für das kommunale Solarförderprogramm auf 2,4 Millionen Euro zu verdreifachen. „Das ist ein richtiges Signal“, kommentiert LEE NRW-Vorsitzender Reiner Priggen das Ratsvotum, „für die notwendige landesweite Solaroffensive brauchen wir jedes Dach.“ Die Städte und Gemeinden in NRW leisteten mit solchen Förderprogrammen nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch zur Energieversorgungssicherheit.

Die Bundesregierung will die heute installierte Solarleistung bis zum Jahr 2030 auf 215.000 Megawatt in etwa verdreifachen – ein Quantensprung. Auch in Nordrhein-Westfalen gibt es ähnlich ambitionierte Pläne: Im Energieland Nummer eins soll die Solarleistung bis Ende dieser Dekade mehr als verdreifacht werden – auf dann 24.000 MW. „Um wirklich am besten auf jedes Dach eine Solaranlage zu installieren, sehen wir die Kommunen und auch ihre Stadtwerke gefordert, Bürgerinnen und Bürgern sowie Betrieben mit Rat und Tat, aber auch mit finanzieller Unterstützung zur Seite zu stehen“, betont Christian Mildenberger, der LEE NRW-Geschäftsführer. Es sei deshalb eine erfreuliche Entwicklung, dass immer mehr Kommunen wie Köln, Münster oder Düsseldorf Zuschüsse für Solarstrom- und Solarthermieanlagen, aber auch Batteriespeicher finanzierten.

Solche Förderprogramme wirken. In Essen beispielsweise konnten im vergangenen Jahr allein 723 Anträge mit zusammen 6,6 MW Leistung bewilligt werden. Dieser große Zuspruch hat die Stadt Essen zu einer Neuauflage des solaren Förderprogramms motiviert. Was ganz im Sinne von Yannick Lubisch, umweltpolitischer Sprecher in der CDU-Ratsfraktion Essens und Mitinitiator des solaren Förderprogramms, ist: „Ich freue mich, dass auf Initiative der schwarz-grünen Ratsmehrheit die Stadt Essen die Mittel für unsere Solar-Offensive im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht, inklusive der Unterstützung des Landes. Die große Resonanz hat uns zu diesem Schritt motiviert. In 2023 fördern wir in Essen neuerdings auch Stecker-Solargeräte, etwa für die Installation auf dem Balkon, im bedeutenden Umfang. Damit gestalten wir die Energiewende ein ganzes Stück sozial gerechter. Unsere Solar-Offensive wird zu einem Markenkern der kommunalen Energiepolitik in Essen.“

Auch Sascha Berger, klima- und energiepolitischer Sprecher der Grünen-Ratsfraktion, freut sich über die deutliche Aufstockung der Haushaltsmittel: „Wir sind überzeugt, dass das deutlich aufgestockte Solar-Förderprogramm genauso nachgefragt sein wird. Wir möchten damit allen Bürgerinnen und Bürgern die Chance geben, ihren eigenen klimaneutralen Strom zu produzieren. Mit der Förderung von Steckersolarmodulen, die sich insbesondere auch für Mieterinnen und Mieter anbieten, unterstützen wir außerdem mehr Teilhabe und Energiegerechtigkeit. Denn die Energieversorgung soll sicher, bezahlbar und nachhaltig sein.“

Nicht nur in Essen, sondern beispielsweise in Bonn oder in der Städteregion Aachen haben die Initiatoren mit der Förderung von Balkonmodulen einen zusätzlichen Schwerpunkt gesetzt. „Das ist wichtig, damit die Energiewende wirklich bei vielen Bürgerinnen und Bürgern in den Städten ankommt“, sagt LEE NRW-Geschäftsführer Mildenberger. Dass erste Kommunen auch die Planungskosten für solare Freiflächenanlagen mitfinanzierten, sei ein „ermutigender Schritt“. Denn: „Das hilft eine Lücke zu schließen. Gerade bei den solaren Freiflächenanlagen hinkt Nordrhein-Westfalen bislang weit hinter anderen Bundesländern hinterher.“

Für ihn sind kommunale Solar-Förderprogramme auch weiterhin unverzichtbar: „Die Solarpflicht für private Neubauten kommt nach den Plänen der Landesregierung erst 2025. In der Zwischenzeit darf die unverzichtbare Solar-Offensive aber nicht an Tempo verlieren.“

Quelle: Landesverband Erneuerbare Energien NRW e. V. (LEE NRW) vom 15.2.2023
www.lee-nrw.de

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