Kategorie: Branchennews

Neues aus der Szene der Erneuerbaren Energien

Erfolgsgeschichte der Windenergie setzt sich fort

Die HSH Nordbank zeigte auf der Weltleitmesse der Windenergiebranche, der WindEnergy Hamburg 2016 Präsenz und zieht ein positives Fazit. Am Stand in Halle 4 war auch die neue Branchenstudie „Windenergie“ erhältlich, die Investoren solide Marktprognosen zum Windenergiemarkt bietet.

Mit über 1400 Ausstellern und einer weiteren Halle hat sich der Zuspruch zur WindEnergy Hamburg 2016, der Weltleitmesse der Windenergiebranche, im Vergleich zur Premiere vor zwei Jahren deutlich gesteigert. Die Messe spiegelt damit auch den Erfolg der Branche dar. „Die Windenergie braucht keinen Welpenschutz mehr“, sagte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel bei der Eröffnung der Messe in Hamburg. „Sie muss sich den Herausforderungen des Marktes stellen.“ Mit dem Ausschreibungssystem, das im neuen EEG festgelegt sei, gäbe es nun einen funktionierenden Markt. Ein Sondersystem für einen Teilbereich des Energiemarktes sei nicht mehr nötig. Beobachter werten dies durchaus als ein Kompliment an alle Marktteilnehmer, die auf nachhaltige Energieformen setzen. Denn die leistet mittlerweile den größten Beitrag zur deutschen Stromversorgung. Laut Gabriel steht nun der Netzausbau auf der Agenda.

Mehr Wettbewerb, mehr Innovation, sinkende Kosten

Die HSH Nordbank hat eine neue Branchenstudie „Windenergie“ veröffentlicht. Die Bank prognostiziert, dass der europäische Windenergiemarkt in den nächsten Jahren auf einem recht stabilen Wachstumspfad bleibt. Die Rahmenbedingungen ändern sich allerdings: Ab nächstem Jahr müssen Anlagenbetreiber in den meisten Ländern mit Geboten über die verlangte Förderhöhe miteinander konkurrieren – das ist auch in Deutschland so und bedeutet neue Herausforderungen für die Branche.

Die Zahlen in der neuen Branchenstudie „Windenergie“ HSH Nordbank belegen deutlich, dass die Windenergie in vielen Ländern weiter stark wächst und mittlerweile signifikante Beiträge zur Stromversorgung beisteuert. In Europa ging im vergangenen Jahr mit 13,8 Gigawatt so viel Anlagenleistung ans Netz wie niemals zuvor. Deutschland war hierbei mit gut 5,8 GW Nettozubau der Wachstumsmotor und erzielte sowohl bei Offshore-Windparks als auch bei Windparks an Land neue Zubaurekorde. Weiterentwicklungen bei Anlagentechnik und Windparksteuerung ermöglichen dabei immer höhere Energieausbeuten und erlauben dadurch unter anderem auch die Erschließung von Schwachwindstandorten. „In den nächsten Jahren bleibt Deutschland der mit Abstand größte Windenergiemarkt in Europa,“ sagt Volker Brokelmann, Analyst der HSH Nordbank und Autor der aktuellen Studie. Strom aus Windenergie wird dabei mit modernen Anlagen effizienter und kostengünstiger produziert, denn je. In ihrer bereits zum zehnten Mal erstellte Studie schätzt die HSH Nordbank die Stromgestehungskosten, die mit großen neuen Windparks an sehr guten Windstandorten in Europa erzielt werden können, auf gerade mal noch 4 ct pro Kilowattstunde. In Deutschland liegt dieser Wert je nach Standortgüte in einer Spanne von 5 bis 8,5 ct. Das rückt die Frage in den Fokus, wie viel Förderung noch nötig ist und wie Fördermittel für den weiteren Windenergieausbau künftig möglichst effizient eingesetzt werden können. „Es gibt bereits einzelne Tage, an denen Deutschland seinen Strombedarf komplett aus Windenergie decken kann“, sagt Brokelmann. Die Förderung der letzten Jahre habe ihren Zweck erfüllt und den gewünscht starken Zuwachs bei der Windenergie erreicht. Jetzt sei die Zeit für mehr Wettbewerb in den Fördersystemen gekomme

Bürgerwind in Mecklenburg-Vorpommern

Starker Rückhalt bei lokalen Akteuren und interkommunaler Austausch führen zu Planungserfolg.

Dass bei guter Zusammenarbeit in der Region die Bürgerteilhabe möglich ist, zeigt die erste genossenschaftlich organisierte Bürgerwindenergieanlage in Mecklenburg- Vorpommern. Die 3 Megawatt-Anlage ist Teil eines Windparks mit insgesamt acht WEA auf der Gemarkung der Gemeinden Bütow und Zepkow in der Müritzregion. Zukünftig werden die Erlöse aus dem Anlagenbetrieb der 2015 neu gegründeten Bürgerwindgenossenschaft Müritz eG zugute kommen, deren 85 Mitglieder, allesamt aus der Region stammend, Anteilsscheine in Höhe von ca. 850.000€ gezeichnet haben.

Industriestrategie muss Energiewendebranche begleiten – Deutschland und Europa sollen Chancen besser nutzen

Zur WindEnergy 2016, der Leitmesse für die dynamisch wachsende Windindustrie, haben Bundesverband WindEnergie (BWE) und IG Metall Küste einen gemeinsamen Impuls für die Digitalisierungsstrategie Industrie 4.0 vorgestellt. Sie rufen darin dazu auf, die Energiewende als Beschäftigungs-, Export-, Innovations- und Wirtschaftsmotor weiter voranzubringen und in die Strategie Industrie 4.0 einzubetten.

„Rückgrat der Stabilität in unserem Land, bildet die mittelständisch geprägte Wirtschaft, ihre Beschäftigten und die in den Unternehmen gelebte Sozialpartnerschaft. Im globalen Wettbewerb hat sich Deutschland als starker Industrie- wie Dienstleistungsstandort behauptet. Diese Position gilt es, in Zeiten rasant voranschreitender Digitalisierung zu sichern. Die Energiewende nimmt hierbei eine Schlüsselrolle ein. Sie schafft die nötigen Rahmenbedingungen, um perspektivisch ein erfolgreicher Wirtschaftsstandort mit guten Arbeitsplätzen zu bleiben. Die Energiewende schafft Wertschöpfung im Land, mindert die Abhängigkeit von Energieimporten aus Krisenregionen und realisiert im globalen Wettbewerb mit innovativen Produkten „Made in Germany“ enorme volkswirtschaftliche Gewinne. Um die Chancen zu sichern, brauchen Deutschland und Europa eine aktive Industriestrategie, die die Energiewende begleitet“, forderten Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie, und Meinhard Geiken, Vorsitzender IG Metall Küste heute auf der WindEnergy in Hamburg.

WindEnergy Hamburg: Mehr als 130 Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen

Auf der WindEnergy Hamburg, der weltweit wichtigsten Messe der Wind-Branche, sind mehr als 130 Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen vertreten. Damit stellt NRW als Kernland der deutschen Zulieferindustrie nicht nur von allen Bundesländern die größte Zahl an Ausstellern, sondern ist auch international Spitze. Auf der WindEnergy präsentieren sich vom 27. bis 30. September 2016 insgesamt rund 1.200 deutsche und internationale Aussteller.

Bei dem Besuch der WindEnergy in Hamburg betonte Umweltstaatssekretär Peter Knitsch: „Nordrhein-Westfalen setzt beim Klimaschutz vor allem auf die Windenergie. 2015 war ein gutes Windenergiejahr: mit 422 Megawatt neu installierter Leistung in NRW weisen wir erstmals den zweithöchsten Windenergiezubau im Bundesvergleich auf. Mittlerweile wird jede siebte neue Windenergieanlage in NRW aufgestellt. Mit 103 neuen Windenergieanlagen und einer Anlagenleistung von 281,5 MW im ersten Halbjahr 2016 ist für Nordrhein-Westfalen in der Gesamtjahresprognose ein absolutes Rekordjahr von ca. 600 MW zu erwarten. Das ist ein toller Erfolg, der uns dem Ziel, 15 Prozent Strom aus Windenergie bis 2020 zu erreichen, ein gutes Stück näher bringt.“

WindEnergy Hamburg 2016 und WindEurope Summit eröffnet: Globaler Gipfel der Windenergie in Hamburg

Vom 27. bis 30. September auf dem Gelände der Hamburg Messe und Congress

Mit einer Steigerung auf mehr als 1400 Aussteller und einer zusätzlichen Halle legt die WindEnergy Hamburg 2016 gegenüber ihrer Premiere vor zwei Jahren noch einmal deutlich zu. Die globale Leitmesse der Windenergie und der WindEurope Summit, der erstmals parallel in Hamburg veranstaltet wird, wurden am Dienstag vom deutschen Vizekanzler, dem Wirtschafts- und Energieminister Sigmar Gabriel, eröffnet. „Ich freue mich, dass wir mit Hamburg einen Windstandort haben, der der deutschen Windindustrie als Leuchtturm dient und daher zu Recht mit der WindEnergy Hamburg und dem Wind Europe Summit nun zwei Leitevents für die deutsche und internationale Windindustrie hier in Hamburg bündelt“, sagte Gabriel. Zu den Rednern der Eröffnungsfeier gehörte auch der EU-Kommissar für die Energie-Union, Maroš Šefovi, der betonte: „Die Windenergie ist das Herz der Erneuerbaren-Industrie in Europa.“

Auf der WindEnergy Hamburg präsentieren Aussteller aus 34 Nationen vier Tage lang bis zum 30. September ihre Produkt-Innovationen und Dienstleistungen, darunter zahlreiche Weltneuheiten. Die globale Leitmesse für Windenergie bildet als einzige sowohl den Onshore- als auch den Offshore-Bereich der Windbranche umfassend ab. Der WindEurope Summit bietet bis zum 29. September im Congress Center Hamburg (CCH) ein umfangreiches Programm mit Vorträgen von rund 500 Experten unter dem Motto „Making transition work“.

Menschen können Antreiber der Energierevolution sein

„Die Energiewende in Europa kann einen deutlichen Impuls erhalten, wenn die Menschen diese aktiv mitgestalten können und selbst zu Energieproduzenten werden. Die heute in Brüssel vorgestellte Studie “The Potential for Energy Citizens in the European Union” zeigt sehr deutlich das Potenzial für Bürgerenergie in der Europäischen Union.

Die Studie weist auch auf den notwendigen Beitrag staatlicher Einrichtungen hin, indem auf ungenutzte Potenziale öffentlicher Gebäude aufmerksam gemacht wird. Statt die Eigenstromerzeugung – wie in Deutschland mit dem EEG 2014 geschehen – zu behindern, sollte die Politik die Chancen für eine von den Bürgern und Unternehmen gestaltete Versorgung mit Erneuerbaren Energien nutzen“, so Jan Hinrich Glahr Vizepräsident Bundesverband WindEnergie und EREF Vice-President .

Konflikte zwischen Windenergie und Wetterradar lösbar

Grundsatzentscheidung vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. „Wir sind zufrieden, dass das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig deutlich gemacht hat, dass es keinen unüberwindbaren Konflikt zwischen dem Windenergieausbau und den Aufgaben des Deutschen Wetterdienstes gibt. Bedauerlich ist, dass der Gang durch alles Instanzen erforderlich war, um dies Frage zu klären. Jetzt schauen wir nach vorn und hoffen, dass sich viele der in den vergangenen Jahren aufgehaltenen Projekte noch umsetzten lassen“, so Hermann Albers.

Ratifizierung von Weltklimavertrag bedingt klaren Fokus auf Decarbonisierung der Energiewirtschaft

„Es ist gut, dass der Bundestag heute einstimmig den Weltklimavertrag von Paris ratifiziert hat. Dies ist ein deutliches Signal, dass sich das deutsche Parlament zur Decarbonisierung der Energiewirtschaft bekennt. Zugleich ist es ein Aufruf dafür, dass die Anstrengungen zum Klimaschutz intensiviert werden müssen“, so Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie (BWE).

Repräsentative Umfrage: Weiterhin Rückenwind für Erneuerbare Energien

Das Wachstum der Erneuerbaren Energien hat für die Bevölkerung in Deutschland weiterhin sehr hohen Stellenwert. Das zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage von TNS Emnid im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE). Demnach ist der weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien für 93 Prozent der Befragten wichtig bis außerordentlich wichtig. An der repräsentativen Umfrage im September 2016 nahmen 1.000 Personen teil. „Die Bevölkerung in Deutschland weiß um die entscheidenden Vorteile der Erneuerbaren Energien in Sachen Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Generationengerechtigkeit. Es ist daher gemeinsame Aufgabe der Politik und der Erneuerbaren-Branche, die Menschen weiterhin für die Energiewende zu begeistern“, erklärt AEE-Geschäftsführer Philipp Vohrer.

Von überragender Bedeutung ist laut der Umfrage die Zukunftsfähigkeit der Erneuerbaren Energien: So erklärten 76 Prozent der Befragten, dass die Erneuerbaren zu einer sicheren Zukunft unserer Kinder und Enkel beitragen, den Klimaschutz bewerteten ebenfalls rund drei Viertel der Befragten als Pluspunkt der Erneuerbaren. Für 67 Prozent der Befragten sorgen die Erneuerbaren für mehr Unabhängigkeit gegenüber Energieimporten. Eine Chance für mehr Bürgerbeteiligung an der Energieversorgung sehen 59 Prozent der Bevölkerung.

Konflikt Windenergie und Deutscher Wetterdienst vor Bundesverwaltungsgericht

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) betreibt insgesamt 17 Wetterradarstationen in Deutschland. Immer wieder kommt es in den letzten Jahren zu Problemen beim Ausbau der Windenergie. Unter anderem deshalb analysiert der Bundesverband alle zwei Jahre – zuletzt 2015 – die Situation. Insgesamt 219 Windkraftanlagen mit 649 Megawatt konnten 2015 durch Widersprüche des DWD nicht gebaut werden. Dies war ein deutlicher Anstieg gegenüber 2013 mit 430 Megawatt.

Der Schwerpunkt der Projekte lag mit 66 Windkraftanlagen oder 213 Megawatt in Brandenburg. Aber auch Baden-Württemberg (35 Anlagen, 101 Megawatt), Rheinland-Pfalz (27 Anlagen, 92 Megawatt) und Niedersachsen (28 Anlagen, 70 Megawatt) waren überproportional betroffen.

Immer wieder haben sich Gerichte mit der Frage der Interessenabwägung befassen müssen und in diesem Zusammenhang bereits darauf hingewiesen, dass im Rahmen einer Abwägung auch zu prüfen ist, ob es dem Deutschen Wetterdienst zuzumuten ist, die Standorte der Windkraftanlagen in seiner Datenverarbeitung herauszurechnen und die entstandenen Datenlücken durch Interpolation zu schließen (Verwaltungsgericht Trier 6 K 869/14.TR).

Zusammenarbeit aller Akteure des ländlichen Raums stärkt Umweltpolitik

„Der ländliche Raum ist der Geburtsort einer nachhaltigen Klima- und Umweltpolitik. Hier begann der Siegeszug der Erneuerbaren Energien. Hier werden Konzepte für ein auf die natürlichen Ressourcen Rücksicht nehmendes Wirtschaften umgesetzt und hier findet aktiver Natur- wie Artenschutz statt. Die Menschen im ländlichen Raum tragen insoweit aktiv dazu bei, die klima- und umweltpolitischen Ziele zu erreichen.

Ihr Beitrag für eine nachhaltige Gesellschaft muss sichtbarer anerkannt werden. Umweltpolitik 3.0 heißt für mich deshalb, Konfrontationen überwinden und gemeinsame Handlungsmaxime definieren“, so Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie auf dem Jubiläumsevent „Umweltpolitik 3.0 – das Festival der Zukunft“.

Mehr Neuanlagen im 1. Halbjahr 2016

Analyse des Anlagenregisters zeigt starken Zuwachs bei neuen Windenergieanlagen zur Jahreshälfte.

Die ersten sechs Monate des Jahres 2016 waren das bislang ausbaustärkste erste Halbjahr der Windenergie in Deutschland. Das belegen Zahlen des Anlagenregisters der Bundesnetzagentur, die die FA Wind ausgewertet hat. Danach gingen 713 neue Windenergieanlagen mit 2.018 MW bis Ende Juni in Betrieb. Die meisten Inbetriebnahmen gab es in den Monaten März und Juni, in denen 60 Prozent der neuen Kapazität ans Netz ging.

Wir halten die Energiewende auf Kurs

„Wind an Land steht im Mittelpunkt der künftigen Energieversorgung. Es kommt darauf an, dies deutlich zu machen und gleichzeitig zu unterstreichen, wie wichtig in der dezentralen Energiewelt die aktive Einbindung der Menschen ist. Der Gesetzgeber stellt uns mit dem EEG 2017 vor große Herausforderungen, die wir als Branche annehmen und damit die Energiewende auf Kurs halten“, so Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie, anlässlich der EEG-Konferenz des Verbandes am Donnerstag in Berlin.

Er rief die Branche auf, selbst Antworten für Power to-X-Lösungen zu liefern, sich stärker bei Speicherkonzepten zu engagieren und Ideen für die optimierte Netznutzung sowie den Netzausbau zu propagieren. Die neuen Möglichkeiten zur Verwendung von abgeregeltem Windstrom sollten schnell genutzt werden, um so einen ersten starken Impuls zur Sektorenkopplung zu geben. Diese werde den Bedarf nach preiswertem Windstrom weiter steigen lassen, weshalb ein verlässlich hoher Ausbaupfad erforderlich sei. „Wir appellieren an die Länder, bei der Energiewende vor Ort auch Kurs zu halten. Es kommt darauf an, Flächenpotenziale zu sichern und neue Optionen für das Repowering zu schaffen. Bereits für die Windenergie genutzte Flächen müssen weiter zur Verfügung stehen“, so Hermann Albers.

Frankreich will als erstes Land der Welt „grüne Staatsanleihen“ ausgeben

Mit grünen Anleihen will Frankreich seine Energiewende vorantreiben. Paris ist damit weltweit Vorreiter.

Im Jahr 2017 will Frankreich erstmals grüne Anleihen in Umlauf bringen. Das teilten das französische Umwelt- und Finanzministerium in einer gemeinsamen Erklärung vergangene Woche mit. Grüne Anleihen, auch „Green Bonds“ genannt, sind Wertpapiere für ökologisch und umweltpolitisch korrekte Projekte: Ob für den Bau erneuerbarer Energieparks, zur energieeffizienten Sanierung von Häusern oder zur Förderung sauberer Mobilität – mit grünen Anleihen stecken die Investoren ihr Geld in den Umwelt- oder Klimaschutz.

„Frankreich bekräftigt seine Position als treibende Kraft hinter den anhaltenden Ambitionen des Pariser Abkommens vom vergangenen Dezember, indem es als erstes Land der Welt grüne Staatsanleihen ausgeben wird“, teilte die französische Umweltministerin Ségolène Royal in der Erklärung mit. Frankreichs Finanzminister Michel Sapin kündigte an: „Der Eintritt des französischen Staates in den Anleihenmarkt wird dessen Entwicklung beschleunigen und Paris zu einer der größten Finanzmetropolen der Energiewende machen.“

Klimaschutzplan 2050 – ein Plan ohne Kontur

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat den Klimaschutzplan 2050 veröffentlicht – oder vielmehr das, was von dem einstigen Entwurf noch übriggeblieben ist, nachdem die Bundesminister aus dem Wirtschaftsministerium und dem Bundeskanzleramt daran gearbeitet haben. „In der aktuellen Form ist der Klimaschutzplan ohne Kontur. Er benennt weder konkrete Ziele noch wirksame Instrumente sowie Zeitpläne“, kritisiert Dr.-Ing. e.h. Fritz Brickwedde, Präsident Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) e.V. „Auf einem derart schwammigen Boden lässt sich kein wirksamer Klimaschutz verankern.“

Im Bereich Energie benennt der Klimaschutzplan lediglich, die Stromerzeugung müsse langfristig auf Erneuerbaren Energien beruhen. Kein Datum, das erklären würde, bis wann, und kein Bekenntnis zu einem stärkeren Erneuerbaren-Ausbau, ergänzt Brickwedde. „Dabei ist deutlich, dass mit den kürzlich im Rahmen der EEG-Novelle festgelegten Ausbauzielen die Klimaschutzziele von Paris nicht erreicht werden können“, so der BEE-Präsident weiter. Von einem Kohleausstieg ist nichts mehr zu lesen. Ganz im Gegenteil, die Kohleverstromung wird trotz ihres hohen CO2-Ausstoßes als wichtige Brückentechnologie bezeichnet.

Schwere Zeiten für Bürgerenergie – Projekte

Windbranche in Schleswig-Holstein informiert sich über Folgen des EEG 2017

Mit Windenergie wird in Schleswig-Holstein weiterhin Geld verdient, doch der Wettbewerb wird härter, und die rechtlichen Rahmenbedingungen werden immer komplexer. Das wurde bei der Konferenz windWERT 2016 in Kiel deutlich. Die Fachveranstaltung zur Onshore-Windkraft mit 160 Teilnehmern fand zum sechsten Mal in Folge statt, organisiert von der Netzwerkagentur Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein (EE.SH), einem vom Land geförderten Projekt zur Unterstützung der Erneuerbaren-Branche im nördlichsten Bundesland.

Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Dr. Robert Habeck wies in seinem Eingangsreferat darauf hin, dass trotz des Ausbau-Moratoriums weiterhin Windkraftanlagen genehmigt würden, in diesem Jahr voraussichtlich etwa 200.

Klimaziele erreichen, Strukturwandel vorantreiben: Chancen der Energiewende für NRW

Unter dem Motto „Klimaschutzziele erreichen – Industrie- und Wirtschaftsstandort NRW stärken“ hat der LEE NRW gestern Abend (30. August 2016) zu seinem Sommerempfang in die NRW.BANK in Düsseldorf eingeladen. Mit einem einführenden Impulsvortrag zeigte der renommierte Klimaforscher Prof. Mojib Latif auf, welche Konsequenzen sich aus dem Pariser Weltklimavertrag ergeben. Danach bezog NRW-Bau- und Verkehrsminister Michael Groschek für die nordrhein-westfälische Landesregierung Position zu Maßnahmen des Klimaschutzes und der Energiewende in NRW. Abschließend erlebten die rund 250 Gäste eine spannende Podiumsdiskussion zur Energiewende in NRW. Thema in diesem Jahr: die sogenannte Sektorenkopplung.

So zielten bisherige Maßnahmen der Energiewende vorwiegend auf den Stromsektor. Die meiste Energie wird jedoch in den Sektoren Wärme und Mobilität verbraucht. Der LEE NRW fordert deswegen schon seit Jahren ein verstärktes Engagement zur intelligenten Nutzung regenerativ erzeugten Stroms im Wärme- und Mobilitätsbereich. Andreas Lahme, Vorsitzender des LEE NRW, bekräftigte diesen Appell an eine konsequente Energiewende in seiner Begrüßungsrede: „Denken wir die Energiewende zu Ende, kann nur ein ganzheitlicher Ansatz zum Erfolg führen. Wir brauchen Anreize und Rahmenbedingungen, die verstärkt auf den Ausbau Erneuerbarer Energien und moderne Technologien setzen. Regionale Wertschöpfung, zukunftsfeste Arbeitsplätze und gewinnbringende Innovationen können dann den nordrhein-westfälischen Strukturwandel vorantreiben. Damit tragen wir zum Klimaschutz bei und stützen die hiesige Wirtschaft.“

Windenergie ist Wirtschafts- und Klimafaktor in Thüringen

750 Windenergieanlagen in Thüringen versorgten über 460.000 Dreipersonenhaushalte mit sauberem Strom in 2014

Das Thüringer Erneuerbare Energien Netzwerk (ThEEN) e.V. und der BWE, Landesgruppe Thüringen gewährt tiefe Einblicke in die Thüringer Windbranche im Rahmen einer Pressefahrt. Rund 2.400 Arbeitsplätze sind in den einzelnen Wertschöpfungsstufen mit Ausnahme der Produktion vorhanden.

Die Energiewende ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit und die Windenergie ist ein entscheidender Teil der Lösung. Rund 12% der Stromproduktion in Deutschland stammen heute von Windenergieanlagen an Land. „In Thüringen sind 750 Windenergieanlagen in Betrieb, die 2014 rund 19,2 Prozent der Bruttostromerzeugung erzeugten und damit über 460.000 Dreipersonenhaushalte in Thüringen mit sauberem Strom versorgen konnten“, so Frank Groß, Landesvorstand BWE Thüringen und ThEEN Vorstandsmitglied.

Branche zeigt Leistungsfähigkeit auf WindEnergy Hamburg

Der Bundesverband WindEnergie wird auch in diesem Jahr auf der WindEnergy in Hamburg präsent sein und die Messe im Rahmen von Beirats- und Arbeitskreistreffen für den fachlichen Austausch nutzen. Auf der Messe präsentieren sich mehr als 1.200 Aussteller aus 30 Nationen. Die Ausstellung findet auf insgesamt 65.000 Quadratmetern über neun Hallen verteilt statt. Die Besucher erleben dabei die gesamte Wertschöpfungskette der On- und Offshore Windindustrie.

„Die leistungsfähige Industrie mit einer starken Zuliefererkette stützt sich auf den dynamischen und von einer breiten Akteursstruktur gekennzeichneten deutschen Heimatmarkt. Hier werden Innovationen, Wertschöpfung und Arbeitsplätze generiert. Jetzt steht die Branche mit dem Systemwechsel zu Ausschreibungen vor einer großen Herausforderung. Während der Ausbau der Windenergie bislang über das EEG preisgesteuert organisiert war, soll es künftig über Ausschreibungen ein mengengesteuertes System geben. Wir werden daran arbeiten, dass diese politische Weichenstellung den Innovationsmotor Windenergie nicht ins Stottern kommen lässt“, so Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie, einen Monat vor Messestart.

Statement zur Einigung mit der EU-Kommission zum Energiepaket

„Der Bundesverband Erneuerbare Energie begrüßt, dass nach der Einigung zwischen der Bundesregierung und der EU-Kommission für die Energiebranche insgesamt Planungssicherheit besteht“, so BEE-Geschäftsführer Dr. Hermann Falk in einem Statement zur Einigung der Bundesregierung mit der EU-Kommission zum Energiepaket. „Nach schwierigen Gesetzgebungsverfahren und Verhandlungen zwischen Bundesregierung und EU-Kommission ist das Umfeld für die gesamte Energiebranche abgesteckt; zu den laufenden Verfahren hatte der BEE im Detail und differenziert kommuniziert. So zementiert die Eingiung nun auch Punkte, die einer sauberen und zukunftsorientierten Energieversorgung im Wege stehen. Dazu zählt vor allem der Umgang mit Braunkohlekraftwerksstrom. Es ist für uns nicht nachvollziehbar, warum der Einsatz von Strom aus Braunkohlekraftwerken beim Braunkohletagebau weiterhin von der EEG-Umlage ausgenommen bleibt und damit die EEG-Umlage erhöht. Strom aus Erneuerbare Energie-Anlagen, die größer als 10 kW installierter Leistung sind, wird hingegen mit einem Teil der EEG-Umlage belastet.

Unsere Rechtsansicht, dass das EEG keine Beihilfe ist, wird durch die Entscheidung der Bundesregierung, vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) gegen die Einstufung als Beihilfe in 2. Instanz zu klagen, unterstützt. Die EU-Vorgabe, technologieindifferente Ausschreibungen einzuführen, sieht der BEE sehr kritisch. Diese Vorgaben laufen einem systemisch sinnvollen Ansatz zuwider.

Windverband fordert gesellschaftliche Diskussion zum künftigen Energiekonzept

Die Diskussionen rund um die Novelle zum EEG 2017 haben gezeigt, dass eine breite gesellschaftliche Diskussion sowohl zum künftigen Energiekonzept als auch zur Schrittfolge der Energiewende mehr als notwendig sei. Aktuell agiert die Bundespolitik noch auf Basis eines Energiekonzeptes aus dem Jahr 2010, welches nach dem Atomausstieg in Folge von Fukushima nicht mehr ausreichend konkret ist.

„Wir wünschen uns eine politisch getragene öffentliche Debatte für einen echten Energiekonsens. Das planlose Laborieren steht der erfolgreichen Energiewende im Wege und ist für alle Akteure hoch unbefriedigend. Der nächsten Bundesregierung muss es gelingen, in vernünftigen Strukturen die Dekarbonisierung vorzubereiten. Die Strategie dafür sollte zwischen Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften und Verbänden im Rahmen eines öffentlichen Diskurses erarbeitet werden“, forderte Hermann Albers.

Bürgerforum Energieland Hessen kommt gut an

Das Landesprogramm Bürgerforum Energieland Hessen (BFEH) wirkt: Die meisten Kommunen, die es genutzt haben, würden wieder darauf zurückgreifen, wie eine Befragung der Entscheidungsträger ergab. Die überwiegende Mehrheit äußerte sich zufrieden bzw. sehr zufrieden. „Sachliche Information und offene Diskussion sind das beste Mittel, um Kontroversen um die Nutzung von Windenergie zu befrieden und Befürchtungen auszuräumen“, sagte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir in Wiesbaden. Gemeinsam mit Peter Gefeller, Bürgermeister der Stadt Staufenberg, Jürgen Kaltwasser, Bürgermeister der Gemeinde Lautertal, Brigitte Kram, Bürgermeisterin der Gemeinde Ebersburg und Dr. Ivo Gerhards, Leiter der oberen Landesplanungsbehörde beim Regierungspräsidium Gießen, stellte der Minister am Freitag eine erste Zwischenbilanz zu den Erfahrungen mit den Mediationsveranstaltungen vor.

Dialog mit den Bürgern zu Energiewende-Projekten

Das im Auftrag des Hessischen Wirtschaftsministeriums von der Hessen Agentur und Partnern umgesetzte Programm unterstützt Kommunen bei Konflikten zwischen den Bürgern um Energiewende-Projekte. Ziel ist ein Dialog zwischen Befürwortern und Gegnern und die Suche nach konkreten Lösungen. Bislang haben mehr als 35 Kommunen das seit April 2014 laufende Programm in Anspruch genommen, einige davon sogar mehrere Veranstaltungsformate.

Um den Erfolg zu untersuchen, hat die Hessen Agentur 44 kommunalpolitische Entscheidungsträger befragt. Davon äußerten sich 38 zufrieden bzw. sehr zufrieden mit den einzelnen Maßnahmen wie Situationsanalyse, Informationsveranstaltungen für Bürgerinnen und Bürger und der begleitenden Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Neun von zehn Befragten nahmen das Programm als fachkundig, bedarfsgerecht und problembewusst wahr.

Norddeutschland kann Taktgeber bei Sektorenkopplung werden

„Die Windenergie steht zukünftig im Mittelpunkt der Energiewirtschaft. Um die breite Struktur der Akteure zu sichern, gilt es die Kraft der vielen kleinen Stromerzeuger besser zu bündeln und innerhalb der Branche mehr Kooperationen auf den Weg zu bringen.

Indem wir den Einsatz der preiswerten Windenergie über den Stromsektor hinaus in Richtung Mobilität, Wärme- und Kältekonzepte sowie in Richtung der Industrie verbreitern, erschließen wir neue Wertschöpfungs- und Beschäftigungspotenziale. Der Norden kann hierbei den Takt vorgeben“, so Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie, zur Eröffnung der 5. Rostock Wind, dem größten Wind-Branchenforum im Nordosten Deutschlands.

Regelungen zur „WindEnergieDividende“ in Kraft

Hessische Kommunen können jetzt direkte finanzielle Beteiligung an den Pachteinnahmen aus Windenergieflächen im Staatswald beantragen

„Mit der WindEnergieDividende können Kommunen direkt von der Windenergie profitieren. Damit treiben wir die Energiewende gemeinsam mit den Menschen vor Ort voran, werben für Unterstützung und leisten einen wichtigen Beitrag für mehr Klimaschutz in Hessen“, sagte Klimaschutzministerin Priska Hinz anlässlich des Inkrafttretens der „WindEnergieDividende“.

Kommunen, die unmittelbar betroffen sind und eine Windenergieanlage in ihren Gemeindegrenzen oder in direkter Nachbarschaft haben, können jetzt eine Beteiligung an den Pachteinnahmen für Errichtung und Betrieb von Windenergieanlagen beantragen. Die Höhe der finanziellen Beteiligung der Städte und Gemeinden beträgt 20 Prozent des wirtschaftlichen Ertrages aus den Pachteinnahmen. Anspruchsberechtigte Kommunen können diese Gelder frei verwenden. Sowohl der Hessische Städtetag wie auch der Hessische Städte- und Gemeindebund haben diese Form der finanziellen Beteiligung an der Windkraft im Staatswald ausdrücklich begrüßt.

5. Photovoltaik-Ausschreibung: Niedrigster Zuschlagswert bei 6,8 Cent pro Kilowattstunde

In der Runde im August hat erstmals eine Photovoltaik-Freiflächenanlage einen Zuschlag erhalten, die auf einer Fläche in Bundeseigentum installiert werden soll.

Vor einer Woche hat die Bundesnetzagentur die Zuschläge in der fünften Runde der Photovoltaik-Ausschreibung für Freiflächenanlagen erteilt und nun weitere vorläufige Ergebnisse dazu veröffentlicht. So hätten die Gebotswerte in der fünften Runde zwischen 6,8 und 10,98 Cent pro Kilowattstunde gelegen. Der mengengewichtete durchschnittliche Gebotswert aller Gebote habe 7,84 Cent pro Kilowattstunde betragen. Der durchschnittliche Zuschlagswert für die 25 erfolgreichen Gebote mit insgesamt 130,285 Megawatt Leistung lag bei 7,23 Cent pro Kilowattstunde, wie die Bonner Behörde bereits vor einer Woche bekanntgab.

Insgesamt waren in der 5. Ausschreibungsrunde 62 Gebote mit einem Volumen von 311 Megawatt bei der Bundesnetzagentur abgegeben worden. Neun Gebote mit insgesamt 46 Megawatt mussten wegen Fehlern von der Behörde ausgeschlossen werden. Die Gebotsmengen für die einzelnen Projekte reichten von 250 Kilowatt bis zehn Megawatt. Erstmals seien in dieser Runde auch Gebote für Anlagen abgegeben worden, die auf Flächen installiert werden sollen, die sich im Eigentum des Bundes oder der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BlmA) befänden. Eines dieser Gebote erhielt auch einen Zuschlag. Mit 38 seien die meisten Gebote wie schon in der Vergangenheit für Anlagen auf Konversionsflächen abgegeben worden. Insgesamt 15 der 25 Zuschläge seien auch für Solarparks auf diesen Flächen erteilt werden.

Energiebürger mit regionalem Fokus

Eine repräsentative Umfrage des Büro Hitschfeld und der ZfK zeigt eine klare Präferenz der Bundesbürger zu regionalen Lösungen bei Öko-Energie-Projekten.

Mehr als jeder zweite Bundesbürger (53 Prozent) kann sich vorstellen, in erneuerbare Energien zu investieren. Das ist ein Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 1000 Bundesbürgern, die das Büro Hitschfeld für strategische Beratung und die ZfK gemeinsam im Juli 2016 durchgeführt haben. Dabei stehen regionale Partner im Fokus. Drei von vier Befragten fänden es gut, wenn ein Angebot für ein finanzielles Engagement in Ökostromanlagen von den Stadtwerken vor Ort käme und nicht von nationalen oder internationalen Großunternehmen („stimme zu“ oder „eher zu“). Lediglich 13 Prozent ist es egal, wer die Grünstromanlage errichtet und betreibt.

„Erneuerbare Energien senken die Strompreise“

Zur Entwicklung der Strompreise nimmt BEE Geschäftsführer Dr. Hermann Falk Stellung:

„Die Erneuerbaren Energien tragen erheblich dazu bei, dass die Strompreise tatsächlich beträchtlich gefallen sind – und zwar um satte 4 Cent pro KWh seit 2009. Doch die stark gesunkenen Großhandelspreise an den Strombörsen werden von den Energiekonzernen nicht, oder nur zum Teil und verspätet an ihre Privathaushaltskunden weitergegeben. Deshalb kann ein Preisvergleich der Stromanbieter lohnend sein.
Zugleich sollte sich die Politik einem Geburtsfehler der EEG-Umlage annehmen, denn die derzeitige Gestaltung der EEG-Umlage verzerrt die Kosten des Ökostromausbaus. Grund dafür ist ein paradoxer Zusammenhang: Eben weil die Erneuerbaren die Strompreise an den Börsen senken, steigt die EEG-Umlage. Denn fallende Preise schrumpfen die Einnahmen, die Differenz wird durch die Umlage ausgeglichen.

Jetzt Wechsel des Stromanbieters vorbereiten

Während die Strompreise für private Haushalte, Kleinverbraucher, Handwerk und Gewerbe weiter hoch sind, befinden sich Einkaufspreise für Strom seit Jahren auf Talfahrt. Mussten 2008 an der Strombörse noch durchschnittlich 6,57 Cent pro Kilowattstunde gezahlt werden liegen die Preise aktuell (2016) bei unter 3 Cent.

Einen Teil des Strompreises macht die EEG-Umlage aus. Seit einer gesetzlichen Neuregelung im Jahr 2010 führen sinkende Börsenstrompreise zu einer steigenden EEG-Umlage, obwohl Strom aus Erneuerbaren Energien Anlagen immer preiswerter wird. „Insbesondere die Windenergie an Land ist heute der preiswerte Treiber der Energiewende. Bürgerinnen und Bürger können bei gezielter Auswahl ihres Stromanbieters direkt davon profitieren“, so Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie.

Windenergie an Land, Ausbauzahlen für das erste Halbjahr 2016 in Deutschland

Der starke Zubau ist getrieben durch die Bereitstellung von Eignungs- und Vorrangflächen in vielen Bundesländern. Zugleich ist ein Schub bei Genehmigungen festzustellen, um sich die Option zu sichern, mit gesetzlich definierter EEG-Vergütung zu installieren. In Deutschland arbeitet die Windindustrie hart für die weitere Entwicklung des Innovations- und Produktionsstandorts. Im Ausland gilt es für sie, durch führende Technologie in insgesamt stabilen Märkten ihre starke Position auszubauen.

Berlin, 28. Juli 2016 –Im ersten Halbjahr 2016 wurde in Deutschland eine Windenergie-Leistung von netto 1.892 Megawatt an Land zugebaut. Dies entspricht einem Zuwachs um 73 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 1.093 Megawatt. Nimmt man den Abbau hinzu, also die Leistung der im ersten Halbjahr ersetzten Anlagen von 161 Megawatt, so ergibt sich ein Bruttozubau von 2.053 Megawatt. Mit Blick auf die bereits genehmigten Projekte gehen die Verbände VDMA Power Systems und Bundesverband WindEnergie BWE von einem Volumen zwischen 4.000 und 4.400 Megawatt netto für das Gesamtjahr aus. Die kostengünstige Windenergie an Land zeigt somit voraussichtlich das dritte starke Jahr in Folge.

PROGRESS-Endbericht wird Debatte um Artenschutz versachlichen

Zwischen 2011 und 2015 haben Wissenschaftler von vier am F&E-Vorhaben PROGRESS beteiligten Institutionen in einer absolut soliden Grundlagenarbeit erstmals fundierte Daten für Frage der Kollision von Vögeln mit Windenergieanlagen zusammengetragen. Der Schlussbericht liegt nun vor und kann trotz weiter bestehendem Forschungsbedarf deutlich dazu beitragen, die Debatten um Artenschutz zu versachlichen.

„Anders als beim Braunkohleabbau wird durch Windenergie die Landschaft nicht großflächig über Jahrzehnte vernichtet. Die Branche will eine nachhaltige und umweltschonende Energiewirtschaft und unternimmt deshalb alles, um Kollisionsrisiken bestimmter Tierarten zu minimieren. Dazu gibt es eine Fülle von Möglichkeiten, die im Einzelfall entsprechend den topografischen Bedingungen am jeweiligen Anlagenstandort und den dort vorkommenden Arten im Genehmigungsverfahren bestimmt werden. Diese reichen von der Anordnung der Anlagen, der Gestaltung des unmittelbaren Umfeldes, Biotopaufwertungen zur Stärkung von Populationen und Ablenkpflanzungen im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen bis hin zu einem Abschaltmanagement zu relevanten Zeiten“, erläuterte Jan Hinrich Glahr, Vizepräsident Bundesverband WindEnergie.

EEG-Reform stellt Branche vor Herausforderungen

„Der Gesetzgeber stellt die erfolgreiche und absolut preiswerte Windenergie vor große Herausforderungen. Wir sehen in Ausschreibungen ein schwieriges Instrument, um den vielfältigen und dynamischen deutschen Markt weiterzuentwickeln und die Energiewende voranzubringen. Die Branche steht vor einem Strukturbruch auf Seiten der Marktakteure. Wir nehmen den neuen gesetzlichen Rahmen zur Kenntnis und werden mit diesem arbeiten“, so Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie, nach der Verabschiedung des Gesetzes durch den Deutschen Bundestag.

Ohne die grundsätzliche Kritik in Frage zu stellen, sieht der Verband am Ende eines langen Gesetzgebungsprozesses auch einige sinnvolle Elemente:

Die Regelungen für die Bürgerenergie sind zwar nach wie vor unzureichend, aber doch besser als befürchtet. Ob die Einbeziehung der Kommunen helfen wird, eine breite Beteiligungsstruktur zu gewährleisten bleibt abzuwarten. Die Nichtnutzung von der EU Kommission ausdrücklich zugelassenen Möglichkeit Projekte bis 18 Megawatt von Ausschreibungen zu befreien (de minimis) ist absolut unverständlich.

Windkraftbranche setzt auf Bundestagswahl

Die Windkraftbranche hofft nach der von Bundestag und Bundesrat gebilligten Reform des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) auf andere politische Akzente nach der Bundestagswahl 2017. Zwar sei jetzt eine Reform des EEG erfolgt. „Aber ich gehe davon aus, die nächste wird kommen. Wir werden uns jetzt rüsten und konstruktive Vorschläge schon für den Wahlkampf miteinbringen, wie man diese Energiewende besser umsetzen kann als das jetzt der Fall ist“, sagte der Geschäftsführer der Bremerhavener Windenergie-Agentur (WAB), Andreas Wellbrock.

EEG-Novelle 2017: Verpasste Chancen

Kaum Änderungen der Förderbedingungen für Solarstromanlagen auf Gebäuden / Förderung größerer Photovoltaik-Anlagen wird künftig per Ausschreibung ermittelt / Solarer Mieterstrom soll günstiger werden

Zum heute vom Bundestag und Bundesrat verabschiedeten EEG 2017 erklärt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V.: „Dieses Gesetz ist nicht der große Wurf, als den es die Bundesregierung gerne verkaufen möchte. Das EEG ist aus Sicht der Solarwirtschaft Ausdruck zaghafter Korrekturen und verpasster Chancen. Statt beherzt neuen Geschäftsmodellen den Weg zu ebnen, verharrt die Bundesregierung bei dem Versuch, den Ausbau der Photovoltaik Kilowattweise zu steuern. Damit bleibt das Land der Energiewende weit hinter seinen Möglichkeiten und den Klimaschutzbeschlüsse von Paris zurück.“ Letztere wurden erst Mitte der Woche vom Bundeskabinett ratifiziert.

Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende im BMUB eröffnet

Anlässlich der Eröffnung des Kompetenzzentrums Naturschutz und Energiewende durch Bundesministerin Barbara Hendricks hat BWE-Präsident Hermann Albers in einer Podiumsdiskussion die Erwartung unterstrichen, dass gemeinsam mit bestehenden Institutionen wie der Fachagentur Wind an Land oder der Stiftung Umweltenergierecht eine Versachlichung der Debatte um die Energiewende erreichbar ist.

PARISER KLIMAABKOMMEN VERLANGT KOHLEAUSSTIEG

Gegen die stockende Umsetzung des Pariser Klimaabkommens in Deutschland demonstrieren zehn Greenpeace-Aktivisten heute in Berlin beim Petersberger Klimadialog.
Die Umweltschützer haben vor dem Brandenburger Tor, in unmittelbarer Nähe des Veranstaltungsorts, eine sieben Meter hohen Weltkugel errichtet, die in den Abgasen von Kohlkraftwerken zu ersticken droht. „Frau Merkel, Paris bedeutet Kohleausstieg“, steht auf dem Globus. In den Abgasen ist das Gesicht der Kanzlerin zu erkennen. Angela Merkel (CDU) spricht heute auf dem Petersberger Klimadialog vor Vertretern aus 35 Ländern darüber, wie sich das im vergangenen Dezember in Paris beschlossene internationale Klimaabkommen umsetzen lässt. „Die in Paris beschlossenen Klimaziele lassen sich nicht mit den Händen in der Tasche erreichen. Der nun bekannt gewordene Klimaschutzplan der Bundesregierung lässt das Klimaabkommen nicht Wirklichkeit werden, sondern in der Schublade verschwinden“, sagt Martin Kaiser, Greenpeace-Klimaexperte. „Merkel muss das Pariser Abkommen in Deutschland umsetzen, indem sie ein Datum für den Kohleausstieg und verbindlichen Klimazielen für alle Branchen festlegt.“

Photovoltaik-Fördersätze bleiben gleich

Die Fördersätze für Solarstrom aus Anlagen, die zwischen dem 1. Juli und dem 30. September in Betrieb genommen werden, sollen nicht gekürzt werden. Das hat die Bundesnetzagentur am Donnerstag bekannt gegeben. Seit der EEG-Novelle von 2014 muss die Förderung von Ökoenergieanlagen monatlich angepassst werden.

Bundesregierung muss Klimaschutzpartnerschaften für umfassende Umsetzung des Pariser Abkommens schließen

Petersberger Klimadialog: Deutschland geht nach schwachem Entwurf des Klimaschutzplans mit schwerer Hypothek in Gespräche

Am Montag und Dienstag beraten Minister aus mehr als 30 Staaten beim jährlichen Petersberger Klimadialog über die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens. Aus Sicht von Germanwatch geht es nun vor allem darum, dass die Staaten Pläne für eine umfassende Energie- und Verkehrswende vorlegen sowie durch internationale Klimaschutzpartnerschaften deren Umsetzung unterstützen. Doch die Bundesregierung geht wegen des am Mittwoch bekannt gewordenen schwachen Entwurfs des Klimaschutzplans 2050 mit einer schweren Hypothek in die Beratungen. Die für Dienstag vorgesehene Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel wird daher auf besonderes Interesse stoßen. „Mit diesem äußerst schwachen Entwurf des Klimaschutzplans dürfte es der Bundesregierung schwer fallen, als glaubwürdiger Initiator von Klimaschutzpartnerschaften aufzutreten. Die Bundeskanzlerin muss darlegen, dass Deutschland bereit ist deutlich mehr zu tun als es dieser Entwurf nahelegt“, sagt Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch. „Wir fordern die Kanzlerin auf, umfassende Nachbesserungen im Klimaschutzplan anzukündigen. Ohne kraftvolle Maßnahmen und einen geordneten Kohleausstieg bis spätestens 2035 kann Deutschland die Ziele des Pariser Abkommens nicht erreichen.“

EEG-Novelle bildet stärksten Rückschlag für Energiewende seit Atomwiedereinstieg

„Die von der Bundesregierung geplante EEG-Reform ist ein Rückschlag für den dringend notwendigen Umstieg auf eine klimafreundliche und nachhaltige Energieversorgung. Sie verschlechtert die Rahmenbedingungen für die Branche der Erneuerbaren Energien deutlich. So schädigt die geplante Einmaldegression viele Unternehmen der Windbranche und kippt den zugesicherten Vertrauens- und Investitionsschutz“, betont BEE-Geschäftsführer Dr. Hermann Falk, der am heutigen Montag als Sachverständiger im Ausschuss für Wirtschaft und Energie des Deutschen Bundestages deutliche Nachbesserungen an der EEG-Novelle fordert.

„Niemand in der Welt versteht, warum die deutsche Bundesregierung genau jetzt, da Fotovoltaik und Wind immer günstiger werden und Erneuerbare Energien weltweit boomen, das Ausbautempo im Heimatland der Energiewende abschwächen will. Die Politik sollte der Erneuerbaren-Branche keine Knüppel zwischen die Beine werfen, sondern sie weiter dabei bestärken, nachhaltige Arbeitsplätze in Deutschland zu schaffen und rasch auf eine klimafreundliche Energieversorgung umzusteigen. Wir dürfen jetzt nicht bei der Windenergie denselben Fehler wiederholen, den die damalige Bundesregierung seinerzeit bei der Fotovoltaik gemacht hat. Dort gingen durch falsche politische Rahmenbedingungen in kurzer Zeit 73.000 Arbeitsplätze verloren.“

Koalition schnürt EEG-Novelle noch mal auf

Auf der Zielgeraden hat sich die Regierungskoalition doch noch auf einige Änderungen beim Erneuerbare-Energien-Gesetz geeinigt. Sie betreffen vor allem den Ausbau der Windenergie an Land und die Nutzung von Öko-Überschussstrom. Union und SPD reagieren damit auf die harsche Kritik in den letzten Wochen. Die Opposition kann das nicht besänftigen.

Opposition verzweifelt vor EEG-Änderungen

Gut 20 Minuten vor Beginn der nichtöffentlichen Sitzung des Wirtschaftsausschusses des Bundestages legten Union und SPD am heutigen Mittwoch Vormittag einen mehr als 400 Seiten starken, klimaretter.info vorliegenden Änderungantrag zur EEG-Novelle den Abgeordneten vor. Federführend war dieser von der sogenannten Steuerungsgruppe der Koalition am Montagabend erarbeitet worden (klimaretter.info berichtete). Über das zeitlich knappe Vorgehen sind die Oppositionsfraktionen empört, es bleibe nicht einmal Zeit zum Lesen der umfangreichen Unterlage, kritisieren Linke und Grüne.

Unternehmen der Windbranche erwägen Verfassungsbeschwerde gegen EEGNovelle 2016 und Windenergie-auf-See-Gesetz

Mehrere Unternehmen der Windbranche wollen gegen die in dieser Woche im Deutschen Bundestag verhandelte EEG-Novelle 2016 und gegen das eng mit ihr verknüpfte Gesetz zur Entwicklung und Förderung der Windenergie auf See (Windenergie-auf-See-Gesetz, WindSeeG) vor das Bundesverfassungsgericht ziehen, wenn beide am kommenden Freitag, so wie derzeit zwischen den Partnern der Großen Koalition vereinbart, verabschiedet werden. Das erklärte der Wirtschaftsverband Windkraftwerke (WVW) am heutigen Mittwoch in Berlin.

Letzte EEG-Appelle ans Parlament

„Wenn die Abgeordneten von CSU/CDU und SPD der EEG-Novelle zustimmen, verstoßen sie sehenden Auges gegen die Notwendigkeiten des Klimaschutzes und des Atomausstiegs und schaden unverzeihlich unserem Land“, warnt der Landesverband Bayern des Bundesverbandes Windenergie (BWE) in einem kürzlich veröffentlichten Schreiben, das klimaretter.info vorliegt. Erforderlich sei stattdessen ein Zubau von Photovoltaik und Windkraft, der drei- bis sechsmal schneller als von der Bundesregierung geplant ist. Daher dürfe im EEG der „Deckel“ für Wind an Land frühestens bei 5.000 Megawatt im Jahr und bei Solarstrom frühestens bei 7.500 Megawatt liegen.

„Brachialgewalt bei der EEG-Novelle“

Tritt Oliver Krischer, grüner Fraktionsvize und Energiexperte, ans Rednerpult, wacht das Bundestags-Plenum auf. Bei der ersten Lesung der EEG-Novelle kanzelte er kürzlich die Tiraden von Unionsmann Michael Fuchs ab, „jeder Siebtklässler“ könne dazu „qualifizierter reden“. Das wird die Große Koalition aber kaum daran hindern, das EEG 2016 kommende Woche „brachial“ durchs Parlament zu bringen, bedauert Krischer.

Die politische Karriere des studierten Biologen begann vor 20 Jahren als Mitarbeiter bei grünen Fraktionen im Bundestag und im nordrhein-westfälischen Landtag. Seit 2009 sitzt er selbst im Bundestag, ab 2013 als Vize-Fraktionschef und Zuständiger für den Arbeitskreis mit dem Bandwurmtitel „Umwelt, Naturschutz, Reaktorsicherheit, Tierschutz, Klima, Energie, Nachhaltigkeit, Bau, Wohnen und Stadtentwicklung, Verkehr, Agrarpolitik und Ernährung, Tourismus, Aufbau Ost“.

klimaretter.info: Herr Krischer, am Montag befasst sich der Wirtschaftsausschuss der Bundestages mit der EEG-Reform, am Freitag soll das Gesetz schon beschlossene Sache sein. Sie meintenzuletzt, man sollte doch auch in dieser sehr kurzen Beratungszeit versuchen, den schlechten Gesetzentwurf wenigstens an ein paar Stellen zu verbessern. Haben Sie diese Hoffnung noch?

Windbranche legt erweiterte Stellungnahme zum EEG 2016 vor

Im Bundestag haben am kommenden Montag Sachverständige aus 13 Verbänden und Institutionen auf einer Anhörung zum EEG 2016 die Chance, zu dem damit verbundenen Wechsel vom preisgetriebenen EEG-System auf eine restriktive Mengensteuerung ihre Positionen vorzutragen. Vor diesem Hintergrund gibt der BWE eine erweiterte Stellungnahme ab.

„Kern der 430 Seiten umfassenden EEG-Novelle ist das künftige Ausschreibungssystem für die Windenergie. Die Bundesregierung stellt die Branche insgesamt vor große Herausforderungen. Mit dem Ausschreibungssystem werden die Mengengerüste neu justiert. Zusätzlich drohen regulatorischen Eingriffe, wie eine rückwirkende Einmaldegression, wissenschaftlich nicht ausreichend abgesicherte Korrekturfaktoren für die unterschiedlichen Standorte, begrenzende Ausbauszenarien in bestimmten Netzgebieten oder schwer berechenbare Risiken für die Vergütung bei negativen Strompreisen den Systemwechsel zu belasten“, so Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie..

Der BWE präzisiert in seiner Stellungnahme einzelne Kritikpunkte und erläutert im Lichte aktueller wissenschaftlicher Gutachten bereits gegebene Hinweise. Wir appellieren an die Abgeordneten trotz eines ambitioniert straffen parlamentarischen Verfahrens u.a. folgende Aspekte noch einmal zu prüfen:

Akteursvielfalt

Kleine Akteure, Bürgerenergiegenossenschaften aber auch Stadtwerke bilden das Fundament für die Akzeptanz der Energiewende. Der Gesetzentwurf geht auf diese Akteure nur unzureichend ein. Wir fordern im Einklang mit der EU-Kommission noch einmal, Projekte bis 18 Megawatt von Ausschreibungen auszunehmen.

Verbändebrief: Regionale Grünstromkennzeichnung nicht im EEG 2016 einführen

Viele Bürger und Unternehmen möchten echten Grünstrom aus Anlagen in Deutschland beziehen. Aktuell gibt es jedoch keine geeignete Möglichkeit, Ökostrom aus Anlagen, die über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert werden, direkt an Verbraucher zu liefern. Das Bundeskabinett hält das im Entwurf zum EEG 2016 enthaltene Modell einer regionalen Grünstromkennzeichnung dafür für geeignet. Aus Sicht von Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne), Bundesverband der Energie und Wasserwirtschaft(BDEW), Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE), Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK), Handelsverband Deutschland (HDE) und Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) ist dieses Modell jedoch nicht tauglich, da es in der Umsetzung einen hohen Aufwand verursacht und den Anforderungen der Kunden an ein regionales Grünstromprodukt nicht gerecht wird.

Bundestag muss EEG-Reform für die Bürger und den Mittelstand korrigieren

„Der Regierungsentwurf zur Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) nützt nicht den Bürgern und dem Mittelstand. Bislang werden die Chancen für Kostendämpfung und mehr Akzeptanz nicht ausreichend genutzt, vielmehr der teure Kohle- und Atomstrom unter Schutz gestellt. So kann die Energiewende für Klimaschutz und Exportchancen der deutschen Zukunfts-technologien nicht gelingen“, kritisiert Dr. Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) anlässlich der 1. Lesung des Regierungsentwurfs heute im Bundestag.

„Um die Energiewende und damit Millionen Akteure in den Kommunen und im Mittelstand nicht ins Abseits zu stellen, muss der Bundestag den Regierungsentwurf zur EEG-Reform korrigieren“ fordert Falk. „Durch die Entbüro-kratisierung des staatlichen Ausschreibungs-verfahrens könnten Wind-, Solar- und Biogas-projekte von Bürgern, Kommunen und Bürger-energiegesellschaften ihre Stärken einbringen: mehr Akzeptanz vor Ort und dezentrale, kostengünstige, häufig auch innovative Stromerzeugungslösungen.“ Stattdessen addiert sich die staatliche Bevormundung im Regierungsentwurf zu „Zehn Deckeln gegen die Energiewende“, wie der BEE in einem Positionspapier analysiert hat. „Und die Bundesregierung hat erneut keine Initiative ergriffen, die in den letzten 12 Monaten nochmals um 30 % gesunkenen Großhandelspreise im Geldbeutel des Endkunden ankommen zu lassen.“

Bundesregierung konterkariert sich selbst bei Energiewende und Klimaschutz

Aus Anlass der heute vorgestellten Studie „Sektorkopplung durch die Energiewende“ bekräftigt der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) seine harsche Kritik am Schlingerkurs der Bundesregierung. „Um die öffentlichkeits-wirksam verkündeten Ziele der deutschen Klimapolitik zu erreichen, müssten die Erneuerbaren Energien schwungvoll ausgebaut werden, statt zehn eiserne Deckel gegen die Energiewende in das neue Gesetz zu schreiben“, erklärt BEE Geschäftsführer Dr. Hermann Falk.

Die Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (htw) untersucht „Anfor-derungen an den Ausbau erneuerbarer Energien zum Erreichen der Pariser Klimaschutzziele unter Berücksichtigung der Sektorkopplung“. Bei der Vorstellung am Montag in Berlin betonte BEE Geschäftsführer Falk: „Die Studie unterstreicht, dass die Vorschläge der Bundes-regierung zur Sektorkopplung den technischen Möglichkeiten müde hinterher hinken und für die nötige Verbindung der Sektoren Wärme, Verkehr und Strom bei weitem nicht ausreichen.“ So könnten die Klimaschutzzusagen nur durch eine Dekarbonisierung in allen Sektoren erreicht werden. „Das heißt wir müssen in den nächsten Jahrzehnten die gesamte Energie im Strom, Wärme- und Verkehrssektor mit Erneuerbaren Energien bereitstellen. Hierzu ist es erforderlich, die einzelnen Sektoren viel stärker miteinander zu verknüpfen als bislang.“

EEG 2016 wird Energiewende verlangsamen

„430 Seiten umfasst der Gesetzentwurf für das EEG 2016. Viele Paragrafen enthalten unklare oder unbestimmte Begriffe. Vieles bedarf einer rechtlichen Interpretation. Für Juristen bringt das letzte große Gesetzesvorhaben der CDU/CSU-SPD-Koalition jede Menge Arbeit.

Aber: Was die Bundesregierung auf diesen 430 Seiten vorlegt, ist nicht nur eine überflüssige Beschäftigungsmaßnahme für Anwälte sondern vor allem ein Bremsklotz für die demokratische Energiewende“, so Axel Röpke, stellvertretender Präsident im Bundesverband WindEnergie, auf der Konferenz Windenergierecht in Berlin.

LEE NRW fordert schnelleren Netzausbau und stärkere Sektorenkopplung, um weniger Strom zu verschenken!

Der Verband plädiert für höheren Druck auf Netzbetreiber zur fristgerechten Fertigstellung ihrer Projekte sowie eine engere Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität. Teile NRWs als künftige Netzausbauregion zu deklarieren, wäre absurd.

In der aktuellen Diskussion zur Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) verwahrt der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) sich dagegen, den versäumten Netzausbau pauschal als Verhinderungsgrund für den weiteren ambitionierten Ausbau Erneuerbarer Energien in allen Teilen Deutschlands anzuführen. „Nordrhein-Westfalen verfügt als Industrie- und Wirtschaftsstandort über eine gute Netzinfrastruktur und somit noch hohe Aufnahmekapazitäten für Erneuerbare Energien. In diesem Sinne kann und muss gerade hier, in direkter räumlicher Nähe zu den Verbrauchszentren, künftig ein verstärkter Zubau erfolgen. Denn eine erfolgreiche Energiewende braucht einen breiten dezentralen und verbrauchsnahen Ausbau aller Erneuerbaren Energien. Vereinfachte Zielbeschreibungen zur Energiewende – wie ´Windenergie im Norden, Solarstrom im Süden´ – schlagen da fehl“, so der Geschäftsführer des LEE NRW, Jan Dobertin.

Leider werden derzeit im künftigen Ausschreibungsdesign für die Windenergie weder die Systemdienlichkeit einer Windenergieanlage noch die richtigen Korrekturfaktoren berücksichtigt, um einen bundesweiten Ausbau der Windenergie sicherzustellen. Deswegen begrüßt der LEE NRW, im Sinne eines verstärkten Ausbaus der Windenergie im Binnenland, zumindest vorläufig die geplante Einführung einer so genannten „Netzausbauregion“ im neuen EEG. In dieser soll der Zubau der Windenergie künftig auf knapp 60 Prozent des durchschnittlichen Ausbaus der drei Vorjahre begrenzt werden.