Kategorie: Branchennews

Neues aus der Szene der Erneuerbaren Energien

Campact Aktion Windkraft nicht lahmlegen

Die CDU greift die Energiewende an: Sie will die kostengünstige Windenergie lahmlegen – im Interesse der Atom- und Kohlekonzerne. Schon am Donnerstag beschließen die Ministerpräsident/innen, ob sie den Angriff auf die Windkraft verhindern. Viele sind noch unentschlossen. Mit einem Eil-Appell wollen wir jetzt die Zweifler/innen auf unsere Seite ziehen – und die Energiewende retten.

Unterzeichnen Sie jetzt unseren Appell an die Ministerpräsident/innen!

Die Pläne der CDU für ein neues Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bedrohen die Energiewende – im Interesse der Kohle- und Atomkonzerne. Der Ausbau der Windenergie soll dort ausgebremst werden, wo er kostengünstig ist und häufig in Bürgerhand erfolgt: an Land.

Sorgen Sie dafür, dass jährlich weiterhin deutlich mehr als 2.500 Megawatt Windenergie an Land hinzugebaut werden dürfen. Nehmen Sie Bürgerenergieprojekte bis zu 18 Megawatt von der Ausschreibungs-Pflicht aus. Retten Sie die Bürgerenergiewende!

Bayern von Energiewende abgeschnitten

Pressemitteilung des BWE-Landesverbandes Bayern. Der Bayerische Verfassungsgerichtshof hat heute Klagen gegen das sogenannte 10h-Gesetz zurückgewiesen. Damit bleibt die seit Februar 2014 geltende Einschränkung für den Bau von Windkraftanlagen bestehen.

„Für uns war der Weg vor den Bayerischen Verfassungsgerichtshof die letzte Möglichkeit, um eine falsche politische Entscheidung, die die Landtagsmehrheit der CSU in fast schon diktatorischer Weise durchgedrückt hat, doch noch zu korrigieren. Die Landtagsmehrheit hat gegen die Interessen von Bürgerinnen und Bürgern, Kommunen und Windbranche und im klaren Gegensatz zu bundespolitischen Zielstellungen gearbeitet. Auch wenn ihr Tun rechtlich nicht anstößig gewesen sein soll, so ist und bleibt es doch politisch fatal.

Geplante EEG-Novelle wäre bittere Bremse für Energiewende in NRW und ganz Deutschland

LEE NRW übt in heute eingereichter Stellungnahme zum neuen EEG-Entwurf deutliche Kritik: zu geringe Ausbaumengen, Verhinderung nötiger Sektorenkopplung und Einschränkung der Akteursvielfalt – LEE-Geschäftsführer Jan Dobertin: „Novelle ist Narkosemittel für Energiewende in NRW“

Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) kritisiert in seiner Stellungnahme zur Novelle des EEG nachdrücklich die Fehlausrichtung des Gesetzentwurfes. Mit dem bisher größten Eingriff in das im Jahr 2000 eingeführte EEG deckelt das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) den Ausbau Erneuerbarer Energien auf maximal 45 Prozent bis 2025. Damit besiegelt das BMWi einen Anteil fossiler Energieträger von mindestens 55 Prozent an der Stromversorgung, einschließlich der äußerst klimaschädlichen Braunkohle. Zudem wird die Umstellung der Finanzierung Erneuerbarer Energien auf ein Ausschreibungsmodell nach Ansicht des Verbandes die Energiewende bundesweit, aber gerade auch in NRW, erheblich ausbremsen. Fünf Jahre nach Fukushima und nur wenige Tage nach der Unterzeichnung des Weltklimavertrags sind damit die nationalen und regionalen Klimaziele akut in Gefahr.

30 Jahre nach Tschernobyl: EEG-Novelle entscheidet über Gelingen der Energiewende

Windenergiebranche hat sich zu einer tragenden Säule der Energieversorgung entwickelt

Die Katastrophe von Tschernobyl war das zentrale Ereignis, das die Diskussion um erneuerbare und sichere Energieversorgung ins Rollen gebracht hat. Während die Folgen dieses Unglücks uns noch heute beschäftigen, hat die Windenergiebranche eindrucksvoll gezeigt, dass Strom kostengünstig, grundlastfähig und nachhaltig produziert werden kann. Dabei steht Offshore-Windenergie nun vor entscheidenden Kostensenkungspotenzialen; die WAB fordert die Bundesregierung dazu auf, mit der Novelle des Erneuerbare Energie Gesetzes (EEG) einen ausreichend großen Ausbaukorridor zu schaffen, der eine gesunde Marktentwicklung zulässt.

1986: spielende Kinder werden ins Haus gerufen, dezimeterweise Erde wird in Gärten abgetragen, Milch wird nur noch in Pulverform getrunken, es weht starker Ostwind. Dies hat sich tief in die Erinnerungen der Generationen ab 30 Jahren eingegraben. Bis heute gelten Pilze und Wildprodukte aus Osteuropa als potenziell radioaktiv belastet. Tschernobyl hat die Anti-Atombewegung stark befeuert, aber erst 1991 mit dem Stromeinspeisungsgesetz (StromEinspG), das die Abnahmepflicht und die Vergütung von regenerativ erzeugtem Strom regelte, entstand für die Windenergiebranche ein Markt.

Erneuerbare Energien international auf Rekordniveau – aber nicht im Land der Energiewende

30. Tag der Erneuerbaren Energien erinnert an Katastrophe von Tschernobyl und mahnt zum beschleunigten Umstieg auf sichere, saubere und günstige Energienutzung durch regenerative Energieträger – Eindringlicher Appell an andere Staaten, endlich auch Weichen auf Atomausstieg zu stellen

Anlässlich des 30. Tages der Erneuerbaren Energien weist der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) auf den weiterhin hohen Ausbaubedarf Erneuerbarer Energien hin. Während die internationalen Investitionen in klimafreundliche Energieträger weltweit von Rekord zu Rekord eilen, gehen sie in Deutschland derzeit massiv zurück. Der Kapitaleinsatz in Erneuerbare Energien ist 2015 global um fünf Prozent auf nun 268 Milliarden Dollar gestiegen. Damit ist erstmalig mehr Geld in Erneuerbare Energien als in fossile Energieträger geflossen. Gleichzeitig haben die Schwellen- und Entwicklungsländer mit einem Zuwachs von 19 Prozent bei Solar-, Windkraft- oder Biogasanlagen erstmals die Industrienationen überholt. Diesem Aufschwung steht ein deutlicher Investitionsrückgang in Deutschland gegenüber. Fast 50 Prozent hat Deutschland im vergangenen Jahr weniger in Erneuerbare Energien investiert als im Jahr zuvor; das ist das geringste Investitionsvolumen seit 12 Jahren.

NRW in der Pflicht: Ziele des Weltklimavertrages nur mit beschleunigtem Ausbau Erneuerbarer Energien zu erreichen

LEE NRW sieht in heutiger Unterzeichnung des Weltklimavertrages Verpflichtung für NRW: verstärkte Investitionen in Erneuerbare Energien und schnellerer Abschied von der Kohleverstromung – Aktuelle Pläne zum EEG in Berlin blockierten dagegen massiv Energiewende in NRW – Notwendiger Strukturwandel würde verschleppt

Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) mahnt angesichts der heutigen Unterzeichnung des Weltklimavertrages zu einem beschleunigten Ausbau Erneuerbarer Energien und einem konsequenten Ausstiegsfahrplan für die Kohlenutzung: „Die in Paris festgelegte Marke von 1,5 Grad maximaler Erwärmung verlangt eine schnelle Abkehr von der Kohle und einen starken Ausbau der Erneuerbaren Energien als zentrale Säule für das Erreichen der Klimaschutzziele. Gerade NRW muss sich hier seiner besonderen Verantwortung als bisheriges Kohleland stellen und den Strukturwandel zu einem zukunftsfähigen Industrie- und Energieland mit Erneuerbaren Energien forcieren“, sagte Jan Dobertin, Geschäftsführer des LEE NRW.

Arte: Die große Stromlüge

„Die große Stromlüge“ ist ein Film, den jeder sehen muss, wenn er verstehen will, warum es den Erneuerbaren Energien in der EU und Deutschland so schlecht geht.

Die Frankfurt School of Finance hatte erst vor kurzem aufgezeigt, dass die Investitionen in der EU und Deutschland massiv und entgegen dem Welttrend eingebrochen sind. Arte hat eine einzigartige Dokumentation produziert, die schonungslos und exzellent beschreibt, wer die Schuldigen hinter dem massiven Einbruch sind: Politiker, die selbst mit der konventionellen Energiewirtschaft kooperieren und aktiv deren Bestandschutz organisieren.

Bundeswirtschaftsministerium unterläuft Dekarbonisierungsbeschlüsse

Wir wehren uns dagegen, dass die vom Bundeswirtschaftsministerium überarbeitete EEG-Novelle 2016 die Energiewende vollends ausbremsen soll. Verschiedene Vereinigungen (z. B. Bund der Energieverbraucher, BUND, Landesverbände des Bundesverbands WindEnergie, Bündnis Bürgerenergie, Die Freunde von PROKON, Eurosolar, IG Metall, Klima-Allianz Deutschland, Solarenergie-Förderverein Deutschland) haben, auch in gemeinsamen Aktionen, die Bundesregierung aufgefordert, die Vorreiterrolle Deutschlands bei der Energiewende nicht aufs Spiel zu setzen.

EEG-Reform 2016 schneidet hart ins Herz der Energiewende

Der heute vorgelegt Referentenentwurf des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) beschneidet massiv die Energiewende. Fünf Jahre nach Fukushima und wenige Monate nach den Klimaschutzvereinbarungen von Paris droht damit ein massiver Rollback in der Klimaschutzpolitik. Der BEE als Spitzenverband der klimafreundlichen Energiewirtschaft appelliert an den Deutschen Bundestag und die Bundesländer, den Gesetzesentwurf in den nächsten Wochen deutlich nachzubessern. Andernfalls seien die in Paris gemachten Klimaschutz-Zusagen in Deutschland nicht das Papier wert, auf dem die Bundesregierung unterschrieben hat. Gleichzeitig werde Deutschlands Technologieführerschaft und Exportkraft zum Spielball rückwärts gewandter Politiker.

BEE-Präsident Fritz Brickwedde: „Mit dem Gesetzentwurf will der Bundeswirtschaftsminister den Ausbau der Erneuerbaren Energien bei der Stromerzeugung auf maximal 45% bis 2025 deckeln. In der Branche der Erneuerbaren Energien stehen damit Zehntausende von Arbeitsplätzen vor allem in der Wind- und Solarbranche vor dem Aus. Zementiert werden die ineffizienten fossilen Großkraftwerke. Innovation, Flexibilität und Dynamik der neuen Branchen im Zusammenspiel von sauberer Stromerzeugung, bürgernaher Lieferung und cleveren Speicher- und Systemlösungen sind nicht mehr gewünscht!“

Solarstrom nicht länger den Stecker ziehen

EEG-Referentenentwurf: Solarbranche kritisiert Entwurf für neues Ökostrom-Gesetz

Scharfe Kritik am aktuellen Entwurf des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) kommt von der Solarbranche. Anstatt den Ausbau Erneuerbarer Energien zu beschleunigen, stehe die Bundesregierung bei der Energiewende weiter auf der Bremse, kritisiert der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. Dazu dessen Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig: „Dieser Gesetzesentwurf steht in eklatantem Widerspruch zu den Klimaschutzzielen und muss dringend nachgebessert werden. Großverbraucher klimaschädlicher Energie werden weiter subventioniert. Energiebewussten Verbrauchern und Gewerbebetrieben werden hingegen bei der Investition in Solartechnik immer mehr Steine in den Weg gelegt. Solarenergie ist inzwischen preiswert, bei fairer Kostenbetrachtung sogar günstiger als Strom aus neuen Atom- oder Kohlekraftwerken. Es gibt keinen nachvollziehbaren Grund, sie nicht endlich stärker zu nutzen. Solarstrom darf nicht länger der Stecker gezogen werden!“

Reform der Ökostrom-Förderung: Energieminister der grün mitregierten Länder warnen vor Stopp des Windenergie-Ausbaus

Angesichts der anstehenden Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes haben die Energieminister und Energieministerinnen bzw. Senatoren und Senatorinnen der grün mitregierten Länder den Bund vor einer massiven Begrenzung des Ausbaus der Windenergie gewarnt. Sie erklärten heute (15. April 2016) gemeinsam:

„Die Klimaschutzkonferenz von Paris hat einen klaren Handlungsauftrag formuliert: Alle Länder müssen ihre Anstrengungen für den Klimaschutz erheblich verstärken, um den weltweiten Temperaturanstieg auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen. Diesem Signal müssen gerade im Energiewendeland Deutschland nun Taten folgen, denn der CO2 Ausstoß in Deutschland ist im Jahr 2015 gegenüber den Vorjahren sogar gestiegen. Wir halten daher zusätzliche Anstrengungen bei der Umsetzung der Energiewende für erforderlich – dies dient auch der deutschen Wirtschaft und der regionalen Wertschöpfung.

Phase der Unsicherheit: EEG Novelle gefährdet Mittelstand, Akzeptanz und Exportstärke

„Nach den EEG Novellen 2004, 2009, 2012 und 2014 wird mit der Novelle 2016 nun die Phase der Unsicherheiten über alle Technologien hinweg fest etabliert. Diese ständigen Eingriffe in den bewährten Mechanismus zur Organisation der Energiewende gefährden die mittelständische Windbranche mit ihren 150.000 Beschäftigten,

die nach wie vor breite Akzeptanz für die preiswerte Windenergie an Land und Exportstärke der leistungsstarken Unternehmen“, so Hermann Albers, Präsident Bundesverband Windenergie, in einer ersten Reaktion auf den heute bekannt gewordenen Referentenentwurf zur Novelle des EEG 2016 in denen das Ausschreibungssystem für Wind an Land im Mittelpunkt steht.

Braunkohleplanung der Länder an nationale Klimaschutzziele anpassen

Genehmigte Tagebaue in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt dürfen insgesamt nur zur Hälfte ausgekohlt werden – um hier Planbarkeit und Sicherheit zu schaffen, ist ein nationaler Kohlekonsens nötig
Damit Deutschland seine Klimaschutzziele für 2030, 2040 und 2050 erfüllen kann, muss etwa die Hälfte der derzeit noch zur Förderung genehmigten Braunkohlevorräte unter der Erde bleiben. Grund dafür ist, dass die derzeit in der Lausitz und im Mitteldeutschen Braunkohlerevier geplanten Aufschlüsse neuer Tagebauabschnitte ebenso wie die aktuellen Braunkohleplanungen in Nordrhein-Westfalen im Widerspruch zu den nationalen und internationalen Klimaschutzzielen stehen. Um diesen aufzulösen, sollte die Bundesregierung einen runden Tisch „Nationaler Kohlekonsens“ einberufen, an dem Bund, Länder und die betroffenen Akteure zeitnah die Bedingungen eines schrittweisen Kohleausstiegs bis 2040 vereinbaren. Mit einem solchen Vorgehen lassen sich sowohl die nationalen Klimaschutzziele erreichen als auch positive Entwicklungsperspektiven für die heutigen Braunkohleregionen schaffen. Das sind die Kernpunkte des Impulspapiers „Was bedeuten Deutschlands Klimaschutzziele für die Braunkohleregionen“, das das unabhängige Denk-und Politiklabor Agora Energiewende jetzt vorgelegt hat.

„Wer heute noch in großem Rahmen in Braunkohle investiert, geht ein sehr hohes Risiko ein: Er wettet darauf, dass die aktuelle oder eine künftige Bundesregierung die schon mehrfach bekräftigten Klimaschutzziele aufgibt. Dabei wird nach dem Pariser Klimaabkommen eher über noch ambitioniertere Ziele diskutiert“, sagt Dr. Patrik Graichen, Direktor von Agora Energiewende. „Es ist deshalb viel wahrscheinlicher, dass die Braunkohleplanungen der Bundesländer mittelfristig an die Realitäten des internationalen Klimaschutzes angepasst werden und deshalb ein Großteil Braunkohle im Boden bleibt. Für diesen Fall sollte die Gesellschaft vorsorgen und schon heute sicherstellen, dass genügend Mittel für die dann trotzdem notwendige Rekultivierung der ehemaligen Tagesbaue vorhanden sind. Dazu sollte ein Teil der Erlöse aus den Tagebauen jetzt gesichert werden, etwa in einem öffentlich-rechtlichen Fonds.“

Statement zur Diskussion um Artenschutz

Anlässlich der mit der Vorstellung einer Studie „Windenergie und Rotmilan – Ein Scheinproblem“ des Schweizer Ingenieurbüros KohleNusbaumer erneuten Diskussion zu Fragen des Artenschutzes stellt der Bundesverband WindEnergie fest:

Anders als beim Braunkohleabbau wird durch Windenergie die Landschaft nicht großflächig über Jahrzehnte vernichtet. Die Branche will eine nachhaltige und umweltschonende Energiewirtschaft. Mit der Windenergie an Land steht eine Technik bereit, die technologisch ausgereift und absolut preiswert ist. Im Genehmigungsverfahren werden für jede Anlage natur- und artenschutzfachliche Aspekte geprüft. Auch weil dafür zuweilen über mehr als eine Vegetationsperiode reichende Untersuchungen erforderlich sind, dauern die Verfahren heute durchschnittlich 5 Jahre. Die natur- und artenschutzrechtlichen Anforderungen haben in den letzten Jahren genauso wie Summe der Ausgleichsmaßnahmen stark zugenommen. Die Branche trägt dies mit und stellt sich ihrer Verantwortung.

Sechs Verbände kritisieren den Entwurf für das EEG 2016

Der Entwurf für die EEG-Novelle stößt auf Widerstand bei verschiedenen Organisationen. In einer gemeinsamen Pressemitteilung erklären nun sechs Verbände, dass der jetzige Entwurf in eine vollkommen falsche Richtung geht, wenn Deutschland jemals die in Paris vereinbarten Klimaschutzziele erreichen möchte.

Der Bund der Energieverbraucher (link is external), der Bundesverband Windenergie (link is external), das Bündnis Bürgerenergie e.V., (link is external) die Bürgerenergiegenossenschaft eG (link is external), der Verein „Freunde von Prokon e.V. (link is external)“ und der Solarenergie Förderverein e.V. (link is external) haben gemeinsam eine Stellungnahme zum Entwurf der EEG-Novelle 2016 veröffentlicht.

10H blockiert Energiewende in Bayern und stützt Akzeptanz nicht

Bevor sich der Bayerische Verfassungsgerichtshof am 12. April 2016 mit der Klage gegen das sogenannte 10H-Gesetz im Freistaat beschäftigt, hat der Bundesverband WindEnergie nochmals darauf aufmerksam gemacht, dass die Regelung den Ausbau der preiswerten Windenergie in Bayern blockiert und die Akzeptanz in keiner Weise unterstützt.

„Nach dem von der Bayerischen Staatsregierung am 24. Mai 2011 vorgelegten Konzept ‚Energie innovativ‘ sollten im Freistaat bis 2021 insgesamt 1.500 neue Windräder aufgestellt werden. Seit 2012 wurden in Bayern allerdings erst 383 neue Anlagen errichtet. Zum Jahresende 2015 produzierten 937 Windkraftanlagen sauberen Strom. Aktuell erleben wir einen massiven Einbruch bei Genehmigungen und Genehmigungsanträgen, so dass das Ziel des Energiekonzepts in weite Ferne rückt. Zugleich zeigt ein Blick nach Ost- und Norddeutschland das Bayern leichtfertig auf wichtige Wertschöpfungschancen für seine Kommunen verzichtet, indem der Ausbau der Windenergie zum Erliegen kommt“, so Raimund Kamm, Landesvorsitzender Bundesverband WindEnergie Bayern.

Bundesnetzagentur erteilt Zuschläge in der vierten PV-Ausschreibungsrunde

Homann: „Auch Vierte Ausschreibungsrunde ist von großem Wettbewerb gekennzeichnet“

Die Bundesnetzagentur hat im Rahmen der Ausschreibung für Photovoltaik-Freiflächenanlagen heute 21 Gebote mit einem Gebotsumfang von 128.000 Kilowatt bezuschlagt.

„Die Möglichkeit, Gebote für Projekte auf Ackerflächen in benachteiligten Gebieten abgeben zu können, haben viele Bieter genutzt. Dies hat zu einer erneuten Senkung des Preisniveaus geführt“, sagte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. Von den Geboten, die einen Zuschlag erhalten haben, bezogen sich zehn auf Ackerflächen in benachteiligten Gebieten; damit ist das Kontingent für dieses Jahr ausgeschöpft. Diese zehn Gebote haben einen Umfang von 70 Megawatt, insgesamt war ein Umfang von 100 Megawatt an Zuschlägen auf Ackerflächen möglich gewesen. „Die auf Ackerflächen bezuschlagte Gebotsmenge war damit kleiner als erwartet“, so Homann weiter.

App zur Solarenergie in Deutschland gestartet

Neue App PV Deutschland macht die Leistung der Photovoltaik auf dem iPad sichtbar

Die cdw Stiftungsverbund gGmbH hat eine App zur Stromerzeugung aus Solarenergie gestartet, mit der die aktuelle Photovoltaik-Leistung in Deutschland bis auf die regionale Ebene verfolgt werden kann. Ergänzend ermöglicht die kostenfreie App dem Nutzer, die wichtigsten Wetterdaten deutschlandweit und am eigenen Standort in Echtzeit und als Prognose einzusehen.

Wieviel Leistung erzeugen die Photovoltaik-Anlagen gerade in Deutschland? Wie hoch ist eigentlich die erzeugte Leistung der Photovoltaik in meiner Region und welchen Anteil hat diese an der deutschlandweiten Erzeugung? Und wie verteilt sich überhaupt die Einspeisung der Solarenergie über den Tag hinweg? Eine neue App gibt Antworten auf diese und weitere Fragen:

Europäische Windbranche stellt sich neu auf: Francesco Venturini Präsident von WindEurope

Die Europäische Windenergiebranche tritt künftig unter dem Label WindEurope auf. Die Windenergie trägt inzwischen mehr als 11% des europäischen Strommarktes. Die Branche generiert jährlich 67 Milliarden Euro Umsatz und unterstreicht mit einem hohen Exportanteil ihre Leistungskraft.

Mehr als 250.000 Arbeitsplätze bietet die aufstrebende Industrie in Europa. Nachdem die Branche die letzten Jahre als European Wind Energy Association (EWEA) in Brüssel für den Ausbau der Windenergie, kluge Rahmensetzungen und verbindliche Ausbau- wie Klimaschutzziele warb, will sie nun selbstbewusst als WindEurope die Interessen der wachsenden Industrie vertreten.

Wenig genutzte Drehfunkfeuer (VOR und DVOR) behindern Ausbau der Windenergie

Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht. „Bundesweit waren in vergangenen Jahr insgesamt 799 Windkraftanlagen mit 2.333 MW durch Belange der Deutschen Flugsicherung rund um die Drehfunkfeuer (VOR und DVOR) blockiert. In der überwiegenden Zahl der Fälle ließen sich technische Lösungen finden, um einen geordneten Betrieb von Windkraftanlagen und Drehfunkfeuer zu gewährleisten.

Anders als die militärische Flugsicherung versperrt sich die DFS allerdings derartigen Lösungen und zwingt Investoren und Genehmigungsbehörden in gerichtliche Auseinandersetzungen. Jetzt muss sich das oberste Verwaltungsgericht in Leipzig mit der komplexen Materie die technisch wie politisch lösbar wäre befassen. Dies ist nach wie vor ein unhaltbarer Zustand“, kritisierte Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie.

BUND und LEE NRW fordern naturverträgliche Energiewende

Der NRW-Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der LEE NRW setzen sich gemeinsam für den naturverträglichen Ausbau der Windenergie in Nordrhein-Westfalen ein. Bei einem Treffen der Verbandsspitzen konnten im Hinblick auf das aktuell diskutierte Landesnaturschutzgesetz auch in einzelnen wichtigen Punkten Übereinstimmungen erzielt werden. Außerdem kritisieren beide Verbände die schädlichen Auswirkungen der geplanten Änderungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) auf das Erreichen der NRW-Klimaschutzziele.

„Mit unserer Kritik am vorgeschlagenen Mindestziel von 15 Prozent Biotopverbundfläche im Landesnaturschutzgesetz fordern wir nicht etwa die Aufhebung bestehender Bereiche zum Schutz der Natur in NRW“, stellte Andreas Lahme, Vorsitzender des LEE NRW, klar. „Vielmehr gilt es genau zu prüfen, wieviel Prozent der Landesfläche aktuell bereits tatsächlich als entsprechende Biotopverbundflächen ausgewiesen wurden. Diese müssen geschützt bleiben.“ Zudem habe der LEE NRW auch keine Vorbehalte gegen den geplanten Nationalpark Teutoburger Wald/Senne.

Die Bundesregierung sabotiert den Kampf gegen die Klimakatastrophe

Längst ist Deutschland nicht mehr Vorreiter bei Klimaschutz und Erneuerbaren Energien. Der neue Referentenentwurf für das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2016) wird den Ausbau der Erneuerbaren Energien noch mehr verkomplizieren und behindern als seine letzten drei Vorgänger. Eigeninitiative engagierter Bürger wird in Bürokratie erstickt. Wer zum Beispiel künftig ein Windrad bauen will, soll sich in einem aufwendigen Ausschreibungsverfahren mit genehmigungsreifen Unterlagen bewerben müssen und riskiert die Ablehnung. Die Zunahme neuer Anlagen wird damit noch stärker gedeckelt, so der Plan. Wenn er umgesetzt wird, dauert der Ausstieg aus Atom und Kohle noch 200 Jahre. Damit sabotiert das Wirtschaftsministerium die Versprechen, die Deutschland auf der Klimakonferenz in Paris gemacht hat: Die rasche Dekarbonisierung der Wirtschaft.

Neue Studie zeigt: Bürgerenergie durch Ausschreibungen bedroht

Die ab 2017 geplanten Ausschreibungen für die Windenergie an Land drohen Bürgerwindakteure zu benachteiligen und verzerren die derzeit ausgeglichenen Wettbewerbsbedingungen zugunsten finanzstarker Akteure. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die die World Wind Energy Association (WWEA) und der LEE NRW am 22. März 2016 in Düsseldorf veröffentlicht haben. So bewerten alle in der Studie befragten Bürgerwind-Experten die Umstellung auf Ausschreibungen als negativ bis sehr negativ, während die bestehende feste Einspeisevergütung als zentrales Kriterium für den bisherigen Erfolg der Bürgerenergie gilt.

„Die Ergebnisse zeigen deutlich die Verunsicherung, die das geplante Ausschreibungsmodell mit sich bringt. Bürgerenergieprojekte sichern als zentraler Bestandteil einer verbrauchernahen Energiewende die Akzeptanz regenerativer Energien vor Ort. Die seit vielen Jahren bewährte feste Einspeisevergütung lieferte dabei für Bürgerenergieprojekte ein solides Fundament. Statt dieses nun wegzubrechen, sollten Bürgerenergieprojekte deshalb auch künftig konsequent von den Ausschreibungen ausgenommen werden“, forderte Jan Dobertin, Geschäftsführer des LEE NRW.

Bei den Ausschreibungen für die Windenergie an Land, denen der LEE NRW grundsätzlich mit großen Vorbehalten gegenübersteht, bieten Akteure bundesweit um eine festgelegte Menge an Erzeugungskapazität. Insbesondere kleinere bürgergetragene Projekte haben gegenüber großen Projektierungsunternehmen deutliche Nachteile, weil sie durch umfangreiche finanzielle Vorleistungen erheblich höhere Risiken tragen und Kosten eines eventuell gescheiterten, weil einzigen Projektes nicht auf andere Projekte umlegen können. So haben internationale Erfahrungen mit Ausschreibungen gezeigt, dass deren Umsetzung regelmäßig auch zu einer hohen Konzentration der Marktakteure geführt hat.

Neues Gutachten: Derzeitige Schutzradien um seismologische Stationen fachlich nicht begründbar

Die im neuen NRW-Windenergieerlass vorgesehene Beteiligungspflicht des Geologischen Dienstes an Genehmigungsverfahren für Windenergieanlagen führt aktuell zu erheblichen Verzögerungen geplanter Projekte. Ein neues Gutachten bestätigt, dass die pauschalen Schutzradien um seismologische Stationen vielfach fachlich nicht begründbar sind.

Der jüngst novellierte NRW-Windenergieerlass legt fest, dass der Geologische Dienst in Nordrhein-Westfalen an Planungs- und Genehmigungsverfahren für Windenergieanlagen im Umkreis von zehn Kilometern um eine seismologische Messstation zwingend zu beteiligen ist. Der Geologische Dienst soll dabei eine Einzelfallprüfung durchführen, die zeigt, ob die Errichtung und der Betrieb einer Windenergieanlage eine Messstation beeinträchtigen könnten.

Kurzanalyse zu geplantem neuen Referenzertragsmodell online

Das Bundeswirtschaftsministerium hat mit den Eckpunktepapieren aus Dezember 2015 und Februar 2016 zur EEG Novelle 2016 eine Neudefinition des Referenzstandorts eingeführt und Verhältnisfaktoren dargestellt, die dazu dienen sollen, den Zuschlagswert in Abhängigkeit von der Standortqualität in die Vergütungshöhe (bzw. den anzulegenden Wert) umzuwandeln.

Aktuell wird diskutiert, wie die Verhältnisfaktoren auszulegen sind, um den Zubau an Standorten aller Standortqualitäten zu ermöglichen. Hierzu legt der Bundesverband WindEnergie jetzt eine Kurzanalyse der Deutschen WindGuard vor, die die Verhältnisfaktoren für die Ermittlung der anzulegenden Werte in einem Ausschreibungssystem mit einstufigem Referenzertragsmodell berechnet.

Onshore-Windenergie: Branche investiert verstärkt im europäischen Ausland

Die Erneuerbare-Energien-Branche ist ungeachtet des ab 2017 geltenden Ausschreibungsverfahrens optimistisch und sieht vor allem Chancen im europäischen Ausland. Nach einer positiven Bilanz für 2015 erwarten die Unternehmen auch für das laufende Geschäftsjahr weiter steigende Umsätze. Das ist das Ergebnis der Marktexpertise „Erneuerbare Energien 2016“ der HSH Nordbank, für die Anfang 2016 gut 80 Unternehmen aus der Erneuerbare-Energien-Branche befragt wurden.

Gemäß der Novelle 2016 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) gilt ab 2017 nicht mehr die feste Vergütung. Die Fördersätze für alle wesentlichen Erneuerbare-Energien-Anlagen – so auch für neue Onshore-Windenergieanlagen – werden dann in einem wettbewerblichen Ausschreibungsverfahren zwischen den Anlagenbetreibern ermittelt. Damit will die Bundesregierung das System der staatlich festgelegten Einspeisevergütung für Strom aus Erneuerbaren Energien ersetzen und die Kosten der Energiewende senken.

EEG-Reform: LEE NRW begrüßt heutigen Antrag der Regierungsfraktionen zur Sicherung des nordrhein-westfälischen Windenergiezubaus

SPD und Grüne fordern Anhebung des Ausschreibungsvolumens, einen fairen Wettbewerb für alle Bundesländer sowie Ausnahmen für kleinere Windenergieprojekte in Bürgerhand – LEE NRW: Antrag soll als Basis dafür dienen, unter Leitung der nordrhein-westfälischen Ministerpräsidentin eine gemeinsame Position der mittel- und süddeutschen Bundesländer gegenüber der Bundesregierung zu formulieren

Düsseldorf, 16. März 2016 – Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) begrüßt ausdrücklich den Antrag von SPD und Grünen zum weiteren Ausbau der Windenergie in Nordrhein-Westfalen, der heute im nordrhein-westfälischen Landtag beraten wird. In ihrem Antrag fordern die Regierungsfraktionen eine Anhebung des bundesweiten jährlichen Ausschreibungsvolumens auf 2.500 Megawatt netto, ein fair ausgestaltetes Auktionsverfahren, bei dem auch Standorte im Binnenland einen Zuschlag erhalten können, sowie umfangreichere Ausnahmeregelungen für kleinere Windenergieprojekte.

„Ein bundesweites Ausschreibungsvolumen von 2.500 Megawatt netto ist eine wichtige Grundlage dafür, dass NRW überhaupt eine Chance hat, seine Ausbauziele bei den Erneuerbaren Energien in den nächsten zehn Jahren zumindest annähernd zu erreichen. Wir finden es sehr erfreulich, dass sich die Regierungsfraktionen im Landtag mit ihrem Antrag klar zu diesen Zielen bekennen und Änderungen an den derzeitigen EEG-Plänen einfordern“, sagte Jan Dobertin, Geschäftsführer des LEE NRW.

Ausbau der Windenergie in Brandenburg geht zurück – BWE erwartet künftig mehr Kontinuität auf niedrigerem Niveau

Potsdam/Berlin. Pressemitteilung des BWE-Landesverbandes Berlin/Brandenburg. Der Ausbau der Windenergie in Brandenburg fand 2015 auf einem niedrigeren Niveau als im Vorjahr statt. Insgesamt wurden 2015 148 Anlagen mit einer Leistung von knapp 400 Megawatt (MW) neu errichtet. Das sind fast ein Viertel Anlagen weniger als 2014. „Dennoch sind wir mit der Zahl der Aufstellungen zufrieden, weil sie etwas über dem Mittel der vergangenen vier Jahre von 350 MW jährlich liegt“, erklärt Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des Landesverbandes Berlin / Brandenburg im BWE.

Allerdings schöpfe Brandenburg beim Ersatz alter durch neue, leistungsfähigere Anlagen sein Potenzial noch nicht aus. „Hier Anreize zu setzen ist auch Aufgabe der Landespolitik. Denn so ließen sich die Energiepolitischen Ziele bis 2030 mit vergleichsweise wenigen Windenergieanlagen erreichen“ so Glahr.

BWE-Präsident fordert höhere Ökostromziele, einen Kohleausstiegsplan und Schnittstellen zu den Sektoren Wärme und Verkehr

In einem Gastkommentar für energate, dem Informations- und Kommunikationsdienstleister für Energiethemen, hat BWE-Präsident Hermann Albers seine Sorge im Hinblick auf die Gestaltung des neuen EEG 2016 zum Ausdruck gebracht.

Das Bundeswirtschaftsministerium setze anstatt auf den bewährten EEG-Mechanismus zukünftig auf Ausschreibungen und gefährde durch diesen Systemwechsel Akzeptanz und Bürgerbeteiligung. Trotz der Beschlüsse von Paris solle an der Zielmarke von 45 Prozent Ökostromanteil bis 2025 festgehalten werden. Albers befürchtet daher einen Stopp der Energiewende, wenn hier nicht deutlich nachgebessert wird. Volkswirtschaftlich sei dies kontraproduktiv, gingen doch die Investitionen aller Marktakteure inzwischen in Richtung erneuerbare Energien.

BWE-Anlegerbeirat: „Keine Benachteiligung von Pionier-Anlegern bei der Modernisierung der Stromerzeugung!“

Es besteht Zustimmung zu der Kernaussage des Bundeswirtschaftsministeriums insofern, dass Bürgerenergiegesellschaften durch das geplante Ausschreibungssystem für neue Ökostrom-Anlagen nicht benachteiligt werden dürfen. Deshalb bedarf es klarer Regeln im EEG, um die Akteuersvielfalt im Kreis der Investoren zu bewahren, die in der Vergangenheit und gegenwärtig stark durch Bürgerengagement getragen wird.

Bürger aus ganz Deutschland haben in der Anfangszeit des EEG durch ihre Investitionen den Aufbau der Windenergie getragen, wenn nicht überhaupt erst ermöglicht. Dabei haben sie auch auf Technik gesetzt, die noch nicht den heute üblichen Reifegrad hatte. Die durch diese Bürger aus ganz Deutschland getragenen Gesellschaften haben dezentral investiert und die Investoren sind heute im BWE die größte Mitgliedergruppe, die den Bürgerenergiegedanken als Pioniere leben und in sich tragen. Die Umsetzung und Akzeptanz der Energiewende wird durch diese Pioniere am besten gewährleistet.

Übergabe des Bürgerenergie-Appells zeigt: Politik hat Bürgerenergie noch immer nicht verstanden

Im Namen von 3000 UnterstützerInnen, darunter rund 650 Bürgerenergiegesellschaften, hat das Bündnis Bürgerenergie gestern den Appell „Ausschreibungen für Bürgerenergie? Nicht mit uns!“ in Karlsruhe an Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel übergeben. Auf diesem Wege sollte Herr Gabriel an sein Versprechen gegenüber der Bürgerenergie zur Erhaltung der Akteursvielfalt erinnert werden.

EEG-Novelle 2016 – Folgen eng begrenzter Ausschreibungen für den Industriestandort berücksichtigen.

Lesen Sie hier die Gemeinsame Erklärung der deutschen Windindustrie:

Anknüpfend an den sogenannten „Wismarer Appell“ und mit Sorge um die Folgen für den Windindustriestandort Deutschland sehen die Verfasser die Vorschläge zur Einengung der Ausschreibungsmengen für Windenergieanlagen auf Basis einer kleinteiligen Formel in den Eckpunkten für das EGG 2016. Wir befürchten strukturelle Verwerfungen in der gerade auch international erfolgreichen deutschen Windindustrie. Bereits der Wechsel in ein Ausschreibungsdesign zur wettbewerblichen Vergütungsfestlegung stellt einen herausfordernden Schritt dar, der nun durch weitere Unsicherheiten belastet wird.

Eine restriktive, kaum kalkulierbare Mengensteuerung würde zu Lasten des Standorts Deutschland gehen.

Ohne das Vorliegen relevanter Erfahrungen mit Ausschreibungen, soll der Windenergie-Ausbau künftig kleinteilig gesteuert werden. Die vorgeschlagene Formel zur Mengensteuerung würde die Windenergie zu voraussichtlich stark schwankenden Ausschreibungsmengen auf niedrigem Niveau führen. Real würden damit Investitionsentscheidungen in signifikantem Ausmaß verhindert. Dabei sichert erst ein ausreichendes und kontinuierliches Ausbauvolumen Investitionen in innovative Technologien und Fertigungsprozesse, und damit nachhaltige Kostensenkungen.

Die Einengung des Heimatmarktes lässt sich nicht kurzfristig in anderen Regionen kompensieren. Nachgelagerte Lieferketten würden durch sinkenden Zubau nachhaltig verändert, so dass in einzelnen Bereichen die Wertschöpfung nicht mehr am Standort Deutschland stattfinden würde.

Referentenentwurf für EEG Novelle gefährdet Mittelstand, untergräbt Akzeptanz und stellt Exportstärke infrage

Bundesregierung muss nachbessern. „Die im EEG angelegte Degression sowie die dort verankerten marktwirtschaftlichen Instrumente machen alle Ziele der Bundesregierung mit einer einfachen Fortschreibung des EEG erreichbar. Dagegen stehen wir nun vor einem Systembruch, der die akzeptanzfördernde breite Investorenbeteiligung gefährdet und die erfolgreiche Windindustrie massiv verunsichert.

Drei Monate liegen zwischen den Eckpunkten des Bundeswirtschaftsministeriums und der jetzt gestarteten Ressortabstimmung zur EEG Novelle 2016. Wir sehen, dass es gegenüber den Eckpunkten erste sinnvolle Korrekturen gibt. Diese tragen allerdings den Erfordernissen einer erfolgreichen Fortsetzung der Energiewende nicht ausreichend Rechnung“, so Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie, in einer ersten Reaktion auf den bekannt gewordenen Referentenentwurf zur Novelle des EEG 2016, in denen das Ausschreibungssystem für Wind an Land im Mittelpunkt steht.

Deutschland verfehlt Klimaschutzziele – BEE fordert Anhebung des EE-Deckels

Die Studienergebnisse des renommierten Energie-Experten Dr. Joachim Nitsch sind eindeutig: Die Bemühungen der Bundesregierung beim Klimaschutz werden den jüngsten Beschlüssen des Klimaschutzgipfels von Paris bei weitem nicht gerecht.

Die Studienergebnisse des renommierten Energie-Experten Dr. Joachim Nitsch sind eindeutig: Die Bemühungen der Bundesregierung beim Klimaschutz werden den jüngsten Beschlüssen des Klimaschutzgipfels von Paris bei weitem nicht gerecht.

Wenn es weitergeht wie bisher, dann

– kann Deutschland seine Treibhausgasemissionen bis 2020 nur um 32% gegenüber 1990 mindern und wird damit sein Reduktionsziel von 40% deutlich verfehlen;

– wird Deutschland bis 2050 nur eine Treibhausgasminderung von 58% statt der erforderlichen 95% erreichen.

Für die Umsetzung der COP21-Beschlüsse von Paris wäre jedoch bis 2025 ein Anteil Erneuerbarer Energien von mindestens 60% am Bruttostromverbrauch erforderlich.

Netzausbau: Energiewende in NRW darf nicht ausgebremst werden

Der LEE NRW fordert umfangreiche Änderungen an den aktuellen Prognosen der Übertragungsnetzbetreiber für den künftigen Netzausbaubedarf in Deutschland. In seiner Stellungnahme zum „Szenariorahmen 2030“ kritisiert der LEE NRW insbesondere die für Nordrhein-Westfalen viel zu niedrig angesetzten Zubaumengen von Wind- und Solarenergie, die einen inadäquaten Netzausbau sowie einen insgesamt stark verlangsamten Ausbau Erneuerbarer Energien zur Folge haben könnten.

„Das aktuelle Leitszenario sieht für das Jahr 2030 einen Windenergieausbau in NRW von 7,7 Gigawatt vor, während allein bis 2025 ein Ausbau auf 11,5 Gigawatt nötig wäre, um die NRW-Landesziele zu erreichen. Damit bleibt der neue Szenariorahmen für 2030 sogar hinter den Annahmen des derzeitigen Netzentwicklungsplans zurück, der auch schon nur einen Zubau von 8,1 Gigawatt bis 2025 vorgesehen hat“, kritisierte Jan Dobertin, Geschäftsführer des LEE NRW. Der LEE NRW forderte die NRW-Landesregierung deshalb auf, gegen die Annahmen im Szenariorahmen klar Stellung zu beziehen, um einen weiterhin zügigen Ausbau regenerativer Energien in NRW sicherzustellen und das Ziel der Landesregierung, bis 2025 mindestens 30 Prozent des Strombedarfs durch Erneuerbare Energien zu decken, im Netzentwicklungsplan abgebildet zu sehen.

Alle zwei Jahre erstellen die vier Übertragungsnetzbetreiber einen Szenariorahmen, der den Bedarf des künftigen Netzausbaus in Deutschland ermitteln soll. Auf Grundlage des Szenariorahmens sowie den Stellungnahmen verschiedener Akteure erstellt die Bundesnetzagentur den Netzentwicklungsplan, der den weiteren Übertragungsnetzausbau in Deutschland regelt.

Schleswig-Holstein droht zum Windenergiemuseum zu verkommen

Kein anderes Bundesland legte in den beiden vergangenen Jahren so viele Windenergieanlagen still wie Schleswig-Holstein. Trotzdem sind noch rund 450 Turbinen am Netz, die älter sind als zwanzig Jahre.

Husum. Veraltete Windkraftanlagen durch effizientere Modelle zu ersetzen („Repowering“), ist wirtschaftlich und energiepolitisch vielfach sinnvoll. Allerdings werden hierfür in Schleswig-Holstein derzeit kaum noch Genehmigungen erteilt, kritisiert der Landesverband WindEnergie Schleswig-Holstein.

Nach einer aktuellen Studie der „Fachagentur Windenergie an Land“, liegt die durchschnittliche Betriebsdauer einer schleswig-holsteinischen Windenergieanlage bei 17,5 Jahren – und damit ein knappes Jahr über dem Bundesdurchschnitt. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass Schleswig-Holstein zu den Pionieren der Windenergiebranche zählt. Daher stehen hier noch viele Anlagen der ersten Generation.

Insofern ist der Modernisierungsbedarf hier besonders hoch. Und obwohl kein anderes Bundesland in den vergangenen zwei Jahren mehr Windkraftanlagen stillgelegt hat als Schleswig-Holstein, befinden sich noch 450 Turbinen am Netz, die älter als 20 Jahre sind. „Schleswig-Holstein darf nicht zum Museum der Windbranche werden“, warnt der Verbandsvorsitzende Reinhard Christiansen.

Norddeutschland und Energie-Verbände fordern Absicherung der dezentralen Energiewende

Eine breite Koalition zwischen Energie-Verbänden und Politik will die drohenden Einschnitte in der anstehenden Novellierung des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) verhindern. Auf einer Tagung des BEE und des Bundesverbands WindEnergie zum künftigen Ausschreibungssystem des EEG forderte BEE-Vorstand Jan Hinrich Glahr: „Die weite Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, von Landwirten, Bürgerenergieprojekten, Kommunen und Genossenschaften am Ausbau erneuerbarer Energien ist Basis der Akzeptanz der Energiewende. Diese Basis darf mit dem Umstieg auf Ausschreibungen nicht zerstört werden. Deshalb erwarten wir, dass die Bundesregierung die von der Europäischen Kommission ausdrücklich aufgezeigten Ausnahmen für kleine Akteure berücksichtigt.“

Solarstromausbau in den Bundesländern: Ostländer stemmen sich gegen den Trend

Einspeisemanagement und Stromspeicher stabilisieren die Netze

Der Ausbau der Photovoltaik in Deutschland ist im Jahr 2015 weiter deutlich zurückgegangen. Doch es gibt auch erfreuliche Ausnahmen, die sich gegen den Trend stemmen. So wurde in den ostdeutschen Ländern Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen etwas mehr Leistung installiert als im Jahr zuvor. Mecklenburg-Vorpommern konnte die Ausbauzahlen nahezu konstant halten. Das zeigen aktuelle Daten der Bundesnetzagentur zum Ausbau der Photovoltaik (PV) in den Bundesländern, die nun im Bundesländer-Portal der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) www.foederal-erneuerbar.de verfügbar sind.

Windenergieausbau in Südwestfalen blockiert

Olsberg. Durch Stau bei den Projektanträgen werden die Klimaschutzziele der Landesregierung voraussichtlich weit verfehlt. Im Jahr 2015 sind in Südwestfalen nur 12 neue Windenergieanlagen (WEA) in Betrieb genommen worden. Damit verfehlt die Region wie schon im Vorjahr deutlich die notwendigen Ausbauzahlen, um die Klimaschutzziele der nordrhein-westfälischen Landesregierung zu erreichen.

Errichtet wurden alle neuen Anlagen im Kreis Soest. Dagegen sind in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe sowie im Märkischen Kreis und im Hochsauerlandkreis im vergangenen Jahr keine WEA in Betrieb genommen worden. Ziel der nordrhein-westfälischen Landesregierung ist es, bis 2020 15 Prozent des in NRW verbrauchten Stroms über die Windenergienutzung abzudecken. Dafür müssten allein in Südwestfalen 1.000 WEA Strom ins Stromnetz einspeisen.

Keine Ausschreibungspflicht für Bürgerwindprojekte im neuen EEG!

Der LEE NRW fordert, kleinere Bürgerenergieprojekte im neuen Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) grundsätzlich von der Ausschreibungspflicht zu befreien. Die Sonderregeln für Bürgerwindprojekte, die das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) in einem Eckpunktepapier vom 15. Februar 2016 vorgestellt hat, kritisiert der LEE NRW dabei als völlig unzureichend. „Selbst wenn es grundsätzlich zu begrüßen ist, dass das BMWi nun erstmals auch Ausnahmeregeln für Bürgerenergieakteure im neuen EEG vorgelegt hat, sind die konkreten Vorschläge letztlich bloß Augenwischerei. Denn auch mit diesen Sonderregeln befinden sich Bürgerwindprojekte künftig in einem unfairen Wettbewerb mit finanzkräftigen Großinvestoren. Wenn wir die Akteursvielfalt der Energiewende sichern wollen, dann müssen Bürgerenergieprojekte von den geplanten Ausschreibungen ausgenommen werden und weiterhin die feste Einspeisevergütung erhalten, die sich seit vielen Jahren bewährt hat“, sagte Jan Dobertin, Geschäftsführer des LEE NRW.

EEG-Eckpunktepapier vom BMWi aktualisiert

Der Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Rainer Baake, hat ein Konzept des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) »zum Erhalt der Akteursvielfalt bei der Umstellung der Förderung für erneuerbare Energien auf Ausschreibungen« vorgestellt. Durch den Systemwechsel sollten »die erneuerbaren Energien stärker an den Markt herangeführt und der künftige Ausbau planvoll gestaltet werden«. Zugleich solle die Akteursvielfalt in der erneuerbare Energien-Branche erhalten bleiben. Das Konzept sehe vor, dass »bestimmte lokal verankerte Bürgerenergiegesellschaften leichter an den Ausschreibungen teilnehmen« könnten, heißt es in einer Mitteilung. Dies betrifft insbesondere Ausschreibungen für Windkraftanlagen. Die Teilnahmevoraussetzungen für diese Gesellschaften würden gesenkt und »im Gegensatz zu den anderen – häufig größeren – Akteuren bereits vor der Erteilung einer Genehmigung für eine Windkraftanlage und unter erleichterten finanziellen Bedingungen ein Gebot im Rahmen der Ausschreibung abgeben«.

Erneuerbare-Energien-Richtlinie muss verbindliche Rahmenbedingungen schaffen

Die novellierte Erneuerbare Energien-Richtlinie muss verbindliche Rahmenbedingungen für Investoren garantieren, um die Energiewende auch auf europäischer Ebene zum Erfolg zu bringen und um die ehrgeizigen Klimaschutzziele von Paris zu erfüllen. Die nationalen Fördersysteme und der Einspeisevorrang Erneuerbarer Energien müssen daher unbedingt erhalten bleiben. Die Novellierung bietet außerdem die Chance, die Ausbauziele für Erneuerbare Energien anzuheben und an die Klimaschutzziele anzupassen“, so Dr. Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE).

Europa: Windenergie baute in 2015 mehr Kapazitäten zu als jede andere Technologie

Mit 12,8 GW angeschlossener Leistung in 2015 machte Windenergie 44 % gesamten neu zugebauten Energieerzeugungskapazität in den 28 EU-Mitgliedstaaten aus. 9.766 MW davon entfielen auf Wind Onshore- und 3.034 MW auf Wind Offshore-Anlagen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg der neu installierter Kapazität von 6,3%. Die kumulierte Kapazität zum Ende des Jahres 2015 betrug 142 GW, womit Windenergie 11,4 % des europäischen Stromverbrauchs abdeckte.

„Diese Zahlen verdeutlichen die Rolle von Wind als treibende Kraft der europäischen Energiewende. Windenergie macht ökonomisch Sinn und leistet einen beträchtlich Beitrag zur europäischen Energiesicherheit und zu den europäischen Wettbewerbszielen.“, so Giles Dickson, CEO des Europäischen Windenergieverbandes (EWEA).

Die Erneuerbaren insgesamt installierten in 2015 Erzeugungseinheiten mit einer Kapazität von 22,3 GW und stellten damit 77 % der neu installierten Leistung aller Technologien.

Windbranche in Schleswig-Holstein: Druck von zwei Seiten

Windmüller zwischen Ausbau-Moratorium des Landes und neuem EEG

HUSUM – Obwohl allein in Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr rund 350 Windkraftanlagen mit einer Leistung von insgesamt 1,5 Gigawatt neu gebaut wurden, treiben Zukunftssorgen die Planer und Betreiber von Windparks im Norden um. Das zeigte sich während der 8. Mitgliederversammlung des Branchenclusters windcomm schleswig-holstein e. V. im Husumer NordseeCongressCentrum. Ab dem kommenden Jahr soll die Vergütung für Strom aus Windkraft über Ausschreibungen geregelt werden, doch die genauen Bedingungen sind noch unklar: Werden kleinere Projekte mit bis zu 6 Anlagen von den Ausschreibungen ausgenommen (De-Minimis-Regelung)? Wird die Vergütung an windschwachen Standorten durch ein Rechenmodell (Referenzertragsmodell) höher sein als an der Küste, sodass sich dort der Bau neuer Windkraftanlagen eher lohnt als am windhöffigen und damit kosteneffizienterem Küstenstandort?

Berlin wird im März 2016 erneut Hauptstadt der globalen Energiewende

Zweiter „Berlin Energy Transition Dialogue“ ermutigt zu Investitionen in Erneuerbare Energien und Energieeffizienz

Nach den Klimaverhandlungen in Paris (COP 21) zeigt sich einmal mehr, dass eine Energiewende hin zu Erneuerbaren Energien und mehr Energieeffizienz ein wirksames Instrument gegen den Klimawandel ist. Die Energiewende „made in Germany“ beweist zudem, wie sich erfolgreiche Klimapolitik mit Wirtschaftspolitik verbinden lässt.

Um Wege aufzuzeigen, wie COP21 durch den Ausbau Erneuerbarer Energien umgesetzt werden kann, veranstaltet die Bundesregierung daher am 17. und 18. März 2016 in Partnerschaft mit dem Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) die zweite internationale Energiewende-Konferenz, den Berlin Energy Transition Dialogue 2016. Unter dem Motto „towards a global Energiewende“ wird die Konferenz im Auswärtigen Amt von den Bundesministern Frank-Walter Steinmeier und Sigmar Gabriel eröffnet. Die Konferenz ist die wichtigste politische Veranstaltung der Bundesregierung zum internationalen Erfahrungsaustausch über erfolgreiche Energiewende-Strategien und die einzige in enger Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft.

„Der Erneuerbare Energien-Branche kommt in diesem Dialog zwischen Industrie und Politik eine wichtige Rolle zu: Sie liefert das Know-how und die Technologien, die die Suche nach effizienten Lösungen für den Umbau unserer weltweiten Energiewirtschaft erleichtern. Den Erfolg dieses Dialog-Formats zeigte die Auftaktveranstaltung im März 2015: Knapp 1.000 Besucher aus 67 Staaten, 25 Minister und Staatssekretäre aus dem Ausland, dazu drei Bundesminister sowie viele Unternehmensvorstände nahmen teil“, so Dr.-Ing. E.h. Fritz Brickwedde, Präsident des BEE.

EEG 2016: Energiewende braucht kräftigen bundesweit ausgewogenen Windenergiezubau

Bei der geplanten Umstellung der Ökostromförderung auf wettbewerbliche Ausschreibungen im Rahmen des neuen Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) fordert der LEE NRW einen weiterhin kräftigen und bundesweit ausgewogenen Ausbau der Windenergie an Land und warnt vor einer übermäßigen Konzentration von Windenergieanlagen auf wenige windstarke Standorte in Deutschland. Die am 27. Januar 2016 veröffentlichten Zahlen des Bundesverbandes Windenergie (BWE), wonach NRW mit 421 Megawatt im Bundesvergleich den zweithöchsten Windenergiezubau im Jahr 2015 aufweist, bestätigen laut LEE NRW den aktuellen Aufwärtstrend in Nordrhein-Westfalen. Dieser dürfe jetzt jedoch nicht wieder umgekehrt werden.

„Klar ist: Die Standortqualität für eine Windenergieanlage ergibt sich heutzutage nicht allein aus den Windverhältnissen und den daraus resultierenden Erzeugungspreisen. Dies würde in dem jetzt geplanten Ausschreibungsverfahren den weiteren Ausbau der Windenergie regional stark eingrenzen und in anderen Bereichen des Energiesystems zu erheblichen Mehrkosten und Problemen führen. Vielmehr brauchen wir einen deutschlandweit ausgewogenen und kontinuierlichen Ausbau der Windenergie, um die Energiewende erfolgreich umzusetzen“, sagte Jan Dobertin, Geschäftsführer des LEE NRW.

Windenergie an Land: Analyse deutscher Markt 2015

Erfolgreicher Windenergie-Ausbau, doch EEG-Novelle verunsichert Industrie. 2015 war mit 3.535,8 Megawatt Netto-Ausbau das zweitstärkste Jahr für den Onshore-Windenergieausbau in Deutschland. Doch der Entwurf des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2016 löst sich von den verbindlichen Ausbaupfaden und will die Windenergie an Land mit jährlich schwankenden Ausschreibungsmengen steuern. Das verunsichert Hersteller und Betreiber.

VDMA Power Systems und BWE fordern die Regierung auf, das EEG 2016 und den Klimaschutzplan 2050 aufeinander abzustimmen. Maßnahmen zur Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität müssten berücksichtigt werden. Es sei zudem nötig, das Ausschreibungsvolumen der Onshore-Windenergie über 10 Jahre zu glätten.

Das vergangene Jahr war ein gutes für die Windenergie an Land: Die Branche konnte in Deutschland 3.535,8 Megawatt netto zusätzlich installieren, wie die Deutsche WindGuard im Auftrag von Bundesverband Windenergie e.V. (BWE) und VDMA Power Systems ermittelt hat. Dies ist ein guter Zubau. Verglichen mit dem Vorjahr (4.385,9 Megawatt), als Vorzieheffekte und neue Flächenausweisungen einen Rekordzubau bewirkten, ist der Nettozubau um 19 Prozent gesunken, bleibt aber auf hohem Niveau. Die Marktanalyse erfasst den Abbau von Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von etwa 195,2 Megawatt, im Vergleich zum Jahr zuvor (364,4 Megawatt) ein Rückgang von 46 Prozent. Die Analyse verzeichnet den Ersatz in so genannten Repowering-Projekten mit einem Volumen von 484,1 Megawatt. Damit lag Ende 2015 die kumulierte installierte Windenergieleistung Deutschlands bei 41.651,5 Megawatt. In dem starken Windjahr wurden mit 78 Terrawattstunden rechnerisch 20 Millionen Haushalte versorgt und 12 Prozent des Bruttostromverbrauchs Deutschlands gedeckt.

Neue NRW-Studie: Experten werten Ausschreibungen als großes Risiko für Bürgerenergie

Die ab 2017 geplanten Ausschreibungen für die Windenergie an Land sind laut Bürgerwind-Experten ein großes Risiko für die Bürgerenergiewende. Das ist das Zwischenergebnis einer von der Stiftung Umwelt und Entwicklung und der Stiftung für Internationale Begegnung der Sparkasse in Bonn geförderten Studie, die die World Wind Energy Association (WWEA) und der LEE NRW am 26. Januar 2016 bei einem Symposium in Bonn vorgestellt haben. Danach erwarten die in der Studie befragten Bürgerwind-Experten nicht, dass der Umstieg von einer festen Vergütung auf Ausschreibungen im neuen Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) mit einer fairen Preissetzung einhergehen wird, die Kosten auf Dauer sinken werden oder dass ein wettbewerbliches Ausschreibungssystem die Akteursvielfalt der Energiewende bewahren kann. Entsprechend wird die Umstellung auf Ausschreibungen von allen befragten Akteuren negativ bis sehr negativ beurteilt, wohingegen die feste Einspeisevergütung als zentrales Kriterium für den bisherigen Erfolg der Bürgerenergie benannt wird.

„Diese Ergebnisse bestätigen die Haltung unserer Branche, dass Ausschreibungen der falsche Weg sind, um einen gleichermaßen günstigen und zielgerichteten Ausbau Erneuerbarer Energien voranzutreiben und dabei das Herzstück der Energiewende, die Akteursvielfalt, zu erhalten. Aber nur wenn viele Menschen an vielen Orten die Energiewende aktiv mitgestalten, kann sie gelingen. Deshalb wäre es ein desaströses Signal für die Energiewende, wenn Ausschreibungen ausgerechnet akzeptanzfördernde Bürgerenergieprojekte zukünftig verhindern“, warnte Jan Dobertin, Geschäftsführer des LEE NRW.

„Wismarer Appell“ zum Norddeutschen Windenergiegipfel am 25.01.2016

Die Regierungschefs der Länder Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sowie die Windindustrie, die Nordmetall und die IG Metall Küste verfolgen gemeinsam mit der Bundesregierung das Ziel, die Energiewende erfolgreich umzusetzen und die Klimaschutzziele zu erreichen. Von entscheidender Bedeutung ist hierbei der weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien, insbesondere der Windenergie an Land und auf See. Er bietet zudem große wirtschaftliche Entwicklungschancen und langfristig Preisstabilität im Energiesektor.

Im Rahmen der aktuellen Reformüberlegungen der Bundesregierung zum Gesetz für den Ausbau erneuerbarer Energien (EEG) sind allerdings noch wichtige Änderungen notwendig, um die gemeinsamen Ziele zu erreichen und aktuelle positive energie- und wirtschaftspolitische Entwicklungen in Deutschland nicht zu gefährden.

45 % dürfen keine Obergrenze sein

Das im EEG 2014 politisch gesetzte Ziel eines Anteils der Erneuerbaren Energien am gesamten Stromverbrauch von 40 – 45% bis 2025 darf nicht als Obergrenze missverstanden werden. Der künftig deutlich höhere Bedarf an erneuerbarem Strom z.B. im Wärme- und Mobilitätsbereich sowie das Abkommen von Paris zum globalen Klimaschutz sprechen für eine schnellere Zielerreichung. Allein durch den bis 2022 vollendeten Atomausstieg fallen zudem ca. 16% der deutschen Stromerzeugung weg. Ohne Kompensation durch Erneuerbare Energien müsste vermehrt Strom importiert oder fossil erzeugt werden.

Eine ausreichende kritische Masse an Ausbauvolumina für die Windenergie an Land und auf See ist außerdem entscheidendes Kriterium für weitere technische Innovation zur Kostendämpfung. Nur so kann die Technologieführerschaft deutscher Hersteller von Windkraftanlagentechnik in global wachsenden Märkten und eine große Zahl von Arbeitsplätzen in Deutschland gesichert werden.

BUND und BWE fordern weiteren dynamischen Ausbau erneuerbarer Energien und Erhalt der Bürgerenergie

Die Konferenz der norddeutschen Bundesländer am Montag in Wismar zur Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ist für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und den Bundesverband Windenergie (BWE) ein Signal dafür, dass die Energiewende am Scheideweg steht. Für einen Fehler halten beide Verbände die geplante Systemumstellung auf Ausschreibungen für Erneuerbare-Energien-Anlagen. Die daraus resultierenden höheren Kosten und Risiken für Investoren würden der Energiewende schaden.

„Mit den geplanten Ausschreibungen sollen die Erneuerbaren insgesamt gedeckelt und die Windkraft an Land hart ausgebremst werden. Bürgerenergie und andere kleine Akteure haben keine Chance mehr. Das gerade im Norden von den Bürgern getragene Engagement für eine erneuerbare Stromerzeugung wird so künftig verhindert. Wir fordern die Regierungen der norddeutschen Bundesländer auf, wirksame Ausnahmen für diese zentralen Akteure durchzusetzen. Der europarechtliche Rahmen muss ausgeschöpft werden“, sagte BWE-Präsident Hermann Albers.